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Begegnungen (Das Kleeblatt)

Begegnungen (Das Kleeblatt)

Titel: Begegnungen (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Arbeitszimmer zurückkam, hatte er sich mit Frithjof Peters in Verbindung gesetzt und ihn zu einem Treffen mit dem Franzosen gebeten. Zuvor allerdings hatte er sich vergewissert, dass Clausing zu diesem Zeitpunkt den ganzen Tag über außer Haus sein würde. Er wollte nicht, dass sich die beiden Männer begegneten. Noch nicht.
    Dass Peters der Kommandeur einer militärischen Spezialeinheit war und bereits im Entführungsfall von Angel Stojanow, Adrians Freund, ermittelte, würden Alain Germeaux und Matthias Clausing erst viele Jahre später unter tragischen Umständen herausfinden.

1 3. Kapitel
     
    „Nachdem ihr mir so überaus nett die Hände gebunden habt, verratet mir bitte, wie es jetzt weitergehen soll.“ Der Unmut in Alains Stimme war nicht zu überhören und brachte Adrian zum Lächeln.
    Obwohl der Franzose die halbe Nacht wach gelegen und sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, konnte er selbst heute kaum begreifen, wie Adrian dazu kam, ihm Prügel anzudrohen. Noch weniger allerdings verstand er, wieso er sich von dem wesentlich Kleineren hatte einschüchtern lassen. Wusste er seinen Kopf nicht mehr durchzusetzen? Mit seinem Charme oder Eloquenz, notfalls sogar mit Fäusten? Sie mussten ihn für einen erbärmlichen Schwächling halten, da er so schnell aufgegeben hatte. Kein Wunder, dass Beate ihn verlassen hatte. Würden nicht alle annehmen, er hätte gar nicht vor, um sie zu kämpfen? Hatte sie möglicherweise genauso empfunden?
    „Du wirst nichts mehr in dieser Sache unternehmen , Alain. Absolut nichts, kapiert? Frithjof lässt sich von Amateuren nicht ins Handwerk pfuschen. Ich spreche aus Erfahrung, also nimm meine Warnung ernst. Er kann ziemlich ungemütlich werden, wenn es dennoch jemand wagt, sich einzumischen.“
    „ Adrian, wie oft willst du mir das noch aufs Butterbrot schmieren? Die Worte deines Freundes waren eindeutig. Und sein Französisch ist wirklich perfekt. Genau wie deines übrigens“, knurrte Alain frustriert. „Wo hast du es gelernt? Es hörte sich nicht wie simples Schulfranzösisch an.“
    Adrian bedankte sich mit einem kaum merklichen Kopfnicken für dieses Kompliment , ging jedoch nicht auf Alains Frage ein.
    „ Verrätst du mir wenigstens, wer dieser Frithjof ist?“, erkundigte sich Alain schließlich.
    „ Un bon ami .“
    „Ach ja? Matthias allerdings kennt ihn nicht.“
    „Nein.“ Adrians Augen blickten mit einem Mal feindselig. „Und das soll auch so blei ben, hast du mich verstanden?“
    „Schon gut ! Ich halte die Versprechen, die ich gebe.“
    Wieder nahm Alain seine Wanderung durch das Zimmer auf, blieb am Fenster stehen und sah hinaus in den Park, doch er hatte keinen Blick für die gepflegten Blumenrabatten und Hecken. Er wandte sich zu Adrian um, die Arme vor der Brust verschränkt.
    „Ich habe keine Lust, die Hände untätig in den Schoß zu legen! Ich kann es einfach nicht, während Beate … sonst irgendwo ist und vielleicht meine Hilfe braucht. Wie lange …“
    „ Alain, encore un fois : Du kannst ohne Frage so lange bei uns wohnen, bis Frithjof und seine Leute irgendeinen brauchbaren Hinweis auf Beates Verbleib gefunden haben. Oder bis sie von selber wieder auftaucht. Oder bis dir unsere Gegenwart zu viel wird. Unsere Wohnung ist groß genug für drei, meinst du nicht?“
    Skeptisch wiegte Germeaux den Kopf hin und her und ließ seufzend die Schultern sinken. „Wie lange wird das dauern? Wie lange? Wenn ich bloß wüsste, wo Bea in gerade diesem Augenblick ist! Mon dieu , ich hoffe nur, ihr geht es gut. Ich würde alles geben für die Gewissheit, dass sie wohlauf ist. Was können dieser Frithjof und seine Leute ausrichten, was nicht ebenfalls die Polizei zuwege bringen würde? Was sind das überhaupt für Leute, dass du so große Stücke auf sie hältst?“, fragte er leise. „Woher kennst du sie?“
    „ Alain, die Polizei würde nichts unternehmen, da Beate freiwillig Paris verlassen hat und es keinen Hinweis darauf gibt, dass sie vorher mit irgendjemandem Kontakt hatte, der sie in welcher Form auch immer diesbezüglich beeinflusst haben könnte. Die Psychologin, von der du gesprochen hast, wird es bestätigen. Daran ist nicht zu rütteln. Du könntest eine Vermisstenanzeige aufgeben, aber niemand würde auch bloß einen Finger rühren. Es gibt zu viele Vermisste, Menschen, die … Ich habe Fotos gesehen … Oh, verdammt!“
    Die Bilder seines Freundes geisterten durch Adrians Kopf und verwirrten ihm die Sinne. Er war davon überzeugt, dass

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