be-coming
festhalten zu können.
Das Gefühl seines süßen, von der Sonne erwärmten Körpers ließ mich sofort hart werden.
Als er es bemerkte, grinste er mich unverhohlen an. Er griff hinunter, zwischen meine Beine, umfing meine Erektion mit seiner zarten Hand.
Ich hielt die Luft an, spürte die Erregung in meinen Lenden ziehen. Als ich die Luft wieder zwischen meinen Zähnen entweichen ließ, drückte er seinen Mund auf meine Lippen. Unsere Zungen trafen sich zu einem elektrisierenden Kuss.
Mühsam machte ich mich schließlich von ihm los – völlig außer Atem.
»He ...«
Er grinste mich an. »Was ist?«
»Das ist ein öffentlicher Strand hier. Es können jederzeit Surfer oder Touristen hier auftauchen.«
»So prüde auf einmal?« fragte er spöttisch.
Ich starrte auf seine Mundwinkel, seinen weichen, sinnlichen Mund.
»Prüde?« fragte ich erstaunt nach, dann lachte ich.
»Wäre es nicht schön, wenn wir hier allein wären?« fragte ich ihn. »Wenn das alles ein ganz normaler Urlaub wäre?«
Cieran nickte und streckte sich im Sand aus. »Aber leider, leider ... sitzt Phil dort hinten im Liegestuhl und beobachtet wahrscheinlich jede unserer Bewegungen.«
Ich hauchte einen Kuss auf seine Wange, sog die salzige Luft in meine Lungen, sog seinen unverwechselbaren Geruch in meine Nase. Ganz allein, ohne Phil ... das war wirklich ein verlockender Gedanke. Nicht, weil seine Anwesenheit störend war; nur die Tatsache, dass er verfolgt wurde, dass man ihm nach dem Leben trachtete, war nicht besonders entspannend. Um ehrlich zu sein, versetzte mich der bloße Gedanke daran in Angst und Schrecken. Und was dazu kam: Phil veränderte sich tatsächlich – Cieran hatte recht. Ich konnte nicht sagen, was genau sich an ihm veränderte. Doch es waren winzige Einzelheiten, die mich stutzig machten. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Wollte ihn nicht darauf ansprechen. Doch die Situation hatte etwas wirklich Unheimliches, Unerklärliches . Jetzt am Tage, in der Sonne kam mir meine Furcht unbegründet vor. Doch es beschäftigte mich – Phil tauchte in meinen Träumen auf. Und immer als etwas Dunkles, Bedrohliches ... die Träume ähnelten diesem einen schrecklichen Albtraum, an den ich mich noch immer verdammt genau erinnern konnte.
Es wäre mir lieb gewesen, wenn ich das alles auf die angespannte Lage hätte schieben können. Aber wenigstens mir gegenüber wollte ich ehrlich sein.
Cierans Berührungen rissen mich aus meinen Gedanken. Er ließ seine Hände langsam über meine Brust gleiten.
»Über was denkst du nach?«
Ich schüttelte den Kopf. »Über nichts.« Ich lächelte ihn an und streckte mich seufzend neben ihm aus. Ich genoss seine Nähe und die Sonne, die mein Blut bald zum Kochen brachte. Oder war das vielleicht nur auf Cieran zurückzuführen?
32
CIERAN
Trotz der hohen Wellen kletterte ich weiter auf den Felsen. Die Steine waren feucht von der überschäumenden Gischt. Nur der Mond zeichnete einen schmalen, silbernen Streifen auf die tosende See und beleuchtete damit schwach die Schaumkronen der Wellen, die sich an dem Felsvorsprung brachen.
Es war ein erhebendes, aber auch flaues Gefühl inmitten dieser Urgewalten zu stehen. Ich sog die salzige Luft in meine Lungen, bis sie schmerzten. Ich dachte an den wunderschönen Nachmittag, an Falk, an seinen festen, erregenden Körper.
Eine Welle schwappte über meine Schuhe, Wasser verteilte sich auf den Steinen, wie eine Amöbe – und zog sich langsam wieder zurück. Das Wasser in meinen Nikes machte ein merkwürdiges Geräusch, als ich einen Schritt zurücktrat – ich fühlte es eher, als dass ich es hörte, da die Geräusche des Meeres, die mich umgaben, alles andere verschluckten. Und urplötzlich fühlte ich mich ausgeliefert, winzig im Angesicht dieser Kräfte.
Eine eigenartige Stimmung erfasste mich, als hielte eine große Hand mein Herz umklammert. Irgendetwas um mich herum veränderte sich, ein drohendes Grummeln näherte sich, ein tiefes Rauschen – ich konnte es nicht einordnen.
Plötzlich hörte ich Falks dunkle Stimme, die die auf einmal bedrohliche Schwärze der Nacht durchteilte: »Komm da sofort runter!« Er klang alarmiert.
Ich tat einige Schritte, rutschte auf den nassen Felsen aus und fiel heftig auf das linke Knie. Ich fluchte leise, hörte, wie das Grummeln näher kam – ein merkwürdiges Gemurmel – und sah mich plötzlich nur für einen Bruchteil einer Sekunde einer meterhohen Welle gegenüber. Und ich sah
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