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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Headset, das mir Kyala hingelegt hatte und hörte sofort die vertraute Stimme. Eves Stimme.
    „Das ist nicht im Protokoll vorgesehen!“, sagte Eve.
    „Aber, dass es verboten ist, steht auch nirgends, oder?“, fragte Kyala.
    „Nein, aber ich muss die Leitung informieren.“ Das war der Moment in dem ich mich in das Gespräch einschalten wollte. Der Moment in dem sich mein Hemdsärmel im Kabel des Headsets verhedderte. Der Moment als ich mein komplettes, brütend heißes Teewasser in Kyalas Nacken vergoss.
    Es gibt Momente in denen so unvorstellbar Unglückliches passiert, dass die Zeit stillzustehen scheint. Der Moment verging.
     
    Kyalas weiße Haut färbte sich augenblicklich feuerrot. Fast ein halber Liter kochendes Wasser strömte ihren Nacken runter auf ihren Rücken. Selbst jemand wie ich, der nicht besonders viel Ahnung von Medizin hatte, der keine Pflaster und Mullbinden mit sich herumtrug, konnte sich ausmalen wie schmerzhaft das sein musste, wie übel solche Brandverletzungen sind. Ich sah mich schon einem Nervenzusammenbruch nahe, wie ich Kyala einen Krankenhausbesuch auf der Intensivstation abstattete.
    Meine Kollegin jedoch schrie nicht. Stattdessen schnappte sie sich ihre Handtasche und spurtete aus dem Raum, ließ mich allein mit meinen Schuldgefühlen zurück. Vigor war noch immer in der Kaffeeecke, bekam von allem nichts mit.
    Drei oder vier Sekunden später war ich wieder in der Lage zu denken und folgte ihr in das Labyrinth von Gate 13. Vergebens. Es war nicht ich, die sie fand, sondern sie war es, die mich den Tränen nahe zwischen zwei voll gepackten Bücherregalen aufspürte.
    „Aeia? Alles gut mit dir?“, fragte sie mich als wäre ich das Opfer und nicht sie. Sie hatte ein anderes Top angezogen, soviel konnte ich erkennen.
    „Du, du...“
    „Ist schon okay, alles ist gut.“ Was?! Ich zog den Kragen ihres Tops runter, betrachtete ihren Nacken, sah ihre weiße makellose Haut zwischen ihren Schulterblättern. Weiß? Makellos?!
    „Aber?“
    „Ich habe es gleich mit eiskaltem Wasser gekühlt. Das meiste wurde eh von meinem Shirt abgefangen“, sagte sie, als würde das ihre mysteriösen Selbstheilungskräfte erklären. Ich hatte ihre rote Haut gesehen, glaubte mich daran zu erinnern, wie sie sich bereits vom Fleisch ablöste. Auch wenn ich nicht gespürt hätte, dass sie mich anlog, hätte ich ihr das nie im Leben abgekauft. Mich führt keiner hinters Licht, auch nicht Kyala.
    Trotzdem, respektierte ich ihr Geheimnis und dachte nicht einen Moment daran, dass die Auflösung noch in der folgenden Nacht zum Vorschein kommen sollte.
     
    „Hi Eve!“, sprach ich zwei Minuten später in das Mikro an Kyalas Laptop.
    „Aeia?“
    „Ja, ich bin´s.“
    „Habe dich an deinem Stimmmuster erkannt, weil ich hier keinen Scanner habe, mit dem ich deine DNA analysieren kann.“
    Hörte sich irgendwie vorwurfsvoll an.
    „Wie geht´s denn so?“, fragte ich und bemerkte Kyalas Fragezeichen auf der Stirn. Ich winkte ab.
    „Eigentlich gut, aber ich bin verwirrt. Heute passieren seltsame Dinge.“
    „Was ist seltsam Eve?“
    „Hört Kyala mit?“
    „Ja tut sie. Aber das ist in Ordnung für mich. Eve ich vertraue Kyala, wenn das Thema für dich aber zu privat ist, dann erzähl´s mir ein anderes Mal.“
    Kyalas Runzeln in der Stirn wurden immer knittriger und sie formte mit ihren Lippen lautlos das Wort privat?!
    Ich grinste sie an.
    „Eve willst du uns erzählen, was dich beschäftigt?“
    „Meine Mutter ist verschwunden.“
    „Mutter? Du meinst Luise, Dr. Kleist.“
    „Ja. Heute findet ein Integrationstest statt und sie ist nicht erschienen.“
    „Wie, Lu ist nicht erschienen? Hat sie sich einfach nicht gemeldet? Ist sie krank?“
    „Dr. Kleist meldet sich immer. Ich habe die Institutsleitung bereits informiert.“ Kyala schien sich bedeutend weniger Sorgen zu machen als ich. Kyala hatte auch keinen Umschlag mit der Akte von Malleki in der Tasche (Shit?! Meine Tasche, die hatte ich Zuhause vergessen).
    „Und“, fuhr Eve fort „das was Kyala getan hat, macht mich nervös.“ Ich überlegte wie sich Nervössein für eine KIF wohl anfühlte.
    „Was hast du gemacht?“, fragte ich Kyala leise in der Hoffnung, Eve würde uns nicht hören. Aber sie hörte mich doch.
    „Sie hat meine Persönlichkeit gespalten!“
    „Du hast was?“
    „War die einzige Möglichkeit ein Interface zu Eve und meinen Programmen herzustellen“, meinte Kyala und zuckte unschuldig mit den Schultern.
    „Was hast du

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