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Beast

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Titel: Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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nicht bewegen. Mir ist zu kalt. Ich rühre mich nicht und horche. Es schnauft leise.
    |181| Es ist das Krokodil. Was sonst? Aber ich kann mich nicht bewegen. Ich rede mir verzweifelt ein, dass er mich nicht entdeckt, wenn ich mich ganz still verhalte.
    »Dad?«, flüstere ich und hinter mir knackt ein Ast.
    Wo soll ich hinlaufen? Ans Wasser will ich nicht, da kriegt er mich auf jeden Fall, aber in die andere Richtung kann ich auch nicht, denn dort lauert er. Soll ich auf den Baum klettern? Als ich einen Schritt machen will, kommt etwas auf die Lichtung gelaufen.
    »Scheiße«, keuche ich.
    »Sei doch still, um Himmels willen«, flüstert jemand angstvoll. »Es ist gleich da drüben. Es beobachtet uns.«
    »Was?«
    »Nicht bewegen. Es pirscht sich ran.«
    Carol!

|182| Neunzehn
    Sie hat eine Kapuze auf und ich kann ihr Gesicht nicht erkennen. Sie legt ihre Hand auf meine. Die Hand zittert. Wenn ich sagen würde, dass ich total baff bin, wäre das noch untertrieben.
    »Siehst du es?« Sie deutet mit dem Kinn auf ein Brombeergestrüpp. Ich kneife die Augen zusammen, sehe aber nur einen länglichen Schatten. Dann erkenne ich den Umriss. Es ist ein offenes Maul und mein eigener Schatten ragt genau hinein. Und dann sehe ich das Vieh selbst.
    Er liegt da wie tot. Der Kopf und das Riesenmaul sind zu sehen, alles andere steckt im Gebüsch. Er schaut direkt zu mir rüber und ist höchstens vier Meter weg. Ich schaue ihn an und bin nicht mehr fähig, mich zu rühren oder mir zu überlegen, was ich tun soll. Ich muss sterben.
    »Ich glaube, es merkt nicht, dass wir es gesehen haben«, flüstert Carol. »Wir können es schaffen.«
    Ich kann den Blick nicht abwenden. Er schaut seelenruhig zu mir rüber, als wollte er mich hypnotisieren, und klappt das Maul so langsam zu, wie eine Staubflocke niederschwebt.
    Er kann sich jeden Augenblick auf uns stürzen. Ich habe erlebt, wie schnell er ist. Viel schneller als ich. Wenn mir mein Leben lieb ist, muss ich wegrennen. Jetzt. Sofort. |183| Aber ich kann nicht. Ich würde ja gern. Vor Anspannung kribbelt es mich am ganzen Körper. Aber ich kann die Füße nicht heben. Ob ich es schaffe, auf den Baum zu klettern? Ob ich schneller bin als er? Wie lange lauert er schon dort? Warum beobachtet er mich bloß? Vielleicht greift er mich nicht an, wenn ich einfach hier bleibe und mich nicht rühre.
    Ich muss hier weg. Gleich. Gleich schiebe ich mich ganz, ganz langsam hinter den Baum. Ich bewege mich so langsam, dass er nichts merkt. Was soll der Quatsch? Er kann im Dunkeln sehen, Herrgott noch mal. Er sieht alles.
    Dann geht es auf einmal. So ist’s gut. Ich bewege ganz behutsam einen Fuß. Er ist vom langen Stillsitzen fast abgestorben. Aber er muss mich tragen. Schrittchen für Schrittchen schiebe ich mich voran. O Gott, er hat den Kopf gedreht. Den Dinosaurierkopf. Er merkt, dass ich mich bewege.
    O Gott. Ich bin hellwach und weiche zurück, er bewegt sich unglaublich flink. Jetzt springt er mich an. Er stürzt auf mich los. Ich ducke mich hinter den Baum. O Gott, er will mich tatsächlich umbringen. Da kommt er wieder an. Er hat einen irre breiten Rücken, er walzt alles platt. Der Baum eignet sich nicht zum Draufklettern. Er kommt um den Stamm herum.
    »Stephen!«, kreischt Carol.
    Das Monster hält inne. Es beäugt mich. Gleich packt es m …
    Da!
    Da drüben ist ein Baum, auf den man klettern kann. Ich |184| zerre Carol hinter mir her. Wahrscheinlich hat er nicht damit gerechnet, dass ich diese Richtung einschlage, trotzdem setzt er sich unglaublich schnell in Bewegung. Fast wäre ich gestolpert, fange mich aber wieder. Wir stehen vor dem Baum. Das Vieh hat sich in irgendwas verbissen, das auf der Erde liegt. Es hat sich geirrt – ich bin hier. Ich hieve Carol auf den untersten Ast, sie zappelt mit den Beinen und tritt mich auf Rücken und Schultern. Verdammt, er hat wieder davon abgelassen. Was ist das überhaupt? Mein Rucksack. Ich klettere hinter Carol her, sie zieht mich an der Jacke hoch. Sie klettert wie ein verdammter Affe. Er ist unter mir. Gleich richtet er sich auf und reißt mir die Beine ab. Ich ziehe mich nur mit den Fingern hoch. Ich reiße mir die Nägel ein, grabe sie in die Rinde. Carol zischt mir etwas zu. Sie hält mir die Hand hin. Nimm sie! Dicht über meinem Kopf ist ein dicker Ast. Schwing das Bein drüber!
    Er kommt.
    Mann!
    Mein Fuß … da ist was an meinem Fuß.
    Er lässt sich wieder auf alle viere fallen.
    Ich hab’s geschafft.
    Wir sind in Sicherheit. Hier

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