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Beast

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Titel: Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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nützlich machen. Streng genommen bist du illegal hier.«
    »Quatsch«, sage ich.
    Zu meiner Verwunderung stichelt sie nicht weiter.
    »Los, Robert!«, befiehlt sie. »Kerzen holen!« Als ob sie mit einem Hund redet.
    |100| Ihre Freundinnen kichern und Robert schaut dumm aus der Wäsche.
    »Robert! Du weißt, was passiert, wenn du nicht spurst.«
    »Sei nicht so streng«, sagt die Hässliche und schon gefällt sie mir ein bisschen besser.
    »Sonst verrate ich allen dein kleines Geheimnis«, fährt Carol fort. »Das mit deiner Sexkiste.«
    »Halt die Klappe.« Robert macht ein ängstliches Gesicht.
    »Lass ihn in Ruhe und hol dir deine Kerzen selber«, mische ich mich ein.
    Robert hat Glück, denn jetzt kommt ein Typ rein, den Carol toll findet.
    »Terry!«, kreischt sie und tänzelt auf ihn zu. »Hast du mir was mitgebracht?«
    Ich drehe mich zu Robert um. »Komm, wir gehen frische Luft schnappen.«
    Draußen wird tüchtig gebechert. Es sind schätzungsweise fünfzig, sechzig Leute da und die meisten haben schon ordentlich was intus. Einige Pärchen haben sich gefunden, aber die meisten Jungs hängen auf der einen Seite vom Parkplatz rum und die Mädchen auf der anderen. Robert und ich setzen uns auf den Rasen vom Kricketplatz und ich drehe mir eine.
    »Lass mich mal ziehen«, sagt Robert, als ich fertig bin.
    »Du bist noch zu klein.«
    »Mann, das ist ein medizinischer Notfall. Bitte.«
    Ich reiche sie ihm rüber. Robert zieht dran, als hätte er Lungen wie ein alter Rasta.
    |101| »Jetzt ist aber gut«, sage ich. »Ich will nicht schuld sein, dass du süchtig wirst.«
    Robert gibt mir die Kippe wieder, lehnt sich zurück und stützt sich auf die Ellbogen.
    »Was hab ich bloß in meinem früheren Leben verbrochen, dass ich mit so einer Schwester gestraft bin!«
    »Sag mal, was war das da eben mit der Sexkiste?« Natürlich habe ich die Kiste längst entdeckt, aber Robert schließt sie immer ab.
    Robert tippt sich grinsend an die Nase.
    »Das ist noch nichts für dich, Alter.«

    Später sehe ich mir die Mädels an, ob vielleicht irgendwas dabei ist, was mir gefallen könnte. Offenbar brauche ich dringend eine Freundin, denn ich finde sie alle gar nicht mal so schlecht. Sogar die Hässliche hat den Pulli ausgezogen und läuft in einem knappen Hemdchen rum, das Titten und Bauch zur Geltung bringt.
    Die Party kommt allmählich in Fahrt. Alles johlt und rennt durcheinander, ein Junge kotzt in die Eistruhe. Der DJ hat die Musik aufgedreht und auf dem Parkplatz wird getanzt. Eine Gruppe Jungs hat sich in die Damentoilette verdrückt und hustet übertrieben laut. Carol hat im Saal Unmengen Kerzen aufgestellt und zündet sie nacheinander an. Dann macht sie das Licht aus und alles jubelt. Die Kerzen sehen gut aus, aber ich muss eine wegrücken, weil die Wand dahinter ganz schwarz wird.
    »Du musst sie im Auge behalten«, sage ich. »Sonst fackelt die ganze Bude ab.«
    »Ach, verpiss dich«, erwidert Carol.
    |102| Draußen sitzt Robert von Carols Freundinnen umringt auf einer Motorhaube. Sie finden ihn niedlich und tätscheln ihm den Kopf.
    »Hast du die Beine von der da gesehen?«, raunt er mir zu, als ich vorbeigehe. Ich drehe mich um und sehe, wen er anstiert. Das Mädchen trägt einen kurzen Rock und hat lange, schlanke Beine. Mein Blick wandert aufwärts zu ihrem Gesicht. Sogar im Halbdunkeln erkenne ich Josie, das Mädchen aus der Fleischfabrik.
    Ich würde gern hingehen und mich mit ihr unterhalten, aber ich traue mich nicht. Was soll ich sagen? Sie steht bei den ganzen anderen Mädchen. Wahrscheinlich erinnert sie sich sowieso nicht an mich. Da merkt sie, dass ich sie ansehe, und lächelt mir zu. Ich werde ganz aufgekratzt, als hätte ich grade einen Haufen Geld auf der Straße gefunden oder so was. Ich hole mir eine noch ungeöffnete Dose Bier und nehme sie mit rüber.
    »Hallo«, sage ich. »Willst du was trinken?«
    Sie nimmt mir die Dose aus der Hand. »Hab ich mir doch gleich gedacht, dass ich dich kenne. Von Marshalls, stimmt’s?« Sie hat eine ziemlich tiefe Stimme.
    »Stimmt. Ich sag bloß: Kebab.« Dann tritt eine peinliche Pause ein. »Ich bin Stephen.« Ich komme mir vor wie ein Vollidiot, aber sie lächelt bloß und erzählt mir, was ich sowieso schon weiß, nämlich dass sie Josie heißt.
    So machen wir eine Weile weiter, hecheln die ganze Fleischfabrik durch und alle, die da arbeiten. Man kann sich ganz locker mit ihr unterhalten und ihre Freundinnen haben sich auch verzogen. Mein Blick fällt auf

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