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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Militärabfertigung aus. Wieder kam ein Botschaftsbeamter zur Begrüßung, diesmal der Militärattaché, ein schwarzer Offizier der Army im Rang eines Colonel, mit dem Kampfabzeichen der Infanterie (CIB), das ihn als Veteranen des Golfkriegs auswies.
    »Colonel Clark, Major Chavez …« Dann unterbrach er sich. »Chavez, kenne ich Sie?«
    »Ninja!« Ding grinste. »Sie waren damals im Brigadestab, Erste der Siebten.«
    »Kalter Stahl! Sie sind einer von denen, die verlorengegangen sind. Sieht so aus, als hätte man Sie wiedergefunden. Ruhig Blut, meine Herren. Ich weiß, wo Sie herkommen, unsere Gastgeber aber nicht«, warnte er sie.
    »Wo kommt das CIB her, Colonel?« wollte der einstige Stabsfeldwebel auf dem Weg zum Wagen wissen.
    »Ich führte eine Bataillon der Großen Roten Eins im Irak. Einige getilgt, einige gefangen.« Dann wechselte seine Stimmung. »Und wie steht's jetzt zu Hause?«
    »Furchterregend«, antwortete Ding.
    »Lohnt sich, daran zu denken, daß Biokrieg vor allem eine psychologische Waffe ist, wie damals in 91 die Androhung eines Gasangriffs gegen uns.«
    »Mag sein«, gab Clark zurück. »Meine Aufmerksamkeit hat's aber höllisch gefesselt, Colonel.«
    »Meine auch«, gab der Militärattaché zu. »Hab' in Atlanta Familie. CNN sagt, daß es dort Fälle gibt.«
    »Lesen Sie schnell.« Jahn gab ihm die letzten Daten, die sie im Flugzeug empfangen hatten. »Dies sollte besser sein, als was man übers Fernsehen bekommt.« Als ob besser das richtige Wort wäre.
    Dem Colonel stand wohl ein Fahrer zu. Er setzte sich vorne in den Botschaftswagen und blätterte die Seiten durch.
    »Diesmal keine offizielle Begrüßung?« fragte Chavez.
    »Nicht hier. Wo wir hingehen, begleitet uns ein Cop. Meine Freunde im Ministerium hab' ich gebeten, dies runterzuspielen. Ich habe einige gute Verbindungen hierzulande.«
    »Guter Ansatz«, sagte Clark. Die Fahrt dauerte nur zehn Minuten.
    Der Tierhändler führte sein Geschäft am Rande der Stadt, in günstiger Nähe zum Flughafen und zur Fernstraße nach Westen in den Busch, aber in der Nähe von nichts anderem. Die CIA-Beamte entdeckten gleich, warum.
    »Jessas«, bemerkte Chavez beim Aussteigen.
    »Ja, die können lärmen, nicht? Ich war heute schon einmal hier. Er macht eine Ladung Greens für Atlanta fertig.« Er öffnete seinen Aktenkoffer und reichte etwas herüber. »Hier, das werden Sie brauchen.«
    »Klar.« Clark heftete den Umschlag an sein Clipboard.
    »Hello!« sagte der Händler und kam aus seinem Büro heraus. Es war ein großer Mann, der sich, nach seinem Leibesumfang zu urteilen, gut in einer Bierkiste auskannte. Er hatte einen Polizeioffizier dabei, offensichtlich einen hohen. Diesen begrüßte der Attaché und nahm ihn beiseite. Dieser Infanterie-Colonel, dachte Clark, wußte wohl, wie das Spiel ging.
    »Hallo«, sagte Clark und nahm seine Hand. »Ich bin Colonel Clark.
    Das ist Major Chavez.«
    »Sie sind von der American Air Force?«
    »Das ist richtig, Sir«, erwiderte Chavez.
    »Ich liebe Flugzeuge. Was fliegen Sie?«
    »Alles mögliche«, antwortete Clark. »Wir hätten einige Fragen, wenn's Ihnen recht ist.«
    »Über Affen? Weshalb interessieren Sie Affen? Der Oberwachtmeister hat es nicht erklärt.«
    »Ist das so wichtig?« fragte Clark, als er ihm den Umschlag gab. Der Händler steckte ihn in die Tasche, ohne nachzuzählen. Er hatte gefühlt, wie satt er gefüllt war.
    »Gewiß, ist es nicht, doch ich liebe es, Flugzeugen zuzusehen. Also, was kann ich Ihnen erzählen?« fragte er dann, seine Stimme jetzt freundlich und offen.
    »Sie verkaufen Affen«, sagte John.
    »Ja, damit handle ich. Für Zoos, für Privatsammler und für medizinische Labors. Kommen Sie, ich zeig' es Ihnen.« Er führte sie, so sah's aus, zu einem dreiseitigen Gebäude aus Wellblech. Dort waren zwei Laster, und fünf Arbeiter luden Käfige auf, die Hände mit dicken Lederhandschuhen bewehrt.
    »Wir bekamen gerade eine Bestellung von Ihren CDC in Atlanta«, erklärte der Händler, »für einhundert Greens. Hübsch sind die Tiere, aber sehr unangenehm. Die Farmer hier hassen sie.«
    »Wieso?« fragte Chavez und blickte die Käfige an. Sie waren aus Stahldraht, oben mit Griffen. Von weitem könnte man sie für das halten, womit man Hühner zum Markt brachte … von Nahem waren sie dafür ein bißchen zu groß, aber …
    »Sie zerstören die Ernte. Sie sind eine Plage, wie Ratten, aber schlauer. Es gibt Millionen. Wir fallen irgendwo ein, nehmen dreißig, und einen

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