Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
verbrennen. Natürlich war davon auszugehen, dass Lauras Rücken wesentlich empfindlicher sein würde, als seine vom Klettern abgehärteten Hände. Bestimmt wäre das anfangs unangenehm, aber es würde ihr keinen Schaden zufügen. Gespannt verfolgte er, wie sie sich abmühte, ganz stillzuhalten. Schließlich ließ ihre Anspannung nach. Offenbar hatte sich ihre Haut an die Wärme gewöhnt. Mario griff nach seinem Teller und lehnte sich damit auf der Couch zurück. Bisher hatte sie nichts verschüttet. Aber es würde noch ein Weilchen dauern, bis er mit dem Frühstück fertig war. Auf jeden Fall lange genug, dass ihr diese Haltung unangenehm werden würde. Es war schon eine interessante und für ihn bisweilen auch sehr praktische Tatsache, dass es eigentlich kaum Positionen gab, in denen man lange reglos verharren konnte, ohne dass es mehr oder weniger unbequem wurde. Vor allem, wenn man nicht daran gewöhnt war. Wahrscheinlich würde es eine Überraschung für Laura sein, dass diese eigentlich sehr einfache Haltung, die weder besondere Verrenkungen noch Kraftaufwand erfordert, nach einiger Zeit ganz schön mühsam werden würde.
In der Tat musste Laura recht bald feststellen, dass diese Übung keineswegs so einfach war, wie sie gehofft hatte. Sie war davon ausgegangen, dass die größten Probleme überwunden waren, nachdem das Tablett einmal sicher auf ihrem Rücken gestanden und sie sich an die heißen Stellen gewöhnt hatte. Aber mittlerweile hatte sie das Gefühl, dass dieses Frühstück nun schon ewig dauerte. Wie lange konnte es denn schon dauern, eine Tasse Kaffee zu trinken und ein paar Scheiben Toast zu essen? Wahrscheinlich machte es ihm einfach Spaß, sie warten zu lassen, weil er genau um ihr dringendes Bedürfnis nach Bewegung wusste.
Schließlich wurde sie dann doch erlöst. Mario nahm das Tablett von ihrem Rücken und stellte es auf den Tisch zurück. Gespannt richtete sich Laura auf, um zu sehen, ob sie nun wenigstens für ihre Mühe belohnt werden würde. Das Tablett war sauber, kein Tropfen war darauf zu sehen.
»Du hast deine Sache gut gemacht, ich bin zufrieden mit dir. Als Belohnung darfst du am Tisch frühstücken.«
Laura wartete einen Moment ab, ob Mario ihr die Fesseln abnehmen würde, aber so weit ging seine Gnade nun auch wieder nicht. Also kniete sie sich vor den Tisch und griff sich ihren Kaffee, bevor er ganz kalt wurde.
Sie hatte gerade den ersten Toast verdrückt, als ein unwillkommenes Geräusch ertönte.
»Das ist dein Handy«, bemerkte Mario.
»Ja«, antwortete Laura desinteressiert und nahm einen weiteren Bissen.
»Du solltest rangehen«, entschied Mario und ging ins Vorzimmer, um ihr Handy aus ihrer Handtasche zu holen, worüber Laura alles andere als glücklich war. Sie wusste schon, wer dran war, es war der Klingelton ihrer Mutter. Im Moment wollte sie mit überhaupt niemandem telefonieren, aber ihre Mutter war definitiv diejenige, mit der sie gerade am allerwenigsten sprechen wollte. Sie jetzt praktisch live dabei zu haben, war ihr peinlicher als alles, was Mario hätte inszenieren können. Die beste und einfachste Lösung würde sein, ihr zu sagen, dass es gerade ungünstig war und sie später zurückrufen würde. Hoffentlich würde sie es schaffen, ganz normal zu klingen. Das Letzte, was sie brauchen konnte, war, dass ihre Mutter nachzufragen begann, ob bei ihr alles in Ordnung sei.
»Deine Mutter ist dran«, teilte Mario ihr mit, als er mit dem Telefon zurückkam. Er reichte es ihr hinunter, und als Laura danach griff, trafen sich ihre Blicke. Einen Moment lang schauten sie sich an, ehe Laura begriff, dass das gerade ein großer Fehler gewesen war. Das unheimliche Funkeln glitzerte wieder in Marios Augen und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. Offenbar hatte er ihr angesehen, wie sehr es ihr zuwider war, dieses Telefonat jetzt zu führen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Verzweifelt schaute sie zu ihm hoch und flehte ihn stumm an, dass er sie jetzt bitte nicht blamieren sollte. Er ließ das Handy in ihre Hände gleiten und flüsterte ihr zu: »Dreh den Ton lauter, damit ich auch etwas hören kann.«
Mit zitternden Fingern drückte Laura die Annahmetaste und stellte die Lautstärke auf Maximum.
»Hallo, Mama«, meldete sie sich. Hoffentlich merkte ihre Mutter nicht, wie nervös sie war.
»Hallo, Laura. Ich hoffe, ich störe nicht.«
»Äh, naja, ich bin ehrlich gesagt gerade noch beim Frühstücken, ich ...«
Marios ernster Blick
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