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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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auf die Uhr.
    »Mist, ich muss nach Hause. Bringst du mich noch raus?«, fragte er David.
    »Klar«, antwortete er und stand auf.
    Wir verabschiedeten uns von Alex und sahen den beiden einen Moment hinterher, als sie zur Tür gingen und scherzten.
     
    Die nächsten Tage waren reine Routine und verliefen fast ereignislos. Wir kauften David einen Anzug, der nicht teuer war, aber gut aussah. Wir wollten nicht viel Geld für etwas ausgeben, das er nur einmal tragen würde. In wenigen Monaten wäre er ohnehin wieder aus dem Anzug heraus gewachsen. Alex begleitete uns beim Einkaufen und war auch sonst jeden Tag bei uns anzutreffen.
    Wir hatten leider keine Zeit, um George am Donnerstag vom Flughafen abzuholen. Als Rick und ich nach Hause kamen, war unser Haus ruhig, obwohl Alex‘ Auto in der Einfahrt stand. Die Jungs schienen nebenan zu sein, um ein bisschen Zeit mit George zu verbringen. Umso überraschter waren wir, als es an der Tür klingelte.
    »Hi, George«, begrüßten wir ihn. »Komm doch rein.«
    »Ich kann euch gar nicht genug für eure Hilfe danken«, sagte er und umarmte uns beide.
    »Was machst du hier? Sind David und Alex nicht bei dir?«
    »Doch. Sie sind in Davids Zimmer.«
    Rick und ich sahen uns an und schmunzelten.
    »Was? Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen?«
    »Nein, George. Alles bestens.«
    Wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Couch und plauderten einen Augenblick darüber, wie Georges Flug war und wie es seinem Vater ging.
    »Kommt ihr morgen zur Beerdigung?«
    »Natürlich«, antwortete Rick.
    Wir kannten Georges Mutter zwar nicht, aber ich war mir sicher, dass George und David die Unterstützung gebrauchen konnten.
    »Wir fahren um 10:30 Uhr hier los. Um 11 beginnt die Beerdigung. Wollt ihr mit uns fahren?«
    »Gerne«, antwortete ich.
    »Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute kommen werden. Ich habe versucht, alle aus meiner Familie zu erreichen. Und auch die meisten von ihren Freunden.«
    »Würdest du gerne nach der Beerdigung hier ein kleines Buffet machen?«, fragte Rick.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Natürlich, sonst würde ich es nicht vorschlagen.«
    »Ich dachte, wir könnten alle in ein kleines Restaurant gehen, das nicht weit vom Friedhof entfernt ist. Aber ein Buffet hier wäre besser. Wenn es euch nicht zu viel Arbeit bereitet.«
    »Das kriegen wir schon hin«, sagte ich zuversichtlich.
    »Wenn die Leute dann weg sind, sollte ich ein ernstes Gespräch mit David führen, was die Zukunft und auch die Schule angeht.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir uns an dieser Stelle einmischen würden?«, fragte Rick vorsichtig.
    George nickte.
    »Ich habe heute im Büro ein bisschen recherchiert und die Kosten für ein Internat sind beachtlich, oder?«
    »Allerdings«, gab George zu. »Aber mir bleibt nichts anderes übrig. Mein Vater wird eine lange Zeit nicht auf ihn aufpassen können - falls er überhaupt jemals wieder dazu in der Lage sein sollte. Und ich kann ihn auch nicht einfach bei euch abladen.«
    »Habt ihr euch geeinigt, was die Reha angeht?«
    »Ja, das ist geklärt. Er hat nachgegeben. Ich fliege nur noch einmal für ein paar Tage hin, um die letzten Details zu regeln. Ich befürchte, viel länger werde ich nicht bei ihm bleiben können, denn mein Vorgesetzter hat schon mehrmals nachgefragt, wann ich wieder auf Arbeit erscheinen werde. Nach der Reha wird mein Vater bei uns einziehen und eine Schwester wird sich erst einmal um ihn kümmern. Das Haus meiner Eltern wird er wahrscheinlich verkaufen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er dann fit genug ist, um für einen Teenager zu sorgen.«
    »Ich fände, es wäre für alle die beste Lösung, wenn David einfach hier bei uns bleiben würde. Er könnte dann auf der Harbor High bleiben und auch ab und zu bei deinem Vater nach dem Rechten sehen.«
    »Das ist wirklich großzügig von euch«, sagte George. »Ich muss darüber nachdenken und auch mit David darüber sprechen.«
    »Es gibt auch noch andere Dinge, die du berücksichtigen solltest«, sagte Rick.
    George sah ihn neugierig an, sagte aber nichts.
    »David und Alex stehen sich sehr nahe und ich glaube nicht, dass es gut für David wäre, das zu zerstören und ihn auf ein Internat zu schicken, wo er sich erst zurechtfinden muss.«
    »Du meinst -«
    »Ja«, sagte Rick. »Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ein Internat der richtige Ort für einen schwulen Jungen ist, oder?«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich habe mir mehr um die logistischen

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