Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Medikamente und dergleichen.
    Fünftens habe ich die Nationalgarde in allen fünfzig Staaten aktiviert und sie zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung unter Bundesbefehl gestellt. Im ganzen Lande gilt jetzt das Kriegsrecht.
    Meine Damen und Herren, zur Bewältigung dieser Krise brauchen wir nur etwas gesunden Menschenverstand. Noch wissen wir nicht, wie gefährlich diese Krankheit ist. Die Maßnahmen, die ich heute befohlen habe, sollen vor allem vorbeugen. Sie sind extrem im Ausmaß. Der Grund dafür ist, wie gesagt, daß dieses Virus potentiell den gefährlichsten Krankheitserreger des Planeten darstellt, aber wir wissen noch nicht, wie gefährlich er tatsächlich ist. Was wir wissen, ist, daß wenige, einfache Maßnahmen seine Ausbreitung trotz der Gefahr verhindern können, und im Interesse des Gemeinwohls habe ich diese Maßnahmen befohlen. Wir handeln entsprechend dem besten verfügbaren Rat unserer Wissenschaftler. Zu Ihrem eigenen Schutz denken Sie daran, wie diese Krankheit verbreitet wird. Ich habe bei mir General John Pickett, einen hochgestellten Stabsarzt und Experten im Fach der Infektionskrankheiten, der uns allen mit seinem medizinischen Rat zur Seite steht.
    General?« Ryan gab das Mikrofon ab.
    »Verdammte Scheiße!« brüllte Holbrook. »Das kann er nicht machen!«
    »Glaubst du?« Brown folgte einem Fünfachser aufs Bankett. Zur Grenze Indiana/Ohio waren es noch hundert Meilen – zirka zwei Stunden Fahrzeit mit diesem Schwein, dachte er. Keine Chance, sie zu erreichen, bevor die Nationalgarde die Straße sperrte.
    »Ich glaube, wir finden besser ein Motel, Pete.«
    *
    »Was muß ich also tun?« fragte in Chicago die FBI-Agentin.
    »Entkleiden. Ihre Sachen an der Tür aufhängen.« Es gab weder Zeit noch Platz für die Feinheiten; außerdem war er ja Arzt. Sein Gast wurde nicht rot. Dr. Klein entschied sich für volle OP-Kleidung: langärmeliges Grün. Von den Raumanzügen aus Plastik gab es nicht genügend, und die blieben dem Personal vorbehalten. Unbedingt. Es mußte sein. Die mußten Flüssigkeiten handhaben. Die Patienten berühren. Seine Medizinische Abteilung hatte schon neun symptomatische Fälle mit positivem Test. Davon waren sechs verheiratet, vier der Ehepartner waren ebenfalls positiv. Der Test ergab gelegentlich zwar falsch-positive Befunde; dennoch war es äußerst unangenehm, jemandem Bescheid zu sagen – nun, das kannte er ja von AIDS-Patienten. Jetzt testeten sie auch Kinder. Das tat wirklich weh.
    Die Schutzausstattung, die er der Agentin gab, war aus gewöhnlicher Baumwolle, aber das Krankenhaus hatte mehrere Garnituren mit Desinfektionsmittel besprüht, vor allem auch die Masken. Die Agentin erhielt auch eine Schutzbrille der breiten Art aus Plastik.
    »Okay«, sagte Klein der Agentin. »Nicht in die Nähe kommen. Mindestens zwei Meter Abstand, und Sie bleiben sicher. Falls sie erbricht oder hustet, falls sie krampft, wegbleiben. Damit fertig zu werden ist unser Job, nicht Ihrer. Auch wenn sie direkt vor Ihnen stirbt, nichts anfassen.«
    »Ich verstehe. Schließen Sie das Büro ab?« Sie zeigte auf die Pistole bei ihren Kleidern.
    »Ja, das werde ich. Und wenn Sie fertig sind, geben Sie mir Ihre Notizen. Ich jage sie durch den Kopierer.«
    »Weshalb?«
    »Da kommt sehr grelles Licht zur Verwendung. UV-Strahlen töten fast sicher jegliche Viruspartikel ab, die vielleicht aufs Papier gelangen«, erklärte Professor Klein. Gerade jetzt liefen in Atlanta Versuchsreihen, um möglichst schnell festzustellen, genau wie widerstandsfähig die Ebola-Partikel waren. Das würde zunächst helfen, die Vorbeuge-Richtlinien für Krankenhäuser zu definieren, und damit auch wertvolle Hinweise für die Allgemeinbevölkerung liefern.
    »Eh, Doc? Warum lassen Sie nicht einfach mich das Kopieren erledigen?«
    »O.« Kopfschütteln. »Ja, das müßte auch gehen, nicht wahr?«
    *
    »Mr. President.« Dies war Barry von CNN. »Die Schritte, die Sie einleiten, Sir, sind die legal?«
    »Barry, dazu habe ich die Antwort nicht«, sagte Ryan, sein Gesicht abgespannt und müde. »Legal oder nicht, ich bin davon überzeugt, daß sie erforderlich sind.« Als er sprach, verteilte jemand vom White-House-Stab Chirurgenmasken an die versammelten Reporter. Das war Arnies Idee. Die hatte man beim George Washington University Hospital in der Nähe besorgt.
    »Mr. President, Sie dürfen doch nicht das Gesetz brechen. Und wenn Sie sich irren?«
    »Barry, es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen

Weitere Kostenlose Bücher