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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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F-15E Strike Eagles war wirklich allwettertauglich (Nacht gilt als Wetterbedingung). Davon gab es 20 Stück, schätzte der UIR-Nachrichtendienst, und die konnten so viel nicht anstellen. Die vorrückenden Divisionen hielten unmittelbar vor KKMC, wieder zum Nachtanken und -laden.
    Noch ein solcher Sprung, dachten die Kommandeure, und sie würden in Riad stehen, bevor die Amis das Feld betreten könnten. Sie hatten immer noch die Initiative, und die Hälfte der Strecke war bereits bewältigt.
    PALM BOWL behielt all das im Auge und gab weiter, was es aus Südwesten an Funkverkehr auffing, stand aber vor neuer Bedrohung von Norden durch eine Panzerdivision aus dem Iran. Die UIR erwartete wohl, daß das Königreich Saudi-Arabien zumindest schwer beschäftigt und Kuwait zur Untätigkeit eingeschüchtert wäre. Das war Wunschdenken.
    Grenzen lassen sich in zwei Richtungen überqueren, und Kuwaits Regierung irrte sich nicht in der Annahme, daß nichts zu tun ihnen schlecht bekommen würde.
    Die Air Cavalry Squadron, 4. des 10. hob 20 Minuten nach Sonnenuntergang ab. Einige leichte, motorisierte Einheiten auf Grenzposten meinten wohl, sie würden bald von der Einheit entsetzt, die gerade das Delta von Tigris und Euphrat überquerte. Sie bestanden aus zwei Bataillonen berittener Truppen in Lkws und leichtgepanzerten Fahrzeugen, hatten viel über Funk miteinander getratscht und waren von den Befehlshabern einheitsweise hin- und herverlegt worden. Sie waren aber erstaunlich unvorbereitet auf eine Invasion durch ein Land, das kaum ein Zehntel so groß war wie das ihre. In der nächsten Stunde jagten die Apaches von der Buffalo Cav die iranische Einheit mit Kanonen- und Raketenfeuer und brannten damit einen Weg frei für Kuwaits eigene leichte Panzerbrigade, deren Aufklärungsfahrzeuge ausschwärmten und die Panzerspitze der Iraner suchten und fanden. Fünf Kilometer dahinter wurde ein Bataillon Kampfpanzer mit Aufklärungsdaten eingewiesen, und die erste große Überraschung für die UIR war das Feuer aus zwanzig Panzerkanonen, gefolgt von 15 Volltreffern. Nach erfolgtem ersten Kontakt setzten die Führungseinheiten Kuwaits den Angriff beherzt fort. Für sie kam alles schön zusammen. Die Nachtsichtsysteme funktionierten, die Kanonen auch. Sie hatten den Feind mit dem Rücken zu üblem Terrain und ohne Ausweg.
    In PALM BOWL verfolgte Major Sabah die Funkrufe. Es stellte sich raus, daß nur eine Brigade der 4. Panzerdivision Irans, hauptsächlich Reservisten, die Überquerung schaffte und unvorbereitet einem vorrückenden Panzerverband begegnete. Es war, dachte Sabah, etwa so fair, wie das, was seinem Land am Morgen des 1. August 1990 widerfahren war. Bis drei Stunden nach Sonnenuntergang war die einzige brauchbare Route in den Süden Iraks völlig blockiert und damit die Möglichkeit zur Verstärkung der Armee Gottes. Die Nacht hindurch würden Präzisionsbomben Brücken zerschlagen, um das sicherzustellen. Eine kleine Schlacht für sein kleines Land, aber ein wichtiger Gewinn, um den Schauplatz für dessen Alliierte vorzubereiten.
    Buffalo Cav bewegte bereits ihre Bodenverbände nach Westen, während die Air Squadron zurückkehrte, um Treibstoff und Waffen zu holen. Sie hinterließen eine ekstatische Kuwait-Armee.
    Das I. Korps der UIR war bis dahin in Reserve. Eine Division war die ehemals 1. Gepanzerte Irans, ›Die Unsterblichen‹, eine andere, bestand vor allem aus Überlebenden der Republikanergarde, zusammen mit neuen Dienstverpflichteten, die den 91er Krieg nicht miterlebt hatten.
    Das II. Korps hatte den Grenzdurchbruch erzwungen und die Führung bis KKMC beibehalten, im Zuge der Kämpfe aber gut ein Drittel seiner Stärke eingebüßt. Nach Bewältigung seiner Aufgabe rückte es nach links, also Osten, und machte den Weg fürs I. Korps und III.
    Korps frei, die bisher außer wenigen Luftangriffen unberührt waren.
    Das II. Korps würde jetzt den Flankenschutz der vorrückenden Streitmacht gegen erwartete Gegenangriffe aus dem Osten übernehmen.
    Alle Einheiten sandten mit Einbruch der Dunkelheit Aufklärungseinheiten aus.
    Die Vorausspitzen rückten in wechselweisen Sprüngen an KKMC vorbei vor, überrascht, auf keinen Widerstand zu treffen. Der Kommandeur des Aufklärungsbataillons erkühnte sich, Einheiten direkt in die Stadt zu schicken, die man fast völlig leer vorfand. Beim Nachdenken schien ihm das logisch. Die Armee Gottes war auf dem Vormarsch, und nichts, das die Saudis hatten, konnte sie aufhalten. Zufrieden

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