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Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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gezwungen, dir Geld von Benny zu leihen!«
    Mick starrte mich hasserfüllt an. »Wenn es die nicht gäb, hätt ich meine eigene Kohle. Du hast mir alles weggenommen, Abby. Ich hab nix mehr!«
    Ich hatte geglaubt, mich von ihm fernzuhalten könnte den Schmerz darüber, seine Tochter zu sein, vergehen lassen, aber die Tränen, die mir jetzt übers Gesicht liefen, sagten etwas anderes. »Ich werde Benny bis Sonntag dein Geld besorgen. Aber wenn ich das getan habe, dann will ich, dass du mich verdammt noch mal zufriedenlässt. Ich mache das kein zweites Mal, Mick. Von jetzt an bist du auf dich gestellt, hast du das kapiert? Bleib. Mir. Vom. Hals.«
    Er presste die Lippen zusammen und nickte schließlich. »Ganz wie du willst, Cookie.«
    Ich drehte mich um und ging in Richtung Wagen. Hinter mir hörte ich America: »Koffer packen, Jungs. Wir fahren nach Vegas.«

15. KAPITEL
    Sin City
    Travis stellte unser Gepäck ab und sah sich im Zimmer um. »Sieht doch ganz nett aus, oder?«
    Ich sah ihn finster an, und er hob die Augenbrauen. »Was denn?«
    Der Reißverschluss meines Koffers gab ein klägliches Geräusch von sich, als ich ihn aufriss. Verschiedene Strategien und der Zeitmangel gingen mir durch den Kopf. »Das sind keine Ferien. Du solltest eigentlich nicht hier sein, Travis.«
     Im nächsten Moment stand er auch schon hinter mir und legte seine Arme um meine Taille. »Ich gehe da hin, wo du bist.«
    Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und seufzte. »Ich muss aufs Parkett. Du kannst hierbleiben oder dir den Strip ansehen. Wir treffen uns später wieder, okay?«
    »Ich begleite dich.«
    »Ich will dich da nicht dabeihaben, Trav.« Er sah gekränkt drein, und ich berührte ihn am Arm. »Wenn ich vierzehntausend Dollar an einem Wochenende gewinnen will, muss ich mich konzentrieren. Ich mag es nicht, wie ich an den Spieltischen bin, und ich mag nicht, dass du mich so siehst, klar?«
    Er strich mir das Haar aus den Augen und küsste mich auf die Wange. »Okay, Täubchen.«
    Travis winkte America im Hinausgehen zu. Sie trug dasselbe Kleid wie bei der Date-Party. Ich hatte mir ein goldfarbenes Minikleid angezogen, dazu hochhackige Schuhe. Ich schnitt meinem Spiegelbild eine Grimasse. America frisierte mir die Haare aus dem Gesicht und hielt mir dann ein schwarzes Röhrchen hin.
    »Du brauchst ungefähr fünfmal so viel Mascara, außerdem nehmen sie dir das Alter auf dem Ausweis nicht ab, wenn du nicht noch mehr Rouge aufträgst. Hast du etwa vergessen, welche Spielregeln hier gelten?«
    Ich schnappte mir die Wimperntusche und verstärkte mein Make-up weitere zehn Minuten lang. Als ich damit fertig war, stiegen mir Tränen in die Augen. »Verdammt, Abby, jetzt heul nicht«, sagte ich zu mir selbst und tupfte mit einem Kleenex unter meinen Augen herum.
    »Du musst das nicht tun. Du schuldest ihm nichts.« America legte mir die Hände auf die Schultern, während ich mich ein letztes Mal im Spiegel betrachtete.
    »Er schuldet Benny Geld, Mare. Wenn ich es nicht tue, legt der ihn um.«
    Ihr Ausdruck war voller Mitleid. Sie hatte mich schon unzählige Male so angesehen, aber diesmal wirkte sie verzweifelt. Sie hatte schon öfter miterlebt, wie er mein Leben ruinierte, als ich oder sie zählen konnte. »Und was ist beim nächsten Mal? Und beim übernächsten? Du kannst das doch nicht so weitermachen.«
    »Er hat versprochen, sich von mir fernzuhalten. Mick Abernathy ist ja alles Mögliche, aber er ist keiner, der sein Wort bricht.«
    Wir gingen den Flur hinunter und stiegen in einen leeren Aufzug. »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«, fragte ich und achtete auf die Kameras.
    America klickte mit den Fingernägeln auf ihren gefälschten Führerschein und lächelte. »Mein Name ist Candy. Candy Crawford«, sagte sie in ihrem tadellosen Südstaatenakzent.
    Ich streckte ihr die Hand hin. »Jessica James. Freut mich, dich kennenzulernen, Candy.«
    Wir setzten beide unsere Sonnenbrillen auf und standen mit versteinerten Mienen da, als sich die Aufzugtüren öffneten und uns die Neonlichter und der Lärm der Kasinoetage entgegenfluteten. Menschen jeder Gesellschaftsschicht liefen kreuz und quer. Vegas war Himmel und Hölle zugleich. Der einzige Ort, an dem man gleichzeitig Tänzerinnen in Federkostüm und Bühnen-Make-up, dürftig bekleidete Prostituierte, Geschäftsleute in Maßanzügen und mustergültige Familien in einem einzigen Gebäude antraf. Wir schlenderten einen von roten Kordeln gesäumten Gang entlang und überreichten

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