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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Zellen im Wesentlichen zwei Dinge. Erstens die Replikation der Virus-Nukleinsäure zur Vermehrung der Viruspartikel. Und zweitens den Tod der Zelle. Durch das Verlassen der Wirtszelle, die Abknospung der Virionen wird die Zellmembran beschädigt, was das zunehmende Austreten des Zytoplasmas und schließlich den Tod der Zelle zur Folge hat.
    Doch bevor die Zelle stirbt produziert sie bis zu 100.000 Nachkommen des Influenzavirus.
    Luise Kleist hatte vor vierundzwanzig Monaten die revolutionäre Implementierung von organischen Festplatten und Prozessoren vorangetrieben. Damit änderte sich das Aufgabengebiet und Arbeitsumfeld der Mitarbeiter im IT-Gate grundlegend.
    Das IT-Gate war ein einziger Reinraum. Es wurde so umkonstruiert, dass die Anzahl luftgetragener Partikel, die in den Raum eingebracht werden konnten, so gering wie möglich war. Die Anzahl der Keime wurde von Laserstrahlen in einem Streulichtpartikelmessapparat überwacht. Andere Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Druck wurden ebenfalls konstant gehalten.
    Sicherheitsschleusen, wie in einem Hochsicherheitslabor für biologische Waffen, mussten jeden Morgen durchquert werden. Der Zugang zum IT-Gate erfolgte über eine Folge von drei verschiedenen Reinraumklassen. Zwischen diesen Bereichen erfolgte ein Kleidungswechsel. Um Verschmutzungen von Gegenständen, die mit den Schuhsolen in Berührung kommen, zu minimieren, befanden sich an den jeweiligen Zugängen spezielle klebrige Fußmatten. Der Zugang zum Serverraum selbst erfolgte über Personalschleusen, in denen starke Luftströmungen und Filtersysteme vorhandene Partikel aufwirbeln und absaugen, so dass keine zusätzliche Verunreinigung von außerhalb eingetragen werden konnten.
     Sterilisierungsduschen nannte sie Richard.
    Automatisierungstechnologien erleichterten die täglichen Routinen. Das IT-Gate wurde von Lu in ein hocheffizientes Betriebsmodell mit hohem Grad von automatisierten Routinetätigkeiten überführt. Nach der Reorganisation übernahm die KIF die Aufgaben. Die Menschen entwickelten die Automatisierungsplattform weiter und überwachten die Funktionen.
    Der Leistungsabfall von Eve fiel Richard Liske als erster auf. Er blickte auf die Grafik welche die Prozessorleistung auf einer Linie und die Geschwindigkeit der Kommunikation zwischen den Festplatten und den Prozessoren auf einer zweiten widerspiegelte. Ihm war natürlich klar, dass das Institut, Luise Kleist und letztlich er Teil des Service und Cloud-Angebot für die Kollegen sicherstellten. Der zunehmenden Konzentration des Infrastruktur-Management und somit die Übertragung aller manueller Tätigkeiten auf die KIF stand er höchst skeptisch gegenüber.
    Er war sich sicher, dass die Risiken nicht zu bewältigen wären, wenn die vollständige Kontrolle über die IT aufgegeben wird. Besonders dann, wenn es sich um unternehmenskritische Systeme handelte und besonders dann, wenn die Kontrolle in den Händen einer künstlichen Intelligenz lag.
    Richard Liske beobachtete den rapiden Leistungsabfall der KIF. Noch zwei Prozentpunkte und er würde die Eskalationsmechanismen anstoßen müssen. Er sah auf die Checkliste. Dr. Luise Kleist zu informieren, stand ganz oben. Na Prima. Die Kacke ist jetzt ganz schön am dampfen.
    Richard informierte seine zwei Kollegen und keine Minute später nahmen sie Kontakt auf mit der Intelligenz, die alles im IT-Gate steuerte. Mit Eve.
    Dieses Mal kommunizierten sie nicht über Programmzeilen und Systemcheckroutinen, sondern über ein Mikro.
    „Was ist mit dir los?“, fragte Richard, als würde er tatsächlich mit einem Menschen reden.
    „Ich fühle mich krank“, antwortete Eve.
     
     

Biblische Ausmaße
     
    K yala und ich sahen gespannt auf die Monitore und verfolgten das Aufblitzen im Lichtermeer der Weltkarte.
    Wenn es nur einen Stab Mose gibt, dann konnten die Plagen die zeitgleich auftraten unmöglich alle mit ihm zu tun haben. Das war meine These.
    „Eve, jetzt berechne bitte die Entfernungen zwischen den Ereignissen und nimm alle Punkte raus, die entweder gleichzeitig auftreten, oder die so weit entfernt voneinander liegen (ich holte Luft zum Sprechen), dass man nicht rechtzeitig von einem Ereignis zum anderen Ereignis reisen könnte, um es zu verursachen.“
    „Was für eine Reisegeschwindigkeit soll ich annehmen?“, fragte Eve.
    „Nimm die zehnfache Schallgeschwindigkeit“, meinte Kyala. „X43, das schnellste Flugzeug, dass es zur Zeit gibt“, sagte sie schulterzuckend. „Wir

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