Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
Bewohner waren zu Asche verbrannt. Gilles mochte annehmen, dass sie noch am Leben war, doch er würde mit seinem Verdacht niemals zum König gehen. War sie wirklich frei? Konnte sie tatsächlich alles hinter sich lassen, auf das sie ihr Leben lang vorbereitet worden war? »Ihr glaubt also, dass Ihr mich vor der Welt verstecken könnt?«
Seine Augen glitten über das weite Land hin zu den zerklüfteten Klippen und den hohen schneebedeckten Berggipfeln auf der anderen Seite der Bucht, und er nickte. »Aye«, sagte er und sah sie wieder an. »Das glaube ich. Was kann ich tun, dass Ihr meinen Worten vertraut, Mädchen?«
Ehe Davina es verhindern konnte, sprudelte die Hoffnung in ihrem Herzen auf wie eine Quelle. Die Hoffnung wurde ihr angeboten von niemand anderem in ihrem Leben als von diesem einen Mann. Sie vertraute Rob, sogar mehr als Edward. Würde sie endlich ein Leben genießen können, in dem sie einfach nur Davina war und nicht die Thronerbin – und sei es auch bloß für eine kleine Weile? O Gott, bitte! Nur für eine kleine Weile! Sie lächelte, während sie der Hoffnung erlaubte, sich weiter auszubreiten. »Dann lasst uns weiterreiten!«
Als hätte er am Rand der Welt gestanden und auf sie und diesen Moment gewartet, wenn sie ihm all ihre Ängste anvertraute, war Rob mit zwei großen Schritten bei ihr und schloss sie in die Arme. »Noch bevor es Abend wird, Davina, werden wir verschwunden sein. Verloren für die Welt. Vergesst Eure Vergangenheit und schaut nicht zurück!«
Sie klammerte sich an ihn, während seine tiefe Stimme an ihrem Ohr ihr Funken den Rücken heruntersandte. Verloren. Verloren in seinen Armen, seinem Kuss, seinen manchmal so grübelnd schauenden, immer atemberaubenden Augen. Aber was war mit ihrer Pflicht gegenüber England und ihrem katholischen Glauben? Es könnte eines Tages an ihr sein, all das aufrechtzuerhalten, an das ihr Vater glaubte. Da war sie wieder, die Frage, über die Davina so oft allein im Glockenturm von St. Christopher nachgedacht hatte: Welches Leben würde sie wählen, wenn sie darüber entscheiden könnte? »Ich werde nicht zurückschauen«, wisperte sie, als Robs Lippen die ihren fanden.
»So reizend Eure Ritterlichkeit auch sein mag, MacGregor …« Edwards Worte zerbrachen den Zauber zwischen ihnen. Der Captain hatte sein Pferd zu Rob gelenkt und warf dem Highlander einen entschuldigenden Blick zu. »Ihr müsst wissen, dass der König niemals aufhören wird, nach ihr zu suchen, sobald er erfährt, dass sie lebt.«
»Wer sollte ihm das sagen, Asher?«, entgegnete Rob fast drohend. »Keinesfalls Captain Grant, denn er hat mir sein Wort gegeben, nicht von ihr zu sprechen.«
Edwards Pferd buckelte und wieherte. »Sollten die Männer befragt werden, die uns mit dem Schiff nach Sleat gebracht haben …«
»Sie wissen nicht, wer sie ist«, erinnerte Rob ihn und hob Davina zurück in den Sattel. »Und selbst wenn sie es wüssten, haben sie keine Ahnung, wohin wir geritten sind.«
»Aber sie haben uns hierhergebracht!« Edward lachte.
»Wir werden nicht hierbleiben«, teilte Rob ihm mit und stieg hinter Davina auf das Pferd. »Vielen Leuten ist bekannt, dass die MacGregors auf Skye leben, doch die meisten wissen nicht, wo. Wir ziehen es vor, es so zu halten.«
»Nun gut«, sagte Edward ein wenig ungeduldig. »Und wie kommen wir dorthin?«
Will ritt an ihnen vorbei, und das unüberhörbare Zittern in seiner Stimme strafte sein teuflisch attraktives Grinsen Lügen, als er die Antwort gab. »Eine kurze Fahrt mit der Fähre über den Loch Eishort und ein anstrengender Ritt durch den Abgrund der Hölle, und wir werden dort sein.«
Finn, der hinter Will ritt, lachte und schüttelte vor Verwunderung den Kopf. »Wie kann das sein, dass du dich tapfer einer Horde von MacPhersons stellst, die dich töten wollen, doch vor den Bergen Angst hast?«
Wills einzige Antwort war ein rascher Klaps auf Finns Hinterkopf, als der Junge an ihm vorbeiritt.
Davina machte sich keine Sorgen über den »Abgrund der Hölle«, von dem Will gesprochen hatte. Sie war bereits in der Hölle gewesen, als Gilles’ Männer ihr Heim angegriffen hatten, und sie hatte es überlebt – dank dem Mann hinter ihr, der sich vor nichts fürchtete … außer natürlich vor ein paar Wellen, die unter seinen Füßen wogten. Sie lächelte bei der Erinnerung an ihren tapferen Helden, der sich an den Schiffsmast klammerte, und schmiegte sich enger an ihn.
»Ist es in Camlochlin so schön wie hier?«, fragte
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