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Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen!

Titel: Becky Brown - Versprich, Nach Mir Zu Suchen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schroeder
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Liebesdienst ich dich damit bitte, aber einen anderen Weg gibt es nicht - weder für dich noch für mich!«
    »Ich will dir doch kein Klotz am Bein sein. Du sollst auch eine Familie finden, Becky!«, schluchzte Daniel. Und auch wenn sie danach noch über eine halbe Stunde dort auf der Veranda saßen und redeten, so war doch schon mit diesen Worten die Entscheidung in Georgia Cunninghams Sinne gefallen: Sie würden nicht weiter auf einer gemeinsamen Vermittlung bestehen!

36
    D IE Trennung geschah schon am nächsten Tag, doch nicht bei einer Präsentation, sondern auf dem zugigen Bahnsteig eines Eisenbahnknotenpunktes kurz hinter der Grenze von Indiana.
    »Kinder, hier endet unsere gemeinsame Reise. Wir werden jetzt nämlich zwei Gruppen bilden, die für die letzte Strecke zwei Züge in fast entgegengesetzter Richtung besteigen«, teilte ihnen Georgia Cunningham zu ihrer großen Überraschung mit. »Mister Hamilton und Miss Kingsbury werden eine Gruppe zu Siedlungen führen, die weit unten im Süden Indianas an der Grenze zu Kentucky liegen, während der Rest mit mir nach Nordwesten zu einer Ortschaft namens Madisonville weiterreist. Aber seid versichert, der eine Ort ist so gut wie der andere!«
    Während die Kinder die Neuigkeit noch aufgeregt miteinander beredeten, fing Becky den Blick von Georgia Cunningham auf, die sie auch sogleich zu sich winkte.
    »Nun ist der Augenblick gekommen, deinen Bruder freizugeben«, sagte sie ernst und eindringlich. »Lass Daniel mit Mister Hamilton und Miss Kingsbury weiterreisen und komm du mit mir!«
    »Teilen Sie uns deshalb in zwei Gruppen auf?«, fragte Becky verblüfft.
    Ein nachsichtiges Lächeln huschte über das Gesicht der Frau. »Nein, das stand schon bei Antritt der Reise fest. Für Miss Kingsbury und Mister Hamilton ist dies die erste derartige Reise gewesen, und bevor wir ihnen in eigener Verantwortung eine Gruppe Kinder anvertrauen konnten, mussten sie erst einmal Erfahrungen sammeln und sich bewähren. Das haben sie in der vergangenen Woche zu meiner vollsten Zufriedenheit getan und nun dürfen sie auf der letzten Etappe selbstständig eine Gruppe führen. Und das haben sie sich auch verdient.«
    »Und wohin genau reisen Mister Hamilton und Miss Kingsbury mit ihrer Gruppe?«, wollte Becky wissen.
    »Zuerst nach Aurora, und falls dann noch immer Kinder übrig sind, nach Madison, beides junge Siedlungen am Ohio River, der dort die Grenze zu Kentucky bildet. Aber ich bin sicher, dass dein Bruder schon in Aurora das Herz eines warmherzigen Ehepaars erobern und bei ihnen ein neues Heim finden wird«, versicherte Georgia Cunningham und fuhr schwärmerisch fort: »Hier im Mittleren Westen, wo die Prärie beginnt und das Land noch dünn besiedelt ist, sind die Siedler nicht nur dankbar für jedes Paar Hände, das im Haus und auf dem Feld willig mithilft, sondern sie haben auch ein großes Herz für Kinder. Dieses Prärievolk mag eine raue Schale haben, Becky, aber es ist ein wahrlich großherziger Menschenschlag.«
    Trotz dieser Beteuerung war Becky beunruhigt. »Aber wie werden wir denn erfahren, ob der andere auch wirklich eine Familie gefunden hat und bei wem er untergekommen ist? Ich habe jedenfalls nicht vor, mich von meinem Bruder zu trennen, ohne ganz sicher zu sein, dass er nicht wieder nach New York zurückmuss!«
    »Ach Becky!«, sagte Georgia Cunningham sichtlich gerührt. »Das muss deine geringste Sorge sein. Dein Bruder ist das jüngste von den Kindern, die mit Mister Hamilton und Miss Kingsbury aufbrechen. Für ihn hätte die Reise auf jeder Station beendet sein können, schon in Auburn Heights! Er wird einer der Ersten sein, die in Aurora eine Familie finden.«
    »Natürlich, es war eine dumme Frage«, gab Becky zu.
    »Sowie ich wieder mit Mister Hamilton zusammentreffe und er mir alle Unterlagen ausgehändigt hat, werde ich dir natürlich unverzüglich Nachricht geben, bei welchen Leuten Daniel untergekommen ist, damit du ihm schreiben kannst - und umgekehrt. Außerdem begeben sich unsere Agenten regelmäßig auf Inspektionsreisen, um zu kontrollieren, dass unsere Schützlinge zufrieden mit ihrem neuen Heim sind. Wer mit seinen neuen Eltern nicht auskommt, den lassen wir nicht dort, sondern für den suchen wir eine andere Familie. Du kannst also darauf vertrauen, dass Daniel es gut haben wird. Und jetzt geh zu deinem Bruder und sage ihm, dass es das Beste für euch beide ist, wenn ihr schon hier voneinander Abschied nehmt.«
    Daniel wusste schon, was ihn

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