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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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ziemlich schnell kalt. Plötzlich schämte ich mich für das, was ich getan hatte. Es war meine zweite Nacht bei Kevin und Rick und ich hatte absichtlich die Bettwäsche versaut. Ich schaltete die Nachttischlampe an, um den Schaden zu begutachten.
    Kevin und Rick werden ausflippen , dachte ich. Ob sie mich dafür aus ihrem Haus werfen?
    Ich geriet in Panik und fing an zu heulen. Ich stand auf und zog mir die Boxershorts wieder hoch. Sie waren noch immer feucht und kalt. Ich deckte den Fleck mit der Decke ab und legte mich auf den Rücken, um diese nicht noch mehr zu versauen. Im Raum war es schrecklich kalt, aber das war mir egal. In diesem Moment klopfte es an meiner Tür. Erschrocken gab ich irgendeinen Laut von mir. Kevin fragte, ob er rein kommen dürfe. Ich drehte mich schnell um, damit er meine nassen Shorts nicht sehen konnte. Erst dann antwortete ich ihm, dass es okay war.
    Kevin ging so cool damit um, als er heraus fand, was passiert war. Er war nicht wütend, sondern versuchte mich aufzumuntern. Er erinnerte mich an meinen Dad, der mich genauso liebevoll beruhigt hatte, als ich zum ersten Mal einen feuchten Traum hatte und nicht wusste, was passiert war.
    Ich erzählte ihm, dass ich meinen Dad vermisste und dass ich mir Sorgen machte, weil ich nicht wusste, was mit mir passieren würde, wenn Dad wieder arbeiten musste. Ich fühlte mich ziemlich mies, weil ich ihn angelogen hatte. Und ich schwor mir, dass ich ihn und Rick nie wieder anlügen würde. Ich schämte mich aber zu sehr, um Kevin die Lüge zu gestehen.
    Wir unterhielten uns noch ein bisschen und ich erzählte ihm davon, wie Alex und ich uns in der Garage geküsst hatten und dass wir dabei beide eine Erektion bekommen hatten. Kevin schlief während unseres Gespräches ein und auch mir gelang es nicht, viel länger wach zu bleiben.
     
    Am nächsten Morgen erzählte ich Alex auf dem Weg zur Schule von meinem Traum. Von meiner Sauerei und dem Gespräch mit Kevin erzählte ich ihm nicht.
    »Würdest du das irgendwann mal wirklich mit mir machen?«, fragte Alex.
    »Würdest du?«, fragte ich zurück.
    »Klar«, antwortete er. »Aber lass uns das Thema wechseln, okay? Ich möchte nicht mit einem Zelt in der Hose in die Schule kommen.«
    Nur eine Minute später fuhren wir auf den Parkplatz der Schule.
    Irgendwie schaffte ich es, den ereignislosen Schultag hinter mich zu bringen. Alex und ich aßen zusammen zu Mittag, aber wir setzten unser Gespräch vom Morgen nicht fort. Dafür waren viel zu viele andere Leute in unserer Nähe. Als ich nach der Pause zum Unterricht zurück ging, fing mich Jim vor dem Klassenzimmer ab. Er war ein Freund von mir und wir hatten im Jahr zuvor zusammen Baseball gespielt.
    »Hey, David. Wie kommt es, dass du in letzter Zeit immer mit diesem Sophomore isst?«
    »Wovon sprichst du?«
    »Du weißt ganz genau, wovon ich rede. Von diesem Alex. Warum isst du nicht mehr mit uns?«
    Mit ›uns‹ meinte er sich und ein paar andere Freunde, mit denen ich bisher fast jeden Tag die Mittagspause verbracht hatte. Jim war derjenige, der uns das Starfish zum Mittagessen vorgeschlagen hatte. Er selbst hatte den Tipp von seinem älteren Bruder bekommen.
    »Er ist nur ein neuer Freund von mir«, antwortete ich. »Wir lernen uns noch kennen und wir sind fast Nachbarn. Außerdem nimmt er mich morgens mit zur Schule und bringt mich hinterher nach Hause.«
    »Irgendwie macht es mich ein bisschen eifersüchtig. Wir waren zuerst Freunde.«
    »Verdammt, Jim! Ich bin immer noch dein Freund.«
    »Ja, ich weiß. Freunde dich aber nicht zu sehr mit ihm an.«
    »Warum machst du so einen Aufstand?«, fragte ich.
    »Finde es selbst heraus«, antwortete er, drehte sich um und war verschwunden.
    Ich dachte eine Weile über Jim nach, aber am Ende des Tages ging mir nur noch Alex durch den Kopf. Besonders die letzte Stunde zog sich wie Kaugummi und ich war froh, als sie endlich vorbei war. Alex wartete bereits in seinem Auto, als ich auf den Parkplatz kam. Wir begrüßten uns und plauderten auf der kurzen Fahrt über unseren Schultag.
    Als wir zuhause ankamen, half mir Alex beim Einräumen der neuen Schränke, die im Laufe des Tages geliefert und aufgebaut worden waren. Als das erledigt war, suchten wir uns erst einmal einen Snack. Anschließend spielten wir in meiner Einfahrt ein bisschen Basketball. Am Ende landeten wir allerdings in meinem neuen Zimmer - und auf meinem Bett. Ich war froh, dass ich am Morgen das Bett neu bezogen hatte. Wir küssten uns lange

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