Begierde
Großindustrieeller und sie selbst hat auf sein Drängen hin Medizin studiert. Er hätte ihr auch bestimmt eine Praxis eingerichtet, aber sie hat es vorgezogen, sich von ihm eine Weltreise finanzieren zu lassen. Mit dem Argument, dafür würde sie die nächsten zehn Jahre bestimmt keine Zeit mehr finden. Lassen Sie sich von ihr also nicht einwickeln. Denn ihr Vater hat ihr geglaubt, doch anstelle der Weltreise ist sie schnurstracks zu uns gekommen, um sich einen reichen Ehemann zu angeln. Ihr kleines Vermögen ist ihr wohl nicht genug.« Stefano lachte amüsiert auf, doch Moreno ging darauf nicht ein. »Tja, dann bleibt noch Sandra, die Füchsin. Ihrem Vater gehört eine Hotelkette. Allerdings wird sie diese nicht erben, da ihr jüngerer Bruder beim Vater an erster Stelle steht …«
Die Männer entfernten sich langsam und Vicky schnappte gerade noch auf, wie Stefano ein paar von Sandras Vorzügen nannte. »… aber sie ist sehr belesen und auch politisch interessiert. Ein intelligentes und fleißiges Mädchen, mit dem man auch gute Diskussionen führen kann …«
Wenig später beobachtete Vicky, wie Moreno zuerst Sandra ansprach, sie an der Hand nahm und bat, mit ihm zu kommen, und dann auch noch Mariella aufforderte. Beide hängten sich seitlich bei ihm ein und gemeinsam verschwanden sie unter Deck.
Langsam löste sich die Schlemmertafel auf. Vicky, Anna und Michelle suchten sich einen Platz, auf den die großen weißen Segel Schatten warfen. Sie hatte sehr vernünftig angemerkt, dass sie auf der Insel wohl noch genug Zeit in der Sonne verbringen würden und es keinen Sinn machte, einen Sonnenbrand zu riskieren. Das Essen und der Blick über das weite, türkisgrüne Meer, das leise Knattern der Segel im Wind und das sanfte Schaukeln in den Wellen machten schläfrig. Bald dösten alle zufrieden vor sich hin.
Auf drei traf dies allerdings nicht zu. Federico Moreno hatte die beiden Mädchen in seine Kabine geführt, die luxuriös eingerichtet war. Wand- und Deckenvertäfelungen aus rötlichem Edelholz, vergoldete Griffe, mundgeblasene Lampenschirme, feinste Gardinen vor den Bullaugen, eine edle Sitzecke. Hinter einem Regal als Raumteiler ein breites, einladend halb aufgedecktes Bett mit zwei gedrehten Holzsäulen am Fußende.
Federico schloss die Tür hinter sich. Er musterte die Frauen, während sich diese umsahen. »Gefällt euch mein Reich?«
»Oh ja, es ist toll«, erwiderte Sandra.
»Nun, dann zeigt mir, was ihr könnt, damit es künftig vielleicht eine von euch mit mir teilen wird. Zieht euch aus.«
Sandra war unter seinem strengen und keinen Widerspruch duldenden Befehlston sichtbar zusammengezuckt. Mit leichtem Zögern gehorchte sie und blieb dann mit vor ihrer Scham übereinander gelegten Händen stehen.
Federico weidete sich ganz offensichtlich an ihren ängstlich aufgerissenen Augen.
Mariella ließ sich Zeit. Sie hatte gewartet, bis Sandra fertig war, um Federicos gesamte Aufmerksamkeit für sich zu haben. Langsam schob sie ihre Spaghettiträger herab, wiegte sich weich in den Hüften, kam näher und drehte ihm in einer koketten Drehung den Rücken zu. Er nahm ihre Aufforderung an und zog den Reißverschluss auf.
»Danke.« Es klang wie das Maunzen einer rolligen Katze.
Sie drehte sich vor seinen Augen, schaute ihn unverwandt an, schob das Kleid im Zeitlupentempo herab, entblößte ihre Brüste, ganz in dem Bewusstsein wie üppig und schön sie waren, senkte dabei ein wenig den Blick, aber beobachtete Federico weiter unter ihren Lidern hindurch. Sein Gesichtsausdruck nahm einen spöttischen Ausdruck an, doch zugleich erschien er ihr auch lüstern und erwartungsvoll. Sie würde herausfinden, was ihn scharf machte. Er war genau ihr Typ. Ungeheuer sexy, ein wenig zu arrogant, überlegen und narzistisch. Sie würde ihn glauben lassen, dass er sie beherrschte, ihn reizen, heiß auf ein lustvolles Spiel machen. Ein Spiel mit Schmerz und Unterwerfung. Es versprach interessant zu werden, wer von ihnen beiden die Führung in diesem Spiel behalten würde. Sie war zu allem bereit. Aber es würde ihr erst Lust bereiten, wenn es ihm gelänge, die Oberhand zu behalten. Sie war sich noch nicht sicher, ob er das Potential dazu wirklich hatte oder nur vortäuschte.
Mariella trug keinen Bikini unter dem Kleid. Sie war nackt, vollkommen nackt. Ihr Körper war nahtlos braun und eine Augenweide. Sie hatte sich von der Patrona die Erlaubnis erbeten, mittags eine Stunde auf dem Dach zu sonnen und hatte sie erhalten.
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