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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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musste mich ehrlich verlieben.
    Ich hatte noch nie jemanden geliebt, nicht mal, als ich noch normal war. Noch nie wollte jemand mit mir zusammen sein, es ging immer nur darum, wer ich war, was ich hatte und dass ich gut Party machen konnte. Das hatte mir nichts ausgemacht. Ich wollte eigentlich nur das, was die Mädels wollten – jede Menge Spaß. Für alles andere war später noch Zeit.
    Aber wie standen die Chancen, dass ich jetzt jemanden fand, der mich wirklich liebte? Und am allerschwierigsten könnte es vielleicht werden, diese Liebe zu erwidern.
     

3
     
     
    Gut zu wissen: Ärzte können einen nicht kurieren, wenn man eine Bestie ist.
    In den folgenden Wochen fuhren mein Vater und ich durch den ganzen Staat New York und sprachen bei einem Dutzend Ärzte vor, die uns in verschiedenen Sprachen und Akzenten mitteilten, dass ich echt am Arsch war. Außerdem tingelten wir außerhalb von New York herum und suchten Hexen und Voodoo-Zauberer auf. Sie sagten alle das Gleiche: Sie wussten nicht, wie ich zu dem geworden war, was ich war, und sie konnten auch nichts dagegen tun.
    »Tut mir leid, Mr. Kingsbury«, sagte der letzte Arzt zu meinem Vater. Wir saßen in seiner Praxis mitten im Nirgendwo in Iowa oder Idaho oder vielleicht war es auch Illinois. Die Fahrt hatte dreizehn lange, schweigsame Stunden gedauert, und als wir an einer Raststätte anhielten, kleidete ich mich wie eine Frau aus dem Nahen Osten – ich trug ein Gewand, das Körper und Gesicht bedeckte. Der Arzt arbeitete in einem Krankenhaus in einer nahe gelegenen Stadt, aber Dad hatte es so arrangiert, dass wir ihn in seinem Wochenendhäuschen auf dem Land aufsuchten. Dad wollte nicht, dass mich jemand sah. Ich schaute aus dem Fenster. Das Gras hatte ein Grün, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte, und es gab Rosen in allen Farben. Sie waren schön, Magda hatte recht.
    »Ja, mir auch.«
    »Wir sehen Sie wirklich gern in den Nachrichten, Mr. Kingsbury«, sagte Dr. Endecott. »Vor allem meine Frau, sie scheint fast ein wenig verliebt in Sie zu sein.«
    Große Güte! Wollte dieser Typ etwa nach einem Autogramm fragen oder einen flotten Dreier vorschlagen?
    »Könnte ich nicht auf eine Blindenschule gehen?«, unterbrach ich.
    Der Arzt hielt mitten in seinem Vorschlag oder Antrag inne. »Wie bitte, Kyle?«
    Er war der Einzige, der mich bei meinem Namen nannte. Da war dieser Voodoo-Typ in East Village, der »Teufelsbrut« zu mir gesagt hatte (ich fand, das war für Dad ebenso beleidigend wie für mich). Eigentlich hatte ich sofort wieder gehen wollen, aber Dad hatte mit ihm bis zum bitteren Ende geredet, bis er – Riesenüberraschung – sagte, dass er mir nicht helfen könne. Nicht dass ich es jemandem wirklich übel genommen hätte, dass er nichts mit mir zu tun haben wollte. Ich hätte auch nichts mit mir zu tun haben wollen, deshalb fand ich meinen Vorschlag brillant.
    »Eine Blindenschule«, sagte ich. »Vielleicht könnte ich auf eine Blindenschule gehen.«
    Das wäre perfekt. Ein blindes Mädchen würde nicht sehen, wie hässlich ich war, ich könnte den Kingsbury-Charme auffahren und dafür sorgen, dass sie sich in mich verliebte. Und wenn ich wieder zurückverwandelt wäre, würde ich einfach wieder zurück auf meine alte Schule gehen.
    »Aber du bist doch gar nicht blind, Kyle«, sagte der Arzt.
    »Aber könnten wir dort nicht einfach behaupten, dass ich es bin? Dass ich mein Augenlicht bei irgendeinem komischen Jagdunfall verloren habe oder so?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist nicht so, dass ich nicht verstehe, wie du dich fühlst, Kyle.«
    »Ja, schon gut.«
    »Nein, wirklich. Ein bisschen kann ich das nachempfinden. Als ich ein Teenager war, hatte ich eine sehr schlechte Gesichtshaut. Ich versuchte alle möglichen Mittel und Präparate. Zuerst wurde es immer besser und dann wieder schlimmer. Ich kam mir so hässlich vor und war so schüchtern, dass ich mir sicher war, dass sich niemals jemand etwas aus mir machen würde. Aber schließlich wurde ich erwachsen und heiratete.« Er deutete auf ein Foto mit einer hübschen blonden Frau.
    »Mit schließlich meinen Sie wohl, nachdem sie mit dem Medizinstudium fertig waren und einen Haufen Kohle gemacht hatten, sodass die Frauen über ihr Äußeres hinwegsahen?«, fuhr Dad ihn an.
    »Dad …«, sagte ich. Aber ich hatte dasselbe gedacht.
    »Sie vergleichen das hier mit Akne ?«, fragte Dad und deutete in meine Richtung. »Er ist ein Monster. Er wachte eines Morgens auf und war ein Tier. Klar,

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