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BE (German Edition)

BE (German Edition)

Titel: BE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Eichinger
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wurde nichts aus dem Projekt. Mittlerweile kannst du den Stoff nicht mehr verfilmen, weil schon alle möglichen Sci-Fi-Filme aus dem Buch gestohlen haben. Die ganzen Ideen sind schon verbraucht.« Laut Bernd stammt auch die Idee in »Matrix«, dass sich Pistolenkugeln in der Wahrnehmung des Protagonisten in Zeitlupe bewegen und er diesen ausweichen kann, aus diesem Buch. Diese überaus radikale Theorie versuchte er einmal bei Tom Tykwers und Marie Steinmanns Hochzeitsfeier Lana Wachowski, der Co-Regisseurin von »Matrix«, klarzumachen. Sie hätten Lanas Gesicht sehen sollen. Trotzdem haben Bernd und Lana dann noch großartig miteinander getanzt und sich bestens verstanden. Bernd war ganz begeistert von ihr.
    Eine der vielen Projektbesprechungen damals war besonders denkwürdig. Sie sollte an einem Montag stattfinden. Am Sonntag hatte eine kleinere Poolparty in Bernds Haus stattgefunden. Jemand hatte eine Tüte Magic Mushrooms in den Kühlschrank gelegt. Bernd, der keinerlei Erfahrung mit diesen speziellen Pilzen oder überhaupt psychedelischen Drogen hatte, tat einen großen Griff in die Tüte. Niemand von den Umstehenden konnte ihn davon abhalten, die ganze Handvoll Pilze zu essen. Bernd ging auf einen Trip einmal quer durchs Weltall. Auch am nächsten Morgen war er immer noch neben der Spur. Doch das wichtige Meeting absagen? Nie im Leben. Das Treffen sollte im Le Dome stattfinden, Bernds damaligem Lieblingsrestaurant am Sunset Boulevard, das besonders von Europäern frequentiert wurde. Das Le Dome war ein sehr dunkler Ort, an dem nicht einmal ein eingeborener Angelino eine Sonnenbrille drinnen tragen würde. Bernd konnte seine Sonnenbrille jedoch nicht abnehmen, denn sonst hätte jeder seine tellergroßen Pupillen gesehen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als die Sonnenbrille aufzulassen und sich quasi zu dem Tisch vorzutasten, wo schon die zwei Produzenten warteten, die er treffen wollte. Bernd setzte sich. Alles drehte sich. Die Wände bewegten sich. Ein Fall von Fear and Loathing in Los Angeles. Was sollte er tun? Diese Situation erforderte eine radikale Maßnahme. So erklärte er seinen Gesprächspartnern nonchalant, ihm sei ein kleines Missgeschick passiert: Er habe am Tag zuvor aus Versehen eine riesige Menge Magic Mushrooms gegessen. Sie sollten doch bitte einen kurzen Moment Geduld haben, dann würde er gleich bei ihnen sein. »Kein Problem«, meinten die Produzenten, sie hätten auch ein hartes Wochenende gehabt. Bernd bestellte zwei doppelte Bloody Marys und kippt sie zügig weg. Dann setzte er die Brille ab. »Also …« Und damit begann das Meeting.

    Bernds Drehbuchnotizen zu »The Stars My Destination«
    Bernds zweiter Ausflug in die Welt der Halluzinogene war auch ein Unfall. Jemand hatte Hash Brownies mitgebracht und ihm nichts von den speziellen Ingredienzien der Schokoladenkekse gesagt. Dumm war nur, dass er unbedingt eine neue Assistentin brauchte und ein Vorstellungsgespräch in der Cherokee Lane anberaumt war. Bernd hatte auf einmal schreckliche Angst vor der Dame. Sie trug ein strenges Kostüm und ihre Blicke schossen wie kleine Langstreckenraketen durchs Zimmer. Furchterregend! Er versteckte sich hinter der angelehnten Tür. Immer wieder lugte er hinter der Tür hervor, um einen Blick auf diese unheimliche Frau zu erhaschen, und versteckte sich dann ganz schnell wieder. Die hoffnungsvolle Bewerberin sah Bernd natürlich und wunderte sich sehr, dass der Mann, dem sie sich vorstellen sollte, sich wie ein kleiner Junge verhielt, der sich vor seiner bösen Tante fürchtet. Irgendwann wagte Bernd sich schließlich ins Wohnzimmer. Plötzlich erschien ihm die strenge Dame wahnsinnig lustig. Was machte die nur für komische Gesichter. Und wie sie die Beine übereinanderschlug! Bernd musste ständig kichern. Das Anstellungsverhältnis kam nicht zustande.
    Einer der Regisseure, die Bernd damals für »The Stars My Destination« traf, war Michael Mann. Bernd war ein großer Fan. Was ihn aber am meisten an Michael Mann beeindruckte, war sein Verhältnis zu seiner Ehefrau. »Die beiden waren zum Abendessen da und saßen nebeneinander am Tisch. An der Art, wie die beiden miteinander umgegangen sind, wurde mir klar: Diesen Typ wirst du nie knacken können. So richtig kommst du an den nicht ran, dem ist letztendlich alles scheißegal, denn er hat immer seine Frau. Seine Frau und seine Ehe waren sein Kern, und da kam niemand sonst rein«, erinnerte sich Bernd, und mir war klar, dass das genau die Ehe

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