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Beast

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Titel: Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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zusammengeschweißt habe, wusste ich schon, dass ich allein damit hantieren muss, deshalb habe ich Eric überredet, die beiden Platten vorn und hinten abnehmbar zu machen, damit ich es leichter habe. Ich habe sie schon abgeschraubt, sie liegen auf dem Boden, und jetzt schleife ich den Rahmen nach draußen. Er scharrt über den Boden. Ich will ihn anheben, kriege ihn aber nur ein paar Zentimeter hoch, dann machen meine Arme schlapp. Ich öffne erst die Fahrertür, dann packe ich den Käfig am einen Ende. Mühsam schleife ich das Ding über den Hof, als plötzlich etwas an mir vorbeiflitzt und in die Werkstatt saust. Es ist Hund. Offenbar hat er im Laster geschlafen. Ich bin so überrascht, dass ich den Käfig fallen lasse. Er plumpst mir auf den Fuß. Der reinste Slapstick. Es ist zum Totlachen. Aber ich lache nicht, ich darf nicht mal fluchen, sonst hört mich jemand. Wenigstens hat mein Fuß das Scheppern gedämpft. Ich |173| ignoriere den Schmerz, nehme alle Kraft zusammen und hieve den Käfigrahmen auf die Ladefläche. Er passt drauf, Gott sei Dank. Ich gehe die Platten holen und Hund trabt hinterher. Er ahnt nicht, dass ich sein Herrchen angeschmiert habe, dass ich ihm den Laster geklaut habe und in seine Werkstatt eingebrochen bin. Hund findet das alles toll. Ein nächtliches Abenteuer. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie Eric zumute ist, wenn er merkt, dass sein Laster und sein Hund weg sind. Und der Frettchenkäfig auch. Ich fühle mich wie der letzte Arsch. Ich sperre Hund in die Werkstatt. Da ist er besser aufgehoben als dort, wo ich hinwill.
    Erics Laster fährt sich beschissen. Ständig wühle ich in den knirschenden Gängen herum und die Bremsen sind auch ziemlich hinüber. Als ich aus der Stadt raus bin, ist mir wohler. In der Stadt sind zu viele Bullen unterwegs. Aber auch auf der Landstraße kriege ich jedes Mal einen Schreck, wenn mich Scheinwerfer überholen. Es wäre eine Katastrophe, wenn mich jemand anhält! Irgendwie bewältige ich die über dreißig Kilometer zum Stausee. Es ist fast Mitternacht, als ich an der Parkbucht bin. Ich stelle den Laster hinter einer Hecke ab und mache das Licht aus.
    Ich warte im Dunkeln.
    Es klopft an mein Fenster und ich springe vom Sitz.
    Die meisten Leute sehen im Dunkeln besser aus, was ja auch logisch ist. Mein Dad allerdings sieht aus wie eine dem Grab entstiegene Leiche. Sein Bart ist struppiger denn je und die Haare stehen ihm wie ein Helm vom Kopf ab. Seine Augen sind schwarz, ohne den kleinsten Lichtpunkt. |174| Bei Mondschein ist er noch hässlicher: Seine unförmige Säufernase, das fliehende Kinn und die großen gelben Zähne kommen noch deutlicher heraus als sonst.
    »Wo hast du denn gesteckt?«, fragt er, als ich die Scheibe runterlasse.
    Na prima! Ich habe einen Käfig gebaut und einen Laster organisiert. Ich habe einen Seitenschneider, ein Seil, ein Küchenmesser und drei Decken dabei. Und er meckert rum! Wenigstens ist er nüchtern. Dafür hätte ich nicht die Hand ins Feuer gelegt.
    »Wo hast du den Köder?«, frage ich zurück. »Oder steht der noch auf der Weide?«
    Er hält mir einen Sack hin. Man hört es leise gackern.
    »Ein Huhn? Das schmeckt ihm.« Ich will nicht wissen, wo er es herhat.
    »Ein Lamm wär noch besser«, meint Dad und beugt sich zum Fenster rein. Sein stinkender Atem umwabert mich. Fast hätte ich gewürgt, aber wenigstens hat er keine Schnapsfahne. Noch nicht. »Ein Lamm hätten wir anstechen können, damit es blutet und rumspringt und nach seiner Mama blökt.«
    Ich schließe das Fenster und lasse ihn einsteigen.
    »Hör mit dem Quatsch auf«, sage ich.
    Wir fahren über die Wiese. Der Boden ist feucht, bestimmt hinterlassen wir Reifenspuren, aber damit kann ich mich jetzt nicht befassen. Hauptsache, wir bleiben nicht stecken. Am Zaun müssen wir aussteigen. Den Käfig da durchzukriegen, wenn er besetzt ist, wird bestimmt eine elende Schufterei, aber es wird gehen. Dad besteht drauf, den Zaun eigenhändig durchzuknipsen, |175| und braucht ewig, bis er ein passendes Rechteck rausgeschnitten hat. Ich hocke so lange auf dem Käfig und sehe zu, wie er eine Masche nach der anderen durchzwickt. Der Zaun gibt allmählich nach. Es scheint Dad richtig Spaß zu machen. Aber dann jammert er den ganzen Weg bis zum See, obwohl er bloß den Rahmen trägt. Ich habe die beiden Platten unterm Arm und trage den Rahmen dazu noch am Vorderende, wo er schwerer ist. Mein Dad schnauft und keucht wie eine alte Oma. So will ich nie werden,

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