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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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ich hergekommen bin. Es scheint ziemlich schön zu sein.« Selbst wenn Alex meine Freundin ist und PJ auch, sind die beiden bis jetzt einfach nicht miteinander warm geworden, egal wie sehr ich mich bemühe.
    »Es wird bestimmt ganz wunderbar, PJ«, sage ich. »Denk nicht zu sehr an den schwierigen Start, den ihr vielleicht hattet. Ich weiß einfach, dass du deine neue Familie lieben wirst.«
    »Und sie mich hoffentlich auch. Aber jetzt geh ich besser mal.« Sie schnappt sich ihre Umhängetasche aus Stoff, schon deutlich ruhiger als noch vor wenigen Minuten, als sie ins Cafe kam. »Bis dann«, sagt PJ beim Hinausgehen, aber ihre Worte werden von der plötzlich ausbrechenden Hektik am Nachbartisch fast übertönt.
    Eine Gruppe Mädchen, die ebenfalls in unserem Programm ist - die ebenfalls zu weit weg wohnt, um mittags nach Hause zu fahren -, bricht gleichzeitig auf, um wieder in den Unterricht zu gehen. Als die blonden Zwillinge aus Texas uns sehen, bleiben sie kurz stehen.
    »Was macht ihr alle am Wochenende?«, fragt eine der beiden im Plauderton. »Schon irgendwelche Pläne?«
    »Komm auf den Punkt, Tina«, sagt Alex und schnippt mit ihren rot lackierten Fingern. »Gibt's irgendwas, das wir wissen müssten?«
    Zack schlägt sich seine Hand auf den Mund, um nicht laut loszulachen.
    Es treibt Alex nämlich immer fast in den Wahnsinn, wie die Zwillinge jedes Gespräch buchstäblich in die Länge ziehen, besonders wenn sie was Wichtiges zu erzählen haben. Sie reizen jedes Detail aus, um länger im Mittelpunkt zu stehen.
    »Ich bin Patty«, fährt das Zwillingsmädchen Alex an.
    Grinsend hält Alex mit gespielter Entschuldigungsgeste die Hände hoch. Zack versteckt sich schnell hinter seinem Kaffeebecher, um sein Lachen zu verbergen.
    »Wir waren nur neugierig, ob Sara-Louise schon jemanden von euch zu ihrer Party eingeladen hat«, sinniert die echte Tina.
    Zack spuckt fast seinen Cafe au lait aus.
    »Wartet mal kurz«, sagt Alex mit blitzenden Augen. »Sara- Louise macht eine Party? In ihrem Apartment ? In Paris? An diesem Wochenende ? Warum weiß ich nichts davon?«
    »Ach so, die ganze Schule redet doch schon darüber«, zwitschert Patty. »Ich habe sogar gehört, dass ein paar Franzosen hingehen. Samstagabend 20 Uhr.« Ihre Schwester Tina sieht uns mit hochgezogenen Augenbrauen an und zerrt Patty zur Tür. »Bis dann.«
    »Mist.« Alex ist wie vor den Kopf gestoßen, dass sie es als Letzte erfährt. »Gott sei Dank habe ich noch genug Zeit, um mir zu überlegen, was ich anziehe.« Sofort nimmt sie die überdimensional große Ausgabe der W heraus, die Alex heute schon den ganzen Tag mit sich rumgetragen hat, und blättert sie hektisch durch.
    »Gottverdammt und halleluja«, sagt Zack mit einem kleinen Aufschrei. »Es wird aber auch langsam Zeit, dass jemand dieses Jahr eine gute, alte Party macht! Ich habe mich schon gefragt, wann wir uns wohl alle mal ordentlich betrinken!«
    Selbst ich kann nicht anders, als ein paar Mal aufgeregt auf- und abzuhüpfen. Dabei ist es nicht so, dass ich mich volllaufen lasse wie Alex und Zack, aber ich muss mich auch gar nicht betrinken, um Spaß zu haben. Ich brauche dazu nur gute Musik, nette Gespräche, ein bisschen Ablenkung von dem ganzen Druck ...
    Zurück in der Schule sehe ich schnell nach, ob ich eine Mail von Vince bekommen habe, bevor ich in den Unterricht muss, aber es ist nur eine von meiner Mom gekommen.
    Hey, längst verloren geglaubte Tochter!
    Es tut mir leid, dass ich mich nicht öfter melde. Aber ich muss zugeben, dass ich Dich wirklich vermisse, Liwy, und ich weift mehr und mehr zu schätzen, wie sehr Du zu Hause immer der Lichtblick warst. Jetzt, da Du weg bist, ist es ziemlich öde, immer zwischen Brians Schule und den ganzen Spezialisten und Therapeuten hin- und herzufahren. Na ja, ich denke, man lernt Dinge erst so richtig zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat - aber mir fehlt mein Kopilot. Bist Du dir sicher, dass Du nicht aus der Opera aussteigen und wieder nach Hause kommen willst?:-)
    Haha, ist nur Spaft (in gewisser Weise).
    Angehängt an die Nachricht ist ein »inspirierender« YouTube- Link zu einer neuen UCLA-Tanzperformance. Aber ich mach mir nicht die Mühe, sie anzusehen. Stattdessen verbringe ich die letzten drei Minuten der Mittagspause damit, Vinces  Facebook-Seite zu überfliegen, ob es irgendwelche Hinweise darauf gibt, dass er mich genauso vermisst wie ich ihn.
    Ich schreibe ihm schnell eine Nachricht.
    An: Vince Palatella 1:57

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