Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
Vom Netzwerk:
einem Mann in roter Jacke unsere Ausweise. Er musterte mich einen Moment lang, sodass ich meine Sonnenbrille nach unten schob.
    »Heut noch wäre schön«, bemerkte ich gelangweilt.
    Er gab uns die Ausweise zurück und trat beiseite, um uns passieren zu lassen. Wir gingen an Reihen von Glücksspielautomaten und Blackjacktischen vorbei und blieben schließlich am Roulettetisch stehen. Ich ließ meinen Blick durch den Saal schweifen, betrachtete verschiedene Pokertische und blieb am Ende an einem mit älteren Herren hängen.
    »Der da«, beschloss ich und deutete mit dem Kopf.
    »Leg gleich aggressiv los, Abby. Die werden gar nicht wissen, wie ihnen geschieht.«
    »Nein, das ist Vegas-Urgestein. Da muss ich gerissen vorgehen.«
    Ich trat mit meinem bezauberndsten Lächeln an den Tisch. Einheimische riechen einen Abzocker schon meilenweit, aber ich hatte zwei Vorteile, um jeden Verdacht zu zerstreuen: Jugend … und Titten.
    »Guten Abend, Gentlemen. Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    Sie schauten nicht mal auf. »Klar, Apfelbäckchen. Schnapp dir einen Stuhl und schau hübsch aus. Hauptsache, du plapperst nicht.«
    »Ich will mitmachen.« Ich reichte America meine Sonnenbrille. »An den Blackjacktischen ist einfach zu wenig los.«
    Einer der Männer kaute auf seiner Zigarre. »Das hier ist ein Pokertisch, Prinzessin. Fünf Karten ziehen. Versuch dein Glück bei den Automaten.«
    Ich setzte mich auf den einzigen freien Stuhl und schlug theatralisch die Beine übereinander. »Ich wollte schon immer mal in Vegas pokern. Und ich habe ja auch all diese Chips«, sagte ich und stellte mein Tablett mit den Jetons auf den Tisch. »Außerdem bin ich online wirklich gut.«
    Alle fünf Männer sahen erst meine Chips, dann mich an. »Es gibt ein Minimum-Ante, Süße«, sagte der Geber. »Jetzt gleich.«
    »Wie viel?«
    »Fünfhundert, meine Schöne. Aber hör mal … ich will dich nicht zum Weinen bringen. Tu dir selbst einen Gefallen, und such dir einen schönen glitzernden Spielautomaten aus.«
    Ich schob meine Chips in die Tischmitte und zuckte mit den Schultern, wie das ein unbekümmertes und übertrieben selbstbewusstes Mädchen tun würde, bevor ihm klar wurde, dass es gerade sein Erspartes fürs College verspielt hatte. Die Männer sahen einander an. Dann zuckte der Geber mit den Achseln und warf seine eigenen Chips in die Mitte.
    »Jimmy«, sagte einer der Spieler und streckte mir die Hand hin. Als ich sie ergriff, deutete er auf die anderen Männer. »Mel, Pauli, Joe, und das ist Winks.« Ich schaute zu dem mageren Typen hinüber, der auf einem Zahnstocher kaute und mir – wie zu erwarten war – zublinzelte.
    Ich nickte und wartete mit gespielter Vorfreude, während das erste Blatt gegeben wurde. In den ersten beiden Runden verlor ich absichtlich, aber ab der vierten war ich obenauf. Es dauerte nicht lange, bis die Vegas-Veteranen so misstrauisch wurden wie Thomas im Haus von Travis’ und seinem Vater.
    »Du sagst, du hast online gespielt?«, fragte Pauli.
    »Und mit meinem Dad.«
    »Kommst du von hier?«, fragte Jimmy.
    »Wichita«, sagte ich.
    »Die ist keine Onlinespielerin, das kann ich euch versichern«, knurrte Mel.
    Eine Stunde später hatte ich meinen Mitspielern zweitausendsiebenhundert Dollar abgeknöpft, und sie begannen zu schwitzen.
    »Ich bin draußen«, sagte Jimmy und knallte mit finsterer Miene seine Karten auf den Tisch.
    »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben«, hörte ich eine Stimme hinter mir.
    America und ich drehten uns gleichzeitig um, und mein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Jesse! Was machst du denn hier?«
    »Du hältst dich gerade illegal in meinem Laden auf, Cookie. Was treibst du hier?«
    Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder zu meinen misstrauischen neuen Freunden um. »Du weißt, wie ich das hasse, Jess.«
    »Entschuldigen Sie uns«, sagte Jesse und zog mich am Arm auf die Füße. America beobachtete mich alarmiert, während er mich ein paar Schritte mit sich zog.
    Das Kasino hatte früher Jesses Vater gehört, und es war mehr als erstaunlich, dass er in dieselbe Branche eingestiegen war. Früher hatten wir auf den Fluren des Hotels Fangen gespielt, und wenn wir um die Wette Aufzug gefahren waren, hatte immer ich gewonnen. Seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, war er erwachsen geworden. Ich erinnerte mich noch an einen schlaksigen, frühpubertären Teenager. Der Mann, der jetzt vor mir stand, war ein perfekt gekleideter

Weitere Kostenlose Bücher