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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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werde
Sie zurückbringen. Es halten sich, wie ich glaube, immer noch
Einheiten der Dreiundneunzigsten Flotte draußen vor der Stillen
Barriere auf. Ich muß mein Versagen melden und dem
Flotten-Inquisitor eine Agentin der Kultur abliefern. Ich werde Sie
melden, weil Sie Ihre Kompetenzen überschritten haben, als Sie
diese Wandler töteten – nicht etwa, daß ich erwarte,
es wird irgend etwas nützen.«
    »Deine Geschichte langweilt mich, Kleiner.« Der Idiraner
wandte den Blick ab und stemmte sich noch einmal gegen den Druck des
ihn bedeckenden verborgenen Metalls, doch ohne Erfolg.
»Töte mich jetzt; du stinkst so, und du sprichst unsere
Sprache so kratzig. Sie ist für Tiere nicht geeignet.«
    »Wie lautet Ihr Name?« fragte Horza. Der Sattelkopf
wandte sich ihm wieder zu. Die Augen blinzelten langsam.
    »Xoxarle, Mensch. Jetzt wirst du ihn zweifellos beschmutzen,
indem du versuchst, ihn auszusprechen.«
    »Nun, bleiben Sie ruhig hier liegen, Xoxarle. Wie ich sagte,
werden wir Sie mit uns nehmen. Zuerst möchte ich mich wegen des
Gehirns vergewissern, das Sie zerstört haben. Mir ist gerade ein
Gedanke gekommen.« Horza stellte sich auf die Füße.
Sein Kopf tat scheußlich weh, wo der Helm dagegengeschmettert
war, aber er ignorierte das Hämmern in seinem Schädel und
stieg die Rampe wieder hinunter. Er hinkte ein bißchen.
    »Deine Seele ist Scheiße!« rief der Xoxarle
heißende Idiraner hinter ihm her. »Deine Mutter hätte
in dem Augenblick erwürgt werden sollen, als sie läufig
wurde. Wir hatten angefangen, die Wandler, die wir töteten, zu
essen, aber sie rochen wie Dreck!«
    »Sparen Sie Ihren Atem, Xoxarle.« Horza sah den Idiraner
nicht an. »Ich werde Sie nicht erschießen.«
    Am Fuß der Rampe wartete Yalson. Der Roboter hatte sich
bereiterklärt, nach Neisin zu sehen. Horza sah zum anderen Ende
des Bahnhofs hinüber. »Ich möchte mir die Stelle
ansehen, wo das Gehirn gewesen ist.«
    »Was, meinst du, kann mit ihm geschehen sein?« Yalson
fiel mit ihm in Schritt. Er zuckte die Achseln. Yalson fuhr fort:
»Vielleicht hat es den gleichen Trick wie zuvor angewandt und
ist wieder in den Hyperraum gegangen. Vielleicht ist es irgendwo
anders in den Tunneln wieder aufgetaucht.«
    »Vielleicht«, stimmte Horza ihr zu. Er blieb bei Wubslin
stehen, faßte den Mann beim Ellbogen und zog ihn von Dorolows
Leiche weg. Der Ingenieur hatte geweint. »Wubslin«, sagte
Horza, »bewach diesen Schurken! Er wird dich provozieren wollen,
ihn zu erschießen, aber tu das nicht! Das könnte ihm
nämlich so passen. Ich werde den Hurensohn zur Flotte
zurückbringen, damit er vor ein Kriegsgericht gestellt werden
kann. Wird sein Name beschmutzt, ist das eine Strafe; wer ihn
tötet, tut ihm einen Gefallen. Verstehst du?«
    Wubslin nickte. Sich immer noch die verletzte Seite seines Kopfes
reibend, ging Horza mit Yalson den Bahnsteig hinunter.
    Sie kamen an die Stelle, wo das Gehirn gewesen war. Horza
schaltete die Lampen seines Anzugs ein und betrachtete den Boden.
Dann hob er einen kleinen, verbrannt aussehenden Gegenstand nahe der
Mündung des Fußgängertunnels auf, der zu Bahnhof
Sieben führte.
    »Was ist das?« Yalson wandte sich von der Leiche des
Idiraners auf der anderen Zugangsbrücke ab.
    »Ich glaube…« – Horza drehte die noch
warme Maschine in den Händen –, »es ist ein
ferngesteuerter Roboter.«
    »Das Gehirn hat ihn zurückgelassen?« Yalson kam
näher, um sich das Ding anzusehen. Es war nichts als eine
geschwärzte Platte. Durch die klumpige, unregelmäßige
Oberfläche waren da, wo sie von Plasma-Bolzen getroffen worden
war, ein paar Röhrchen und Heizfäden zu sehen.
    »Stimmt, das gehört dem Gehirn«, stellte Horza
fest. »Was ist genau geschehen, als sie auf das Gehirn
schossen?« fragte er Yalson.
    »Als der Idiraner es schließlich erwischte, verschwand
es. Es hatte angefangen, sich zu bewegen, aber so schnell hätte
es nicht beschleunigen können, dann hätte ich die
Schockwelle gespürt. Nein, es verschwand einfach.«
    »War es, als schalte jemand eine Projektion ab?«
faßte Horza nach.
    Yalson nickte. »Ja. Und es gab ein bißchen Rauch. Nicht
viel. Hast du vor…«
    »Was meinst du damit, daß er es schließlich erwischte?«
    »Ich meine…« – Yalson stemmte eine Hand
in die Hüfte, und ihr Gesicht nahm den Ausdruck der Ungeduld an
–, »daß dazu drei oder vier Schüsse notwendig
waren. Der erste ging glatt hindurch. Willst du sagen, es war
tatsächlich eine Projektion?«
    Horza nickte und

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