Beachrats
Probleme Gedanken gemacht.« George überlegte einen Moment, dann seufzte er. »Ihr meint das wirklich ernst? Ihr wärt dazu bereit, weiter für David verantwortlich zu sein, bis er 18 ist? Oder bis ich nicht mehr auf See muss. Je nachdem, was zuerst eintritt.«
»Ja, das ist unser Ernst«, meldete ich mich zu Wort. »Wenn du die falsche Schule auswählst, kann es sein, dass du David in ein homophobes Loch steckst, in dem er nicht glücklich wird.«
»Ich glaube langsam, dass ein Internat in seiner Situation wirklich nicht die beste Idee ist. Wenn es ihm dort nicht gefällt, steckt er dort bis zum Ende des Schuljahres - oder Halbjahres - fest.«
»Es sei denn, er läuft weg. Und das ist ein Szenario, an das wir nicht einmal denken wollen.«
»Ihr wollt das wirklich machen?«
»Ja«, sagten Rick und ich im Duett.
»Ich glaube, dann sollte ich mal mit David reden.« George stand auf. »Bis später. Und vielen Dank.«
Nachdem George gegangen war, setzten wir uns ein bisschen vor den Fernseher.
Eine Stunde später kam David zu uns, dicht gefolgt von George. Alex war offensichtlich nach Hause gefahren, damit George in Ruhe mit seinem Sohn reden konnte. David hatte ein breites Grinsen im Gesicht.
»Worüber freust du dich denn so?«, fragte Rick.
»Dad und ich haben über die Schule gesprochen und wo ich bleiben werde, wenn er wieder auf See muss.«
»Oh, gut. Das würde mich auch interessieren«, warf ich ein und versuchte, nicht zu lachen.
Davids Lächeln verschwand und er schaute panisch zwischen uns und seinem Dad hin und her.
»Ihr zieht mich auf«, sagte er nervös. »Oder?« Er hielt die Luft an.
»Ja, natürlich«, gab ich zu und lächelte.
David entspannte sich sofort und sein Grinsen war zurück. Er warf ein Kissen, das in seiner Nähe lag, nach mir. Als es mich im Gesicht traf, kicherte er. David ließ sich auf die Couch plumpsen und zog sein Handy aus der Tasche.
»Weiß Alex schon die guten Nachrichten?«, fragte Rick.
»Nein, aber gleich weiß er es«, antworte David und begann, auf seinem Handy herum zu tippen.
George und David verbrachten den Abend bei uns. Gegen 22:00 Uhr verabschiedete sich George allerdings aber und ging nach nebenan. Auch David ging ins Bett, allerdings in unserem Haus. Auch Rick und ich gingen schlafen.
George kam am nächsten Morgen zum Frühstück zu uns. Wir tranken in Ruhe eine Tasse Kaffee zusammen, dann machten wir uns daran, ein paar Sandwiches vorzubereiten. Die Stimmung war erwartungsgemäß gedämpft und wir sprachen nicht viel. Nachdem das Essen fertig war, ging George nach nebenan, um sich umzuziehen. David ging nach oben, um das gleiche zu tun, Rick und ich hüpften schnell unter die Dusche und zogen uns dann ebenfalls an.
Es war 10 Uhr, als wir uns wieder in unserem Wohnzimmer versammelten. David sah in seinem neuen Anzug verdammt gut aus. Auch George, der seine Marineuniform trug, war dieser Meinung. Wir vertrieben uns die Zeit mit ein bisschen Smalltalk.
»Kann Alex heute Nacht hier schlafen?«, fragte David, nachdem George zur Toilette gegangen war.
»Natürlich«, antwortete Rick. »Wenn seine Eltern es erlauben.«
»Sie haben nichts dagegen. Ich hatte Alex gestern schon gefragt und er hat mir vorhin geschrieben, dass sie ja gesagt haben. Ich hoffe, es ist okay, dass ich euch nicht vorher gefragt habe.«
»Dieses Mal ist es in Ordnung«, sagte ich. »Frag aber das nächste Mal bitte vorher, okay?«
»Okay«, stimmte David zu und lächelte.
Als George ins Wohnzimmer zurück kam, schlug er vor, dass wir uns auf den Weg machen. Wir stimmten zu und stiegen ins Auto.
Die Fahrt zum Friedhof dauerte nur eine Viertelstunde und verlief schweigend. Als wir ankamen, warteten bereits etwa 15 Leute. Die meisten von ihnen waren Freunde von Georges Eltern. Zu meiner Überraschung war aber auch Alex da. Er ging sofort zu David und umarmte ihn. Es war eine freundschaftliche Umarmung, die ausdrückte, dass er für David da war. Ich war gerührt und stolz auf Alex.
Es dauerte nicht lange, bis wir in die kleine Friedhofskapelle gehen konnten. Wir nahmen in der zweiten Reihe Platz, während sich Alex in die erste Reihe setzte, dort wo David sitzen würde. George sprach noch kurz mit dem Pfarrer, dann setzten sich auch er und David.
Der Pfarrer hielt eine kurze und persönliche Rede. Später erzählte uns George, dass es der Pfarrer der Kirche war, die seine Eltern besucht hatten. Als nächstes trat George nach vorne und trug ein Gedicht vor, das ich schon
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