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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Ryborz
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steigt die Gefahr, etwas Unpassendes zu sagen. So sagten schon die Römer: „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du Philosoph geblieben.“
    Um das Ziel zu erreichen, weniger zu reden, ist eine Kontrolle Ihres Gesprächsverhaltens erforderlich. Das Ziel erreichen Sie nur, wenn Sie langsamer sprechen und Pausen machen. Nur dann ist nämlich die Kontrolle Ihres Gesprächsverhaltens erst möglich.
    Langsamer sprechen
    Schnellsprecher sind schwer zu verstehen. Sie lassen Ihnen auch nicht die Zeit zum Denken. Daher wirken Schnellsprecher oftmals sehr dominant. Langsameres Sprechen ist nicht so schnell zu lernen. Schnelles Sprechen ist schon eine eingefahrene Gewohnheit. Die Veränderung solcher Gewohnheiten führt zu Anfang zu Unbehagen. Gehen Sie zum Erreichen des Ziels in Schritten vor.
    Praxis-Tipp:
    Üben Sie zunächst, in einigen Aussagen langsamer zu sprechen. Üben Sie das Langsamsprechen möglichst oft bei allen Gelegenheiten. Sprechen Sie außerdem einen Text in der Ihnen geeignet erscheinenden Geschwindigkeit laut auf Band.
    Ihre Gewohnheit wird Sie dazu bewegen wollen, in Ihrem üblichen Tempo zu sprechen. Geben Sie dem Druck nicht nach, selbst wenn Sie bei der Übung ein unangenehmes Gefühl verspüren. Das ist fast immer die Begleiterscheinung dafür, wenn eine Person eine Verhaltensänderung trainiert.
    Hören Sie sich die Aufnahme an. Sie werden feststellen, dass sich Ihre Sprechgeschwindigkeit gar nicht so langsam anhört, wie Sie das vielleicht beim Sprechen empfunden haben.
    Die Erfahrung zeigt: Selbst wenn manche Menschen nur eine Pause von einer drittel oder halben Sekunde machen, glauben sie schon, das hätte mehrere Sekunden gedauert.
    Pausen machen
    Sie werden nur dann weniger und auch substanzvoller reden, wenn Sie Pausen machen. Warum ist das so? Bei vielen Menschen ist das Sprechverhalten ein Automatismus, der schwer anzuhalten ist. Es wird schnell und vor allem ohne Pausen gesprochen, so dass überhaupt nicht mehr die notwendige Zeit bleibt, vorher zu überlegen. Viele Menschen hoffen, dass ihnen während des Sprechens die richtigen Ideen kommen. Doch das ist beim ausgesprochenen Sprechdenken nicht der Fall.
    Langsamer sprechen ist nur möglich, wenn Sie auch Pausen machen. Pausen wirken persönlichkeitsstark und verschaffen Ihnen die Möglichkeit, vor dem Sprechen zu überlegen.
    Praxis-Tipp:
    Trainieren Sie die Pausentechnik . Voraussetzung dafür ist allerdings, das Langsamsprechen annähernd zu beherrschen. Die Pausentechnik bringt Ihnen viele Vorteile. Sie gewinnen Zeit zum Überlegen. Schon bald werden Sie feststellen, dass Ihnen die Pausentechnik zu einer besseren Gefühlssteuerung verhilft. Pausen ermöglichen Ihnen ein überlegeneres Sprechverhalten.
    Einen weiteren Vorteil der Pausentechnik möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: Seit vielen Jahren führe ich Trainings in Gesprächsführung und Dialektik durch. Bisher konnte ich nie feststellen, dass jemand ohne Pausentechnik gute Fragen stellte, Defizite in der Logik und fehlerhafte Prämissen des Gesprächspartners erkennen konnte.

Das „Wie“ ist wichtiger als das „ Was“
    Wie ist Ihre Reaktion auf folgende Sätze?
Satz 1: „Ich denke, wir könnten … äh … und wir werden irgendwie auf dem Markt … äh … vielleicht einen Erfolg haben.“
Satz 2: „Wir können und wir werden auch auf dem Markt Erfolg haben.“
    Satz 1 wirkt sehr unsicher, auch die darin enthaltene Aussage vermittelt keine Gewissheit. Satz 2 vermittelt dagegen einen ganz anderen Eindruck. Satz 1 wird als „ machtlose Sprache “ bezeichnet.
    In den USA wurden zur Wirkung einer solchen „machtlosen Sprache“ Studien durchgeführt. Dabei hörten Männer und Frauen die Zeugenaussagen von männlichen und weiblichen Zeugen. Einmal wurde dafür der „machtlose Sprachstil“, das andere Mal die „machtvolle Sprachform“ verwendet. Das Ergebnis war unabhängig davon, ob die gleiche Aussage auf Tonband oder in schriftlicher Form vorlag. Immer erhielt die „Machtsprache“ die höhere Glaubwürdigkeit als die „machtlose Sprache“ zugesprochen.
    Machtlose Sprachformen
    1.
 
Einschränkungen: eventuell, unter Umständen, vielleicht, ein bisschen, irgendwie, mehr oder weniger
    Hierbei wird der eigene Einsatz abgeschwächt.
    2.
 
Verstärker : ganz sicher, sehr sicher, absolut
    Solche Worte sollen zwar die Stärke einer Aussage betonen, doch sie bewirken das Gegenteil.
    3.
 
Füllworte : äh, sehr, wir wollen sehen, wie Sie wissen
4.
 
Frageformen :

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