Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
nur Spaß! Alles okay, Travis. Mir geht’s gut. Dir geht’s gut. Wir müssen doch keine so große Sache daraus machen.«
Sein Gesicht wurde ganz ausdruckslos, und er holte tief Luft. »Ich weiß, was du da gerade versuchst.« Sein Blick wurde kurz verschwommen, gedankenverloren. »Dann muss ich es dir wohl erst beweisen.« Er kniff die Augen zusammen, als er direkt in meine schaute, so entschlossen wie vor einem seiner Kämpfe. »Wenn du glaubst, ich würde jetzt einfach wieder dazu übergehen, in der Gegend rumzuvögeln, dann täuschst du dich. Ich will niemand anderen. Du möchtest, dass wir nur Freunde sind? Schön, dann sind wir eben Freunde. Aber wir wissen doch beide, dass das, was passiert ist, mehr war als nur Sex.«
Damit stürmte er davon, während ich die Augen schloss und die Luft ausatmete, die ich unbewusst angehalten hatte. Travis schaute sich noch mal nach mir um und ging dann zu seiner nächsten Vorlesung. Eine einzelne Träne tropfte mir auf die Wange, und rasch wischte ich sie weg. Die Blicke meiner Kommilitonen bohrten sich in meinen Rücken, während ich ebenfalls in meinen nächsten Kurs trottete.
Parker saß in der zweiten Reihe, und ich schlüpfte auf den Platz neben ihm.
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ich freu mich schon auf heute Abend.«
Ich holte tief Luft, lächelte und versuchte, nach meinem Gespräch mit Travis umzuschalten. »Was hast du denn genau vor?«
»Also. Meine Wohnung ist inzwischen eingerichtet. Ich dachte, wir könnten dort zu Abend essen.«
»Ich freue mich auch auf heute Abend«, sagte ich und versuchte, mich selbst davon zu überzeugen.
Nachdem America sich geweigert hatte, erbarmte sich Kara widerwillig, mir bei der Wahl eines Kleides für mein Date behilflich zu sein. Aber ich hatte es kaum über den Kopf gezogen, da riss ich es mir auch schon wieder vom Leib und schlüpfte stattdessen in eine Jeans. Nachdem ich den ganzen Nachmittag über meinen misslungenen Plan gegrübelt hatte, konnte ich mich nicht dazu durchringen, mich herauszuputzen. In Anbetracht des kühlen Wetters zog ich schließlich einen dünnen elfenbeinfarbenen Kaschmirpulli über ein braunes Tanktop und wartete so an der Tür. Als Parkers polierter Porsche vor dem Morgan hielt, war ich schon draußen, bevor er mir entgegenkommen konnte.
»Ich wollte dich eigentlich drinnen abholen«, sagte er und wirkte ein wenig enttäuscht, während er mir die Wagentür aufhielt.
»Dann habe ich dir einen Weg erspart«, entgegnete ich und schloss meinen Sicherheitsgurt.
Er glitt auf den Fahrersitz, beugte sich zu mir, nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich mit seinen vollen, weichen Lippen. »Wow«, seufzte er. »Ich habe deinen Mund vermisst.«
Sein Atem roch nach Minze, sein Rasierwasser war umwerfend, seine Hände fühlten sich warm und weich an, und er sah in seiner Jeans und dem grünen Anzughemd phantastisch aus. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass irgendwas fehlte. Die Aufregung, die ich anfangs neben ihm verspürt hatte, war ganz offensichtlich verflogen, wofür ich Travis im Stillen verfluchte.
Ich zwang mich zu einem Lächeln.
Seine Wohnung war genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte: makellos, mit teurer Elektronik in jeder Ecke und wahrscheinlich von seiner Mutter eingerichtet.
»Und? Was sagst du?« Er grinste wie ein Kind, das sein neuestes Spielzeug vorführt.
»Es ist toll«, nickte ich.
Seine Miene veränderte sich von erfreut zu zärtlich. Er zog mich in seine Arme und küsste mich auf den Hals. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an. Ich wünschte mich wohin auch immer, nur nicht in dieses Apartment.
Da klingelte mein Handy, und ich lächelte ihn entschuldigend an, bevor ich das Gespräch annahm.
»Wie läuft dein Date, Täubchen?«
Ich drehte Parker den Rücken zu und flüsterte ins Telefon. »Was willst du, Travis?« Ich versuchte, streng zu klingen, aber die Erleichterung darüber, seine Stimme zu hören, machte meinen Ton weich.
»Ich will morgen bowlen gehen. Dafür brauche ich meine Partnerin.«
»Zum Bowlen? Konntest du mich deshalb nicht später anrufen?« Ich fühlte mich wie eine Heuchlerin, weil ich mir eine Ausflucht gewünscht hatte, um mich von Parkers Lippen zu befreien.
»Woher soll ich denn wissen, wann ihr fertig seid? Oh. Das klang jetzt vielleicht komisch …« Er verstummte, aber es hatte ironisch geklungen.
»Ich rufe dich morgen an, und dann können wir drüber reden, okay?«
»Nein, nicht
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