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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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meinen Herzschlag. Ich hatte keine Ahnung, was mein Vater tun würde, wie er auf seinen Sohn reagieren würde, der zu einem Monster geworden war.
    Er sah…angewidert aus.
    »Was zum…warum hast du dich so angezogen? Warum bist du nicht in der Schule?«
    Natürlich. Er glaubte, es wäre ein Kostüm. Jeder würde das denken. Leise sprach ich weiter. »Das ist mein Gesicht. Dad, das ist keine Maske. Es ist mein Gesicht.«
    Er starrte mich an, dann lachte er. »Haha, Kyle. Ich habe wirklich keine Zeit für so etwas.«
    Du glaubst also, ich verschwende deine kostbare Zeit? Ich gab jedoch mein Bestes, um ruhig zu bleiben. Ich wusste, wenn ich mich aufregte, dann würde ich anfangen zu knurren und zu fauchen und wie eine eingesperrte Raubkatze herumtigern.
    Dad griff nach dem Fell in meinem Gesicht und zog kräftig daran. Ich jaulte auf, und ehe ich michs versah, hatte ich die Krallen ausgefahren und fuchtelte dicht vor seinem Gesicht mit ihnen herum. Kurz bevor meine Pfote sein Gesicht berührte, konnte ich innehalten. Er starrte mich an, in seinen Augen stand Panik. Er ließ mein Gesicht los und wich zurück. Ich sah, dass er zitterte. Meine Güte, mein Vater zitterte.
    »Bitte«, sagte er, und ich bemerkte, dass seine Knie nachgaben. Er taumelte gegen die Tür. »Wo ist Kyle? Was hast du mit meinem Sohn gemacht?« Sein Blick wanderte hinter mich, als wollte er sich an mir vorbeidrängeln, um hereinzukommen, aber er traute sich nicht. »Was hast du getan? Warum bist du in meinem Haus?«
    Er weinte praktisch, und ich auch, als ich ihn ansah. Aber ich sorgte dafür, dass meine Stimme fest klang, als ich sagte: »Dad, ich bin Kyle . Ich bin Kyle, dein Sohn. Erkennst du meine Stimme nicht? Mach die Augen zu. Vielleicht erkennst du sie dann.« Aber schon während ich das sagte, wuchs ein schrecklicher Gedanke in mir. Vielleicht auch nicht. Wir hatten in den letzten paar Jahren so wenig miteinander gesprochen. Vielleicht würde er meine Stimme gar nicht erkennen. So wie ich aussah, würde er mich vor die Tür setzen und der Polizei erzählen, sein Sohn sei entführt worden. Ich wäre gezwungen, wegzulaufen und im Untergrund zu leben. Ich würde zu einer Stadtlegende werden – zur Bestie des New Yorker Abwassersystems.
    »Dad, bitte.« Ich streckte meine Hand aus, um zu sehen, ob ich noch Fingerabdrücke hinterlassen konnte, ob sie vielleicht sogar noch dieselben waren. Ich schaute ihn an. Er schloss die Augen. »Dad, bitte sag, dass du mich erkennst. Bitte.«
    Er öffnete sie wieder. »Kyle, bist du das wirklich?« Als ich nickte, sagte er: »Und du führst mich jetzt nicht an der Nase herum? Wenn ja, finde ich das überhaupt nicht witzig.«
    »Kein Witz, Dad.«
    »Aber was dann? Wie ist das passiert? Bist du krank?« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    »Es war eine Hexe, Daddy.«
    Daddy? Ich sprach das Wort aus, das ich etwa zwei Minuten lang benutzt hatte – zwischen dem Zeitpunkt, an dem ich sprechen gelernt hatte, und dem Augenblick, in dem mir klar wurde, dass Rob Kingsbury nicht irgendjemandes »Daddy« war.
    Aber ich sagte: »Es gibt Hexen, Daddy. Hier in New York.« Ich hielt inne. Er glotzte mich an, als hätte er sich in einen Stein verwandelt, als hätte ich ihn in einen Stein verwandelt. Dann sank er langsam zu Boden.
    Als er wieder zu sich kam, sagte er: »Dieses…dieses Ding…diese Krankheit…dieser Zustand…was immer dir zugestoßen ist, Kyle…wir kriegen das wieder hin. Wir finden einen Arzt und kriegen das in den Griff. Mach dir keine Sorgen. So wird mein Sohn nicht herumlaufen.«
    Ich war erleichtert, aber auch nervös. Erleichtert, denn wenn jemand das wieder hinkriegte, dann mein Vater. Mein Vater hatte einen bekannten Namen. Er war einflussreich. Aber nervös, weil er gesagt hatte: » So wird mein Sohn nicht herumlaufen.«
    Denn was würde mit mir passieren, wenn er es nicht wieder hinkriegte? Ich glaubte keine Sekunde lang an Kendras zweite Chance. Wenn mein Vater es nicht in Ordnung bringen konnte, war ich geliefert.
     

2
     
     
    Dad ging und versprach, ein wenig nachzuforschen und zum Mittagessen wieder da zu sein. Aber die Zeit zog sich bis nach ein Uhr. Zwei Uhr. Magda ging einkaufen. Ich fand heraus, dass es fast unmöglich war, Cornflakes zu essen, wenn man Klauen hatte. Eigentlich war es schwierig, überhaupt etwas zu essen. Ich fütterte die Bestie in mir mit einer ganzen Packung Schinken. Würde ich bald anfangen, rohes Fleisch zu essen?
    Gegen halb drei wurde mir klar, dass

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