Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
Enttäuscht verzog sie das Gesicht, um ihren Unmut darüber kundzutun, dass er ihr kein Kompliment gemacht hatte, ehe sie in die Hocke ging, um die Riemchen ihrer Stöckelschuhe zu öffnen.
»Nicht so«, unterbrach Mario sie. Laura schaute fragend zu ihm auf. Er hatte die Lippen zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln verzogen. In seinen Augen lag wieder einmal dieses bewusste Glitzern. »Steh wieder auf.«
Laura tat, wie ihr geheißen, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wieso er das wollte.
»Versuch es noch einmal. Aber diesmal ohne in die Hocke zu gehen.«
Laura sah in ungläubig an. Dann blickte sie demonstrativ auf ihren kurzen Rock hinunter und wieder zu Mario. Dieser verstand offenbar sehr genau, was sie damit zum Ausdruck bringen wollte, was er mit der spöttischen Antwort quittierte: »Wenn du so besorgt bist, dass dir jemand etwas abschauen könnte, solltest du wohl besser nicht in so kessen Sachen rumlaufen.«
Während Laura noch tief Luft holte und darüber nachdachte, was sie auf diese ungeheuerliche Aussage antworten sollte, fuhr Mario schon in strengem Tonfall fort: »Du lässt mich warten, Laura.«
Die unterschwellige Drohung war deutlich herauszuhören. Obwohl sie sich keine Vorstellung davon machen konnte, was er schon tun sollte, wenn sie sich weigerte, beschloss sie, es besser nicht darauf ankommen zu lassen. Immerhin schien er nicht den geringsten Zweifel zu haben, dass sie sich fügen würde. Zögernd bückte sie sich vornüber.
»Dreh dich um«, befahl Mario. »Du weißt, was ich sehen will.«
Widerstrebend gehorchte Laura. Sie konnte spüren, wie der Rock weiter raufrutschte und sich hinten schließlich aufstellte, als sie die Riemen ihrer Schuhe erreicht hatte. Es war schwer zu sagen, wie viel dieses Manöver tatsächlich offenbarte, aber es war jedenfalls zu viel. Sie öffnete rasch ihre Schuhe und zog sie von ihren Füßen. Als sie sich wieder aufrichtete und zu Mario blickte, war seine Miene immer noch unverändert. Einerseits war sie froh, kein anzügliches Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen, aber andererseits verunsicherte sie sein unbeeindruckter Blick.
»Geh ins Wohnzimmer.«
Zaghaft ging Laura voran. Sie machte sich schon darauf gefasst, im Wohnzimmer irgendetwas vorzufinden, das sie schockieren würde. Beim Betreten stellte sie jedoch erleichtert fest, dass es nichts dergleichen gab. Auf dem Tisch standen lediglich zwei Gläser mit Saft, sonst war der ganze Raum perfekt aufgeräumt, es gab absolut nichts, was Lauras Argwohn erweckt hätte. Plötzlich spürte sie, wie Mario ihr die Hand aufs Kreuz legte und neben sie trat. Als sie sich zu ihm wandte, lächelte er, und es sah warm und ehrlich aus. Keine Spur mehr von dem abschätzigen Blick, mit dem er sie vorhin bedacht hatte.
»Komm, setzen wir uns auf die Couch.«
Er schob sie mit der Hand auf ihrem Rücken leicht an, sodass Laura sich etwas verwirrt in Bewegung setzte. Sie nahmen nebeneinander auf der Couch Platz.
»Was verwirrt dich so?«
Die Frage kam überraschend für Laura. Einerseits weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass ihr die Verwirrung offenbar so deutlich ins Gesicht geschrieben stand, und andererseits hatte sie nicht damit gerechnet, dass Mario sie direkt darauf ansprechen würde.
»Ich weiß nicht, es ist ...« Laura rang nach den richtigen Worten. »Gerade eben warst du so ... distanziert, und auf einmal stehst du neben mir und bist wieder wie ausgewechselt.«
»Hat dir das vorhin gefallen?«
»Naja, also ... Ich weiß nicht ...«
»Hat es dich erregt?«
Das war eine gute Frage. Es hatte ihr nicht wirklich gefallen. Eigentlich hatte sie es als ziemlich demütigend empfunden. Aber aufregend war es schon irgendwie gewesen.
»Ich glaube schon«, gab Laura kleinlaut zu.
Mario wirkte sichtlich zufrieden.
»Und was ist mit dir?«
Ihre zaghafte Frage gefiel Mario. Sie wirkte so süß und unschuldig, so wie sie das sagte. Er lächelte geheimnisvoll.
»Mir hat es sehr gut gefallen. Du hast gesagt, es verwirrt dich, dass ich von einem Moment auf den anderen so anders bin. Nun, das stimmt eigentlich nicht ganz. Natürlich gefällt es mir, wenn du im Minirock vor mir stehst. Aber wenn ich vor dir auf die Knie gefallen wäre und dir gesagt hätte, wie umwerfend du ausschaust, hättest du wohl kaum meine Befehle befolgt. Dass ich dir meine Gefühle nicht so deutlich zeige, weil sie meine Autorität untergraben würden, heißt nicht, dass sie nicht vorhanden sind.«
Laura nickte nachdenklich. Auf einmal
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