Beachrats
Sachen zusammen und gingen zurück zum Boot.
Als wir an Bord gegangen waren, zogen sich Rick und die Jungs wieder an. Dann verschwanden Alex und David mit Adrian, wahrscheinlich, um die beiden nach Hause steuern zu lassen. Sie mussten einen guten Job gemacht haben, denn ich merkte keine plötzlichen Richtungsänderungen oder ruckartigen Bewegungen des Bootes.
Nachdem wir zuhause angekommen waren, rief Alex seine Eltern an. Da sie ihn das ganze Wochenende über nicht gesehen hatten, sagten sie ihm, er solle nach Hause kommen. David verschwand in seinem Zimmer, um seine Hausaufgaben zu erledigen und um seinem Dad eine E-Mail zu schreiben. David und George schrieben sich fast täglich, manchmal kürzer, manchmal länger. David ließ uns sogar einen Teil der E-Mails lesen.
Rick und ich ließen uns auf die Couch fallen und schalteten den Fernseher ein. So ließen wir den Rest des Abends ausklingen.
Kapitel 4: Kevin
Die nächsten Tage verliefen fast ereignislos. Rick und ich gingen arbeiten, David fuhr mit Alex zur Schule und wieder zurück. Wenn wir nach Hause kamen, trafen wir immer beide Jungs an. Es war, als hätten wir ein zweites Pflegekind. Es machte uns natürlich nichts aus. Wir liebten Alex fast genauso sehr wie David.
Unsere erste größere Krise gab es an einem Freitag Abend. Rick und ich saßen im Wohnzimmer. Alex war natürlich bei uns und mit David zusammen in seinem Zimmer. Rick saß auf dem Boden und sah fern, während ich ihm die Schultern massierte.
David hatte ein Blatt Papier in der Hand, als er mit Alex ins Wohnzimmer kam. Es war gerade einmal 21:30 Uhr, aber beide Jungs trugen nur Boxershorts.
»Seht euch an, was ich gerade bekommen habe«, sagte David und drückte Rick den Zettel in die Hand.
David sah unglücklich aus. Genauer genommen war er den Tränen nahe. Er setzte sich neben Rick auf den Boden, Alex blieb neben der Couch stehen.
»Was ist das?«, fragte ich.
»E-Mail«, sagte David. »Von meinem Dad. Ich glaube, er könnte in Schwierigkeiten stecken.«
»Lies sie uns vor«, sagte ich zu Rick.
»Okay«, stimmte Rick zu.
Lieber David,
ich hoffe, dir geht es gut und du benimmst dich. Ich weiß, es hängt dir vermutlich zum Hals heraus, das immer wieder zu lesen. Aber ich bin dein Vater. Das ist also meine Aufgabe - auch wenn ich selbst nicht bei dir sein kann. Du hast mir in deiner letzten E-Mail geschrieben, dass du Rick und Kevin wie zwei große Brüder liebst.
Glaube mir, wenn ich dir sage, dass dich die beiden auch lieben, als wärst du ihr eigener Sohn. Rick und Kevin haben -
David unterbrach Rick beim lesen und bat ihn, diesen Teil der E-Mail zu überspringen.
»Nein, lies es vor«, forderte Alex.
Rick sah David an, als würde er um Erlaubnis fragen.
»Okay, lies weiter«, gab David nach.
Rick und Kevin haben mein vollstes Vertrauen und ich bin mir sicher, dass sie sich gut um dich kümmern werden. Nach dem, was du mir schreibst, haben sie auch dein Vertrauen und auch das von Alex. Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin. Ich wünschte nur, ich könnte dabei sein. Vor allem würde ich Alex gerne besser kennenlernen. Vor meiner Abreise hatte ich leider nicht genügend Zeit dazu.
David, dies wird erst einmal meine letzte E-Mail an dich sein. Wir dürfen in nächster Zeit keine E-Mails mehr verschicken. Aber bitte mache dir keine Sorgen. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich sehe es so: wenn wir in Gefahr wären, hätte man mir nicht einmal mehr erlaubt, dir diese E-Mail zu schreiben.
Ich muss jetzt leider Schluss machen, denn hinter mir steht eine Schlange von Menschen, die ebenfalls an den Computer wollen.
Ich liebe dich, David. Pass bitte gut auf dich.
Dad
Rick gab David das Blatt zurück. Ich sah, dass es ihm schwer fiel, ruhig zu bleiben. Auch ich wischte mir schnell eine Träne von der Wange, bevor es jemand merkte. Rick und ich waren von Georges Worten über uns gerührt. David sah, dass Ricks Augen feucht waren. Offensichtlich interpretierte er unsere Emotionen als Sorge um George.
»Oh, Rick«, sagte er noch, dann fing er an zu weinen.
Rick nahm David zärtlich in den Arm und drückte ihn an sich. Ich rutschte zu ihnen auf den Boden und schlang meine Arme um beide. Wenige Sekunden später heulten wir gemeinsam.
Ich sah einen Moment auf und stellte fest, dass auch Alex weinte. Ich gab ihm zu verstehen, dass er sich zu mir setzten sollte und als David auf Ricks Schoß krabbelte, tat Alex das gleiche bei mir. Rick streichelte David über den
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