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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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schüttelte entschieden den Kopf und schloss Falk fest in die Arme.
    »Nein, verdammt! Phil ist ein zäher Kerl. Wenn einer von uns so einen Scheiß überlebt, dann er.«
    Falk starrte durch mich hindurch. »Er ... er liegt da so regungslos ... und nur diese Maschinen ...«
    Ich spürte, wie er zitterte. Wie er sich zusammennehmen musste, um nicht die Kontrolle zu verlieren.
    »Falk!« Ich packte ihn an den Schultern. Es fiel mir so schwer, ihn zu zwingen, aber ich schaffte es, dass er mir in die Augen sah. »Falk – er wird es schaffen. Die Maschinen überwachen nur seinen Herzschlag und seine Atmung.«
    Er lächelte matt, erschöpft. Dann ließ er sich von mir auf die Beine ziehen.
    »Warum sollte ich das glauben?«
    Darauf wusste ich keine Antwort, doch ich war mir so sicher, dass Phil durchkommen würde. Sie hatten die zwei Kugeln, die in seinem Brustkorb steckten, in der letzten Nacht entfernt. Und obwohl ich Phil nach der Operation nicht einmal gesehen hatte, war ich mir sicher, dass er nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Ich hatte diesen siebten Sinn; ich erkannte, wenn Menschen oder Tiere starben – und bisher hatte ich immer richtig gelegen. Nur einmal nicht ... und wenn ich damals eine Ahnung gehabt hätte, vielleicht wären wir dann nicht in diesen gottverdammten Flieger eingestiegen!
    Plötzlich lächelte er kalt. »Du wusstest es vorher, nicht wahr?«
    Ich schluckte, wusste sofort, was er damit meinte.
    »Du hast es gesehen.«
    »Ja. – Aber es war zu spät. Ich konnte ihn nicht mehr warnen.« Warum verteidigte ich mich?
    Er nickte. »Ich weiß.«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen. »Vielleicht kannst du mir ja sagen, wer es war?«
    Ich schüttelte den Kopf; der eigenartige Unterton in seiner Stimme war mir nicht entgangen. »Was, wenn es Michael war?« fragte ich leise.
    Es klingelte an der Tür. In diesem Teil des Hauses hörte sich die Türglocke so an, als wäre sie ewig weit entfernt, irreal. Ich stand auf, um dem Geräusch entgegenzugehen.
    Doch Gordon hatte die Tür bereits geöffnet, ich hörte, wie er sich kurz mit jemandem unterhielt. Wieder wunderte ich mich darüber, dass ich ihn den Tag über nicht gesehen hatte. Er war vermutlich die ganze Zeit hier gewesen.
    Ich drehte mich um, sah, dass Falk mir gefolgt war.
     

28
    FALK
     
    Mike tigerte unruhig durch die Bibliothek. Er war sehr angespannt. Sein Gesicht war aschfahl. Und ich wusste, dass er mit dem Anschlag auf Phil nichts zu tun hatte. Ich hatte es gesehen, als ich eingetreten war. Es war etwas in seinen Augen, das mir Gewissheit gab.
    »Sie haben dich, Falk. Sie wissen, dass du mit Philippe Darrin gemeinsame Sache machst. – Und sie haben mich.« Er schluckte trocken. »Ich muss untertauchen«, sagte er rau. »Sonst pusten sie mich schneller weg, als ich gucken kann.«
    Ich starrte ihn ungläubig an, versuchte zu verstehen, was er gerade gesagt hatte. »Was soll das heißen?«
    »Du solltest auch untertauchen. Solange sie dich nicht mit ihm zusammen finden, bist du relativ sicher«, sagte Mike langsam.
    »Aber Phil ist im Krankenhaus«, wandte ich erstaunt ein. »Er wurde doch angeschossen!«
    Mike starrte mich mit großen Augen an. »Was? – So eine Scheiße! Die Agency geht davon aus, dass er sich hier versteckt.« Er fuhr sich mit einer fahrigen Handbewegung durch das Haar. »Sieh zu, dass du weg bist, wenn sie kommen. Und – schaff Phil aus dem Krankenhaus, wenn du willst, dass er überlebt. Sobald sie wissen, wo er ist ...« Er machte eine unmissverständliche Handbewegung.
    »Warum ist er angeschossen worden?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt. Ich war davon ausgegangen, dass du ...«
    Doch Mike schüttelte den Kopf. »Nein. Es war niemand von der Agency. – Falk«, er blieb vor mir stehen und sah mir direkt ins Gesicht, »du musst hier weg.«
    »Aber – wenn sie hier alles durchsuchen, werden sie dann mein ganzes Haus in die Luft jagen?«
    Mike runzelte die Stirn. »Das wäre zu auffällig, du bist zu bekannt. Bei unbekannteren Leuten würden sie wahrscheinlich genau das machen, und anschließend heißt es dann, eine defekte Gasleitung sei explodiert oder so etwas.« Er überlegte einen Moment. »Wenn ich es schaffe, informiere ich noch einen Freund, dass Phil nicht mehr hier ist. Vielleicht verzichten sie dann sogar auf eine Durchsuchung.«
    »Danke. – Mike?« Ich sah ihn lange an.
    Er nickte langsam. »Ist schon okay. An deiner Stelle hätte ich ihm auch geholfen.«
    Ich sah die widerstrebende Erkenntnis in

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