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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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gespannt, sein Gesicht spiegelte Wut und eine merkwürdige Art von boshaftem Humor wider.
    »Was sagt Ste? Hast du ihm etwa gedroht?«
    »Ach Falk, du kennst mich doch.«
    Ich seufzte. »Eben ...«
    »Ste hat mir die Auskünfte gegeben, die ich haben wollte.« Seine Lippen kräuselten sich zu einem gespannten Lächeln.
    »Eine Unterorganisation der Drug Enforcement Agency – die Special Agency for Underground Investigation ...« Er sagte es nachdenklich, fast als spräche er mit sich selbst. »Und diese Agency heuert die Mörder und Mordkommandos an; für sie arbeitet auch Mike. – Und ihr Chef ist John Parker .« Er spuckte den Namen aus wie eine Fliege, die zufällig in seinen Mund geflogen war. Sein Gesicht wurde hart.
    »Parker ... ich wusste nicht, dass er der Chef der Agency ist. Dieser Scheißkerl. – Er hat versucht, mich festzusetzen aus persönlichen Gründen. Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?« Phil sah aus, als würde er im nächsten Moment irgendetwas kaputt schlagen. »Es geht gar nicht um Coca ... er will mich umbringen lassen, weil ich ihm zu dicht auf die Pelle gerückt bin.«
    Ich schaute ihn fragend an.
    Er erklärte: »Parker war einige Male bei mir, in meinem Club. Später dann auch in meinem Haus. Wir waren fast befreundet ! – Wenn ich gewusst hätte, welche Position er besetzt, hätte ich ihn sofort kaltgemacht.«
    Ich sah, wie Ärger in ihm aufwallte. »Vielleicht wollte er dich ausspionieren?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Nein, er war nur zum Spaß da. Er hat ziemlich abgedrehte Vorlieben. Aber, wie gesagt, wir kannten uns schon länger. Er ging nicht ein und aus bei mir, aber ich wusste, was er wollte. Und er hat ziemlich viel Geld bei mir gelassen, er hat meine Mitarbeiter gut bezahlt. Doch irgendwann ist er ausgerastet und hat einen meiner Jungs ziemlich übel zugerichtet. Marc hat drei Wochen gebraucht, um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen.«
    »Ich vermute, dieser Marc war dein Spielzeug zu der Zeit.«
    Er nickte beherrscht. »Aber darum ging es nicht. Parker war wirklich bestialisch. Ich habe ihn rausgeschmissen.« Er seufzte. »Das hat den Stein ins Rollen gebracht, da bin ich sicher – nur ein perverser Chef einer Regierungsorganisation, die offiziell gar nicht existiert.«
    »Und du bist mit dem Video in sein Büro gestiefelt?«
    »Büro?« Er lachte. »Das habe ich gar nicht versucht. Wenn er ein Büro hat, wäre ich auch nicht bis dahin vorgedrungen. – Als ich hörte, dass mal wieder gegen mich ermittelt wird, habe ich Parker via Internet ein paar Sequenzen übermittelt. Ich dachte, das reicht.« Er lachte ohne einen Funken von Humor. »Daraufhin hat er seine Leute aktiviert. Ich wusste damals nur, dass er für die DEA arbeitet. Wenn ich diese Informationen schon gehabt hätte – es wäre mir ein Vergnügen gewesen, ihm das Herz herauszureißen.«
    »Was wirst du jetzt tun?« fragte Cieran vorsichtig. Er war total eingeschüchtert.
    Phil lächelte schmal. »Abwarten, mein Lieber. Noch kann ich gar nichts tun.«

31
    FALK
     
    Cieran lag auf einem großen Handtuch in der Sonne. Sein schlanker Körper war bereits leicht gebräunt, er hatte die Augen geschlossen, offenbar schlief er.
    Das Meer rauschte in sanften Wellen gegen den Strand, zog sich ein Stück zurück, um gleich wieder gegen den nassen Sand zu schwappen.
    Die zarten Geräusche des Meeres konnten wirklich einschläfernd sein. Ich lächelte.
    Vorsichtig bückte ich mich, hob eine Handvoll Sand auf und näherte mich Cieran leise.
    Ich sah auf ihn hinunter, er schlief so friedlich. Selbst im entspannten Zustand waren seine Mundwinkel spöttisch heruntergezogen. Er hatte ein außergewöhnliches Gesicht. Ich konnte es stundenlang betrachten und fand doch immer wieder neue, interessante Züge darin. Die hohen, ausgeprägten Wangenknochen, die großen grünen Augen, die feinen schmalen Augenbrauen – er hatte ein ausgesprochen edles Gesicht. Keines dieser Katalogmodell-Gesichter, die man sofort wieder vergisst, kaum dass man sie angesehen hat.
    Ich stellte mich neben ihn, öffnete meine Hand und ließ einen feinen Sandstrahl auf seine Brust herunterrieseln. Als das Gefühl bis in sein Gehirn vorgedrungen war, schlug er ruckartig die Augen auf. Für einen Moment schien er vom gleißenden Sonnenlicht geblendet, doch dann griff er blitzschnell nach meiner Wade und riss mich von den Füßen.
    Lachend stürzte ich in den Sand.
    »Du ...« Er rollte sich sofort auf mich, um mich auf dem Boden

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