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Beast

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Titel: Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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meine Hände und ich stelle fest, dass ich meine Bierdose ganz |103| platt gedrückt habe. Ich lasse sie fallen und hoffe, dass Josie nichts gemerkt hat.
    Von drinnen kommt lautes Gegröle und man hört, dass eine Dusche angestellt wird. Ich halte nach Robert Ausschau, aber der sitzt immer noch im Kreise der Damen auf der Motorhaube. Er scheint sich prächtig zu amüsieren. Der Kleine ist echt einmalig.
    Aus dem Duschraum hört man es plätschern und kreischen. Ein Junge kommt auf den Parkplatz gerannt. Er ist klatschnass, stockbesoffen und sehr zufrieden mit sich. Er geht zu den Mädchen um Robert rüber, schüttelt sich wie ein Hund und alle kreischen.
    »Willst du auch mal?« Josie hält mir die Bierdose hin.
    »Nein danke.« Ich beobachte, wie der Junge auf die Motorhaube drückt und mit Schaukeln versucht, den Alarm auszulösen. Er schaukelt so heftig, dass Robert herunterrutscht. Ich nehme mir vor, mich nicht zu besaufen. Irgendwer muss auf Robert aufpassen. Ich habe schon erlebt, dass Partys wie die hier böse gekippt sind. Er ist wirklich noch zu klein für so was. Verity und Jimmy hätten ihn zwingen sollen mitzugehen.
    In einer Ecke vom Parkplatz schnüffeln ein paar Jungs Feuerzeugbenzin. Ich beobachte sie und mache mir Sorgen. Was ist mit mir los? Ich habe das alles schon selber ausprobiert. Aber man muss tierisch aufpassen dabei. Ich kenne einen, der ist dran gestorben. Aber ich kann ja wohl kaum hingehen und es denen erzählen, oder?
    »Tolle Party«, sagt Josie. Meint sie das im Ernst? Und hat sie eigentlich einen Freund? Als ich sie eben fragen will, wird das Gegröle aus dem Duschraum noch lauter.
    |104| »Wo sind meine Sachen?«
    Ein paar Typen drängen sich an mir vorbei und werfen irgendwas in einen Müllcontainer. Dann nehmen sie den anderen das Benzin weg und kippen es drauf. Einer reißt ein Streichholz an und WUSCH! brennt der Container lichterloh.
    Ein nackter Junge kommt nach draußen gerannt und alle lachen. Der Junge ist so betrunken, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten kann, dabei versucht er, seinen Schniedel mit einer Bierdose zu verdecken.
    »Was habbier mit mein Sachen gemach?«, nuschelt er.
    Jemand pfeift schrill.
    »Guckt mal, was der für einen weißen Hintern hat!«, johlt ein Mädchen.
    Ich halte nach Carol Ausschau. Die Party läuft übel aus dem Ruder.
    Der nackte Junge bricht zusammen und liegt mit dem Gesicht nach unten auf dem Asphalt.
    »Kann ihn nicht mal wer zudecken?«, meint Josie.
    Ich bin ganz ihrer Meinung, habe aber keine Lust, meine Jacke zu opfern. Wir sehen zu, wie ihn seine sogenannten Freunde abwechselnd mit dem Fuß anstupsen.
    Da kommt eine Irre aus dem Saal gerannt. Es ist Carol.
    »Was habt ihr mit ihm gemacht, ihr Schweine?«, brüllt sie.
    Dem Jungen auf dem Boden geht es gar nicht gut. Er ist sternhagelvoll, eine braune Flüssigkeit läuft ihm aus dem Mund. Irgendwer müsste ihn mal umdrehen, damit er nicht an seiner eigenen Kotze erstickt.
    Aber keiner macht’s.
    |105| »Wach auf, Terry!« Carol rüttelt ihn an der Schulter. Terry! Der Typ, auf den sie steht.
    Ich gehe hin.
    »Wenn ich du wäre, würde ich über meinen Männergeschmack nachdenken«, sage ich. Widerstrebend packe ich den Jungen am Arm und drehe ihn auf die Seite, wobei ich möglichst nicht auf seinen hin und her schlackernden Schwanz gucke. Dann ziehe ich die Jacke aus. Wahrscheinlich kotzt er sie mir voll und eine andere habe ich nicht. Ich decke ihn damit zu.
    Jemand leuchtet ihn mit einer Taschenlampe an. Aus seinem Mund kommt immer noch braune Plörre und er verdreht die Augen, dass man nur noch das Weiße sieht.
    »Terry, ich bin’s! Carol!« Sie kniet sich neben ihn.
    »Die Stimme der Liebe, Terrybaby«, sagt ein Junge und alle lachen.
    Terry muss würgen und sie lachen noch lauter. Der Gestank von verbrannten Klamotten zieht über den Parkplatz. Ein paar Mädchen müssen husten. Dann legt der DJ einen absoluten Knaller auf, dreht die Lautstärke bis zum Anschlag hoch und alle gehen wieder in den Saal.
    Ich will eben Josie suchen gehen, da hält mich Carol am Ärmel fest.
    »Was soll ich jetzt machen?«, fragt sie.
    Ich will mich losreißen, aber sie lässt mich nicht los.
    »Du musst mir helfen, Stephen!«
    »Der wird schon wieder. Er ist bloß besoffen.« Ich schüttle sie ab und lasse den Blick über die Menge schweifen. Erst kann ich Josie nirgends entdecken, dann sehe ich sie. Ein großer, breitschultriger Typ quatscht mit ihr. |106| Er lehnt an der Wand und sie

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