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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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unbeschädigt; er hatte
überall blaue Flecken.
    »Ich fürchte«, sagte Horza zu Yalson, nachdem er
sich hingesetzt und seine Füße hochgelegt hatte, »der
erste Hafen, den wir anlaufen werden, ist ziemlich trostlos und
unterbevölkert. Ich bin mir nicht sicher, ob du dort abgesetzt
werden willst.«
    Yalson legte die schwere Lähmpistole auf die Tischplatte.
»Und wohin, zum Teufel, fliegen wir? Was wird hier eigentlich
gespielt, Kraiklyn? Was hatte der ganze Irrsinn auf dem System-Schiff
zu bedeuten? Was macht sie hier? Was hat die Kultur damit zu
tun?« Yalson nickte während dieser Rede zu Balveda hin, und
Horza wandte den Blick auch dann nicht von der bewußtlosen
Kultur-Agentin ab, als Yalson innehielt und auf eine Antwort wartete.
Aviger und Dorolow sahen ihn ebenfalls erwartungsvoll an.
    Doch bevor Horza etwas sagen konnte, erschien der kleine Roboter
aus dem Korridor, der von den Unterkünften zur Messe
führte. Er schwebte herein, sah sich in der Messe um und
ließ sich dann in der Mitte des Tischs nieder. »Habe ich
richtig gehört, daß die Zeit für Erklärungen
gekommen ist?« fragte er. Offensichtlich war die Frage an Horza
gerichtet.
    Horza sah von Balveda zu Aviger und Dorolow, dann zu Yalson und
dem Roboter. »Nun, ihr könnte ebensogut erfahren, daß
wir unterwegs zu einem Planeten sind, der Schars Welt genannt wird.
Es ist ein Planet der Toten.«
    Yalson blickte verwirrt drein. Aviger sagte: »Von denen habe
ich schon gehört. Aber man wird uns nicht landen
lassen.«
    »Das wird ja immer schöner!« schimpfte der Roboter.
»Wenn ich du wäre, Kapitän Kraiklyn, würde ich zu
der Zweck der Erfindung zurückkehren und mich dort
stellen. Ich bin überzeugt, du würdest ein gerechtes
Verfahren bekommen.«
    Horza ignorierte die Maschine. Er seufzte, streckte die Beine und
gähnte. »Es tut mir leid, daß ihr alle zu Schars Welt
befördert werdet, vielleicht gegen euren Willen, aber ich
muß hin, und ich kann es mir nicht leisten, irgendwo
haltzumachen, um euch aussteigen zu lassen. Deshalb müßt
ihr alle mitkommen.«
    »So, müssen wir das?« fragte der kleine
Roboter.
    »Ja.« Horza sah ihn an. »Leider ja.«
    »Aber es wird uns nicht gelingen, dem Planeten auch nur in
die Nähe zu kommen«, protestierte Aviger. »Sie lassen
niemanden hinein. Um diese Planeten liegt eine Art Zone, in die sie
keine Leute hineinlassen.«
    »Darum werden wir uns kümmern, wenn wir dort sind.«
Horza lächelte.
    »Du hast meine Fragen nicht beantwortet.« Yalson sah
wieder zu Balveda hin, dann zu der Pistole auf dem Tisch. »Ich
habe dieses arme Schwein jedesmal betäubt, wenn bei ihr ein
Augenlid gezuckt hat, und ich möchte wissen, warum ich das getan
habe.«
    »Es wird eine Weile dauern, das alles zu erklären, aber
im Grunde läuft es darauf hinaus: Es befindet sich etwas auf
Schars Welt, das sowohl die Kultur als auch die Idiraner haben
wollen. Ich habe… einen Vertrag, einen Auftrag von den
Idiranern, hinzufliegen und dieses Ding zu suchen.«
    »Du bist wirklich paranoid«, stellte der Roboter fest.
Er erhob sich vom Tisch und drehte sich, um die anderen anzusehen.
»Er ist wirklich ein Wahnsinniger!«
    »Die Idiraner engagieren uns – dich – dazu,
etwas zu suchen?« Yalsons Ton verriet ihre Ungläubigkeit.
Horza lächelte sie an.
    »Du meinst, diese Frau…« – Dorolow zeigte auf
Balveda – »ist von der Kultur geschickt worden, um uns
beizutreten, uns zu infiltrieren… Ist das dein Ernst?«
    »Das ist mein Ernst. Balveda war auf der Suche nach mir. Und
nach Horza Gobuchul. Sie wollte auf Schars Welt gelangen oder uns
daran hindern, hinzugelangen.« Horza sah Aviger an. »Sie
hatte übrigens tatsächlich eine Bombe mit; sie ging los,
gleich nachdem ich sie aus dem Vakrohr geworfen hatte, und
zerstörte das Polizeischiff. Wir alle haben eine Dosis Strahlung
abbekommen, aber sie ist nicht tödlich.«
    »Und was ist mit Horza?« fragte Yalson grimmig.
»War das nur irgendein Trick, oder hast du ihn wirklich
getroffen?«
    »Er lebt, Yalson, und ist ebenso in Sicherheit wie jeder von
uns.«
    Wubslin erschien in der Tür zur Brücke, immer noch einen
abbittenden Ausdruck im Gesicht. Er nickte Horza zu und setzte sich
in seiner Nähe nieder. »Es sieht alles prima aus,
Kraiklyn.«
    »Gut«, antwortete Horza. »Ich war gerade dabei, den
anderen zu erklären, was mit unserer Reise zu Schars Welt
ist.«
    »Oh«, machte Wubslin. »Ja.« Achselzuckend sah
er die anderen an.
    »Kraiklyn…« – Yalson beugte sich

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