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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ob's die Hongkong-Grippe oder was anderes war.
    Auch wenn ihm der Unterschied unbekannt war. Wer wußte das schon außer den Ärzten? Was würden die ihm sagen? Ruhe, Trinken, Aspirin, und das machte er schon. Als ob man ihn in den Sack gesteckt und durchgeknüppelt hätte, so ging's ihm, und die Reiserei half kein bißchen.
    Das Reisen mochte keiner. Jedem gefiel's, woanders zu sein, aber hinzukommen war immer das Letzte. Alles im A … grummelte er. Er ließ sich in den Schlaf zurücksinken, hoffte, daß sich seine Frau nicht zu sehr sorgte. Morgen ginge es ihm besser, war doch immer so. Das bequeme Bett und die Fernsteuerung zur Hand, solange er sich nicht bewegte, tat's auch nicht weh … nicht sehr. Schlimmer konnt's nicht werden.
    Dann würde es besser, wie immer.
    *
    Wenn der Mensch einmal eine bestimmte Höhe erklommen hat, hört die Arbeit eigentlich nie mehr auf. Man konnte weggehen, dann kam einem die Arbeit nach, fand einen, wo auch immer. Das war ein Problem, sowohl für Jack Ryan als auch für Robby Jackson.
    Für Jack waren es die Reden, die ihm Callie Weston vorbereitet hatte – morgen ging's mit dem Flieger nach Tennessee, Kansas, Colorado, dann California, und schließlich bis drei in der Früh zurück nach Washington, dem größten Sonderwahltag in der Geschichte Amerikas entgegen. Knapp ein Drittel der vom Sato-Typen freigemachten Kongreßsitze standen zur Wahl, der Rest würde im Laufe der folgenden zwei Wochen besetzt. Dann würde ein vollbesetzter Kongreß existieren, mit dem er vielleicht, nur vielleicht, richtige Arbeit erledigen könnte. Pure Politik überschattete seine unmittelbare Zukunft. In der kommenden Woche würde er detaillierte Pläne zur Strukturreform der beiden mächtigsten Bürokratien der Regierung: Verteidigung und Finanzen, überarbeiten. Der Rest wurde auch vorbereitet.
    Seit er hier beim Präsidenten war, wurde für Admiral Jackson alles aus dem J-2-Büro, dem Nachrichtendienst des Pentagons, vorbereitet, damit er den Tagesbericht zur Weltlage vortragen konnte. Nur ums Material durchzugehen, brauchte er eine Stunde.
    »Was gibt neues, Rob?« fragte Jack.
    »Wo soll ich beginnen?«
    »Such's aus«, bot der Präsident an.
    »Okay. Mike Dubro und die Ike-Gruppe fahren noch immer nach Norden Richtung China, recht flott. Gutes Wetter und ruhige See; sie machen im Schnitt 25 Knoten. Ihre ETA rückt dadurch einige Stunden vor. Die Übung in der Formosastraße wird fortgeführt, beide Seiten halten sich aber jetzt an die eigene Küste. Sieht so aus, als ob die Abschüsse alle etwas beruhigt hätten. Minister Adler soll im Moment dort sein, bespricht's mit denen. Naher Osten. Wir überwachen auch die UIR-Übung. Sechs schwere Divisionen mitsamt Versorgung und taktischen Fliegern. Wir haben Predators dort und passen auf …«
    »Wer hat das genehmigt?« fragte der Präsident.
    »Ich«, antwortete Jackson.
    »Eindringen in fremden Luftraum?«
    »J-2 und ich haben hier die Führung. Sie wollen doch über ihr Tun und Können Bescheid wissen, oder?«
    »Ja, das brauch' ich.«
    »Gut, Sie sagen mir, was zu tun ist, und überlassen mir, wie's geschieht, okay? Es ist eine Tarnkappenplattform, zerstört sich selbst bei Kontrollverlust oder wenn's den Leuten am Steuerpult irgendwie nicht gefällt. Echtzeit-Daten dieser Güte gibt's weder von Satelliten noch von J-STARS, die wir drüben im Moment nicht haben. Sonst Fragen, Mr. President?«
    »Touché, Admiral. Was kommt unterm Strich raus?«
    »Die sehen besser aus, als unsere Anfangsbeurteilung erwarten ließ. Noch keine Panik, aber die Geschichte erregt langsam unsere …«
    »Was ist mit Turkmenistan?«
    »Anscheinend versuchen sie dort, Wahlen anzuleiern, aber die Info ist alt, und mehr wissen wir auf der politischen Seite nicht. Insgesamt ist die Lage drüben ruhig. Satelliten zeigen vermehrten Grenzverkehr – in der Hauptsache Handel, denken die Nachrichtendienstler, aber nicht mehr als das.«
    »Sieht jemand nach iranischer – verflucht, der UIR-Truppenverteilung an der Grenze?«
    »Weiß ich nicht. Läßt sich prüfen.« Jackson notierte es. »Dann haben wir die indische Marine gefunden.«
    »Wie das?«
    »Die machen kein Geheimnis daraus. Ich ließ ein paar Orions von Diego Garcia aufsteigen, die fanden unsere Freunde im Abstand von 300 Meilen durch Radaremission. Sie sind zirka 400 Meilen vom Heimathafen weg. Nebenbei liegen sie damit genau zwischen Diego Garcia und dem Eingang zum Persischen Golf. Morgen fragt unser

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