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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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schloss die Augen, als plötzlich die Tür aufsprang. Travis ging durchs Zimmer, öffnete die Nachttischschublade, wühlte in seinem Glas mit den Kondomen, schloss die Lade wieder und lief zurück auf den Flur. Die Mädchen kicherten vielleicht noch eine halbe Stunde lang, dann wurde es still.
    Sekunden später waren Stöhnen, Brummen und Geschrei in der ganzen Wohnung zu hören. Es klang, als würde im Wohnzimmer ein Porno gedreht. Ich verbarg mein Gesicht hinter den Händen. Welche Grenzen auch immer in der letzten Woche verschwommen oder verschwunden waren, jetzt befand sich an ihrer Stelle eine undurchdringliche Mauer. Ich schüttelte meine lächerlichen Gefühle ab und zwang mich, wieder locker zu werden. Travis war eben Travis, und wir beide ohne den geringsten Zweifel Freunde und nur Freunde.
    Nach einer Stunde verebbten das Geschrei und die anderen Übelkeit erregenden Töne, es folgte Gejammer und dann Protest der Damen, als sie rausgeworfen wurden. Travis duschte und ließ sich wenig später auf seine Seite des Bettes fallen. Mit dem Rücken zu mir. Selbst nach der Dusche roch er noch, als habe er genug Whiskey getrunken, um ein Pferd zu betäuben. Ich war wütend, dass er in so einem Zustand noch Motorrad gefahren war.
    Obwohl das Unbehagen nachließ und mein Zorn verebbte, konnte ich immer noch nicht schlafen. Sobald Travis’ Atem tief und regelmäßig ging, setzte ich mich auf und schaute auf den Wecker. Die Sonne würde erst in einer Stunde aufgehen. Ich warf die Decke zurück, ging den Flur hinunter und holte mir eine Decke aus dem Garderobenschrank. Der einzige Beweis für Travis’ Dreier waren zwei leere Kondompäckchen auf dem Boden. Ich stieg über sie und ließ mich in den Sessel fallen.
    Ich schloss die Augen. Als ich sie wieder aufschlug, saßen America und Shepley schweigend auf der Couch und schauten Fernsehen ohne Ton. Sonnenschein erfüllte die ganze Wohnung, und ich zuckte zusammen, als mein Rücken schon bei dem Versuch, mich zu bewegen, rebellierte.
    Americas Aufmerksamkeit war sofort bei mir. »Abby?« Sie eilte zu mir und musterte mich argwöhnisch. Anscheinend erwartete sie Wut, Tränen oder irgendeinen anderen emotionalen Ausbruch.
    Shepley sah elend aus. »Es tut mir leid wegen gestern Abend, Abby. Das war alles meine Schuld.«
    Ich lächelte. »Ist schon okay, Shep. Du musst dich nicht entschuldigen.«
    America und Shepley wechselten einen Blick, dann griff sie nach meiner Hand. »Travis ist einkaufen. Er ist … ach, es spielt überhaupt keine Rolle, was er ist. Ich habe deine Sachen gepackt, und ich bringe dich ins Studentenwohnheim, bevor er zurück ist, dann hast du gar nichts mit ihm zu tun.«
    Erst in diesem Moment war mir zum Weinen zumute: Ich war rausgeflogen. Ich bemühte mich, meine Stimme unter Kontrolle zu kriegen, bevor ich antwortete. »Hab ich noch Zeit, vorher zu duschen?«
    America schüttelte den Kopf. »Lass uns lieber fahren, Abby. Ich will nicht, dass du ihn sehen musst. Er verdient es nicht –«
    Die Tür flog auf, und Travis kam rein, die Arme voller Lebensmitteltüten. Er ging direkt in die Küche und begann fieberhaft, Dosen und Schachteln in die Schränke zu räumen.
    »Wenn Täubchen aufwacht, sagt mir Bescheid, okay? Ich habe Spaghetti und Pfannkuchen und Erdbeeren und diese Scheißhaferflocken mit den Schokostückchen, und sie mag doch Fruit Loops zum Frühstück, oder, Mare?«, fragte er und drehte sich um.
    Als er mich entdeckte, erstarrte er. Nach einer verlegenen Pause hatte er seine Mimik wieder im Griff und sprach in sanftem, süßem Ton. »Hey, Taube.«
    Ich hätte nicht verwirrter sein können, wenn ich in einem fremden Land aufgewacht wäre. Nichts ergab einen Sinn. Erst hatte ich gedacht, ich sei rausgeworfen worden, und jetzt kam Travis beladen mit meinen Leibspeisen nach Hause.
    Er machte ein paar Schritte ins Wohnzimmer und schob dabei nervös die Hände in die Taschen. »Hast du Hunger, Täubchen? Ich werde dir ein paar Pfannkuchen machen. Oder es gibt auch … äh … Haferflocken. Und ich hab dir was von diesem pinkfarbenen Schaumzeug besorgt, mit dem Mädchen sich rasieren, und einen Föhn und … nur eine Sekunde, es ist hier drin«, sagte er und rannte in sein Zimmer.
    Die Tür ging auf, wieder zu, und schon kam er um die Ecke. Bleich. Er holte tief Luft und zog die Brauen zusammen. »Dein ganzes Zeug ist gepackt.«
    »Ich weiß«, entgegnete ich.
    »Dann gehst du also«, sagte er wie besiegt.
    Ich sah America an, die Travis

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