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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Colonel?« fragte sie.
    Clark ignorierte das Warnlicht, schnallte sich los und ging zum Bord-WC, um sich Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als er zurück war, kniete er sich neben sie und zeigte das Blatt, das gerade angekommen war.
    »Können Sie mir dazu was sagen?« Ein Blick reichte ihr.
    »Oh, yeah.« Captain war sie. »Wir haben dazu eine Bekanntmachung bekommen.«
    »Was!«
    »Dies ist im Grunde die gleiche Maschine. Geht eine kaputt, gibt der Hersteller allen Bescheid – ich meine, wir würden nachfragen, aber das geht fast automatisch. Die flogen von hier nach Norden, um in Libyen zu tanken, nicht? Praktisch gleich weiter – Krankenflug, glaub' ich, war's nicht so?«
    »Korrekt. Weiter.«
    »Der brachte einen Notruf raus, sagte Kraftverlust in einer Düse, dann der anderen, und ging runter. Drei Radar haben's verfolgt. Libyen, Malta und ein Navy-Zerstörer, mein' ich.«
    »Irgendwas komisch daran, Captain?«
    Sie zuckte die Schultern. »Dies Flugzeug ist gut. Ich glaube, das Militär hat noch keine kaputtgekriegt. Sie haben's ja selber gesehen. Ein paar der Stöße hatten zwo-ein-halb, vielleicht drei G. Und die Turbinen – Jerry, haben wir bei 'ner VC-20 je eine im Flug verloren?«
    »Zwei, glaub' ich. Einmal Kraftstoffpumpen-Fehler – Werkfehler.
    Die andere, November war's, vor 'n paar Jahren. Haben 'ne Gans gefressen.«
    »Das schafft's immer«, sagte sie Clark. »Eine Gans wiegt vielleicht fünfzehn, zwanzig Pfund. Wir versuchen, uns von denen fernzuhalten.«
    »Dieser Typ hat aber beide Motoren verloren?«
    »Warum, weiß man noch nicht. Vielleicht schlechter Treibstoff. Das gibt's, aber die Motoren sind isoliert, Sir. Alles getrennt: Pumpen, was Sie wollen …«
    »Außer Treibstoff«, sagte Jerry. »Da kommt alles aus einem Tankwagen.«
    »Was sonst noch? Was passiert, wenn man nur einen Motor verliert?«
    »Ist man nicht vorsichtig, kann man die Kontrolle verlieren. Stoppt er ganz, giert die Maschine zur toten Seite. Das verändert den Luftstrom über die Steuerflächen. Uns ging mal eine Lear, eine VC-21, so verloren.
    Falls es Sie bei 'nem Übergangsmanöver erwischt, kann's ein bißchen aufregend werden. Aber wir trainieren dafür, und die Crew auf der da, das war im Bericht. Sie waren beide routinierte Fahrer, die wohl regelmäßig in den Flugsimulator gingen. Muß man, sonst verliert man seine Versicherung. Jedenfalls zeigte das Radar keine Manöver. Also, nein, das hätte sie nicht erwischen dürfen. Beste Vermutung war schlechter Treibstoff, aber die Libyer sagten, der Treibstoff war okay.«
    »Außer wenn die Crew völlig durchgedreht ist«, warf Jerry ein.
    »Aber auch das wäre schwer. Ich meine, die Dinger baut man so, daß man sich richtig anstrengen muß, sie kaputtzukriegen, wissense? Ich hab' zweitausend Stunden.«
    »Zweieinhalb sind's bei mir.« Sie schaute zu Clark. »Sicherer als Autofahren in D.C. Sir. Wir alle lieben diese Kisten.«
    Clark nickte und ging nach vorne.
    »Gefällt Ihnen die Fahrt?« Der Pilot am Steuer sprach über die Schulter. Besonders freundlich war seine Stimme nicht gerade.
    »Ich bin kein Leuteschinder, Colonel. Dieser Scheiß ist sehr wichtig.
    Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Meine Frau ist Schwester im Stützpunkt-Spital.« Mehr brauchte er nicht zu sagen. Er sorgte sich um sie.
    »Meine auch, in Williamsburg.« Auf den Satz hin drehte sich der Pilot um und nickte seinem Passagier zu.
    »Nichts für ungut. Drei Stunden bis Nairobi, Colonel.«
    *
    »Und wie komme ich zurück?« fragte Raman übers Telefon.
    »Erst mal gar nicht«, teilte ihm Andrea mit. »Halten Sie die Stellung.
    Vielleicht können Sie den FBI bei der jetzigen Untersuchung unterstützen.«
    »Na, das ist ja fein!«
    »Werden Sie damit fertig, Jeff. Ich habe für so was keine Zeit«, sagte sie verärgert zu ihrem Untergebenen.
    »Sicher.« Er legte auf.
    Merkwürdig, dachte Andrea. Jeff war doch sonst ein ganz gelassener Typ. Aber wer überhaupt war denn zur Zeit noch gelassen.

52
    Etwas Wertvolles
    »Schon mal in Kenia gewesen, John?« fragte Chavez, als ihr Flugzeug seinem Schatten auf der Landebahn entgegensank.
    »Eine Zwischenlandung. Sah nicht viel mehr als das Flughafengebäude.« Clark löste den Gurt und streckte sich. Es war auch hier Sonnenuntergang und damit nicht das Ende eines sehr langen Tags für die beiden Geheimdienstler. »Was ich weiß, kommt hauptsächlich aus Büchern eines Kerls namens Ruark: Jagd und so Zeugs.«
    Die Maschine rollte bei der

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