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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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dir vertrauen«, sagte Maurice bitter.
    »Nimm’s mir nicht übel – aber vertrauen sollte man niemandem.«
    »Scheiße.«
    Er sah für einen Moment wirklich frustriert aus. Ich wusste, dass er es nicht liebte, so unter Druck gesetzt zu werden. Doch – hatte ich eine Wahl?
    »Was sind das für Leute, die ihn umbringen wollen?«
    Ich starrte Maurice an. »Regierung«, sagte ich schließlich.
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Mein Gott, wo ziehst du mich da rein?« Er flüsterte fast.
    »Hey Maurice.«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter, was er mit einem wütenden Blick quittierte, und verließ sein Büro. Um diese Uhrzeit war es noch recht ruhig in den hellen Gängen. Es roch intensiv nach Desinfektionsmitteln und Krankheit. Ich mochte den Geruch nicht.   
    Phil sah noch immer schrecklich aus. Doch er öffnete die Augen, als ich nah an sein Bett trat.
    »Wir müssen abhauen«, sagte ich leise. Ich wusste nicht einmal, warum ich flüsterte. Vielleicht, weil in Phil nur der Hauch eines Lebens war, und ich befürchtete, wenn ich laut spräche, sein nur schwach flackerndes Lebenslicht auszupusten.
    Er bemerkte es. Vielleicht konnte er meine Gedanken lesen. »Ich sterbe nicht.«
    Ich biss die Zähne zusammen und schlug entschlossen seine Bettdecke zurück. Er war nackt, bis auf die breite Bandage, die seinen Oberkörper bedeckte. Ich stellte all die Apparate aus, an die er angeschlossen war und löste die Verbindungen, die an seinem Körper klebten. Auch den Tropf, der über eine Kanüle mit seinem Arm verbunden war, entfernte ich. Vorsichtig zog ich die Nadel aus seiner Vene.
    »Und weißt du, warum ich es schaffe?« Phils Stimme klang rau. »Weil das hier kein Roman ist und das Böse nicht stirbt am Ende. Im wirklichen Leben gewinnt das Böse immer. – Außerdem würdest du mir fehlen. Denn ich komme garantiert nicht in den Himmel.«
    Was redete er da bloß?
    »Sei still, Phil«, sagte ich und half ihm aus dem Bett. Er stöhnte leise, unterdrückt, als ich ihm half, etwas anzuziehen. Ich wusste nicht, ob ich das Richtige tat. Sicher war, dass – sobald sie wussten, wer er war – sie ihn hier im Krankenhaus aus dem Weg räumen würden. Es war so einfach, jemanden im Krankenhaus umzubringen.
    Wie mit Maurice abgesprochen , hielt uns niemand auf dem Weg nach draußen auf. Phil stützte sich schwer auf mich. Er war sehr schwach, konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    Cieran half mir, ihn auf die Hinterbank des Jeeps zu verfrachten, wo er einige Minuten wie betäubt liegen blieb.
    Ich keuchte. Hätte ich an Gott geglaubt, das wäre eine gute Situation für ein Stoßgebet gewesen. Ich stieg in den Wagen und fuhr los.
    Cieran starrte mich an. »Er braucht ärztliche Versorgung«, sagte er leise.
    Phil richtete sich langsam auf. »Geht schon, Kleiner.« Er hustete erschöpft. »War höchste Zeit für mich, zu verschwinden. Vielleicht wären sie sonst stutzig geworden.«
    Ich versuchte, mich auf die Fahrbahn zu konzentrieren. Glücklicherweise war nicht allzu viel Verkehr. Ich mochte mir nicht ausdenken, wie es gewesen wäre, wären die ganzen Wochenendtouristen unterwegs gewesen.
    »Was meinst du mit höchste Zeit ?« fragte ich.
    Phil lehnte sich zurück und presste seine Hand auf die Verletzung. »Sie hätten sich bald gewundert, warum die Wunde so schnell heilt.«
    Cieran sah mich stirnrunzelnd an. »Er hat Fieber.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Ja, vielleicht hatte er Fieber. Vielleicht war es ein Riesenfehler, dass ich ihn aus dem Krankenhaus geholt hatte. Vielleicht. Ich wusste es nicht. Allerdings war Mikes Warnung eindeutig gewesen.
    »Wohin fahren wir jetzt?« fragte Cieran und sah neugierig aus dem Fenster.
    Ich fragte mich, warum er bisher einfach mitgekommen war. Er war erschreckend vertrauensselig.
    »Ich habe ein Haus, eigentlich eher eine Hütte am Meer. Sie ist nicht auf meinen Namen eingetragen.«
    »Wir fahren ans Meer?« Cieran schien erfreut. Doch ich spürte seine Angst – er versuchte einfach, sie zu überspielen.
     
    Es war ein flaches, weiß gestrichenes Holzhäuschen, wie man es häufig an der Küste fand. Vor dem Haus befand sich eine hölzerne Veranda, zwei Stufen führten hinunter in den feinkörnigen Sand. Es war das einzige Haus in der kleinen Bucht, in die sich nur selten Touristen und Surfer verirrten. Obwohl die Wellen zum Surfen geradezu ideal waren, nichts Halsbrecherisches, aber für Anfänger auch nicht gerade geeignet.
    Cieran war begeistert. Das Meer nahm ihn sofort

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