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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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hinten umklammerte und ich dann ruckartig meine Arme hochreißen musste, mich fallen lassen musste und mich so befreien konnte, um - entweder davon zu rennen oder zurückzuschlagen, was mir Karsten dann das nächste Mal zeigen wollte.
     
    „Und war es zu hart für dich?“
    „Neeeee, das war easy peasy“, sagte ich, Tatsache war, das ich kurz vorm Sterben war.
    „Und kommst du morgen wieder?“, wollte er wissen.
    „Ist das ein offizieller Kurs?“, wollte ich wissen.
    „Wenn ich ihn offiziell anbiete, dann ist das Training nicht so intensiv.“
    „Weil andere dabei sind und du nicht so viel Zeit für mich hast?“
    „Ja, genau!“
    „Ich finde intensiv besser!“, sagte ich. Er lächelte wie ein Schuljunge. „Aber ich muss dir was sagen.“
    „Rück raus!“
    „Ich habe einen Freund!“
    Ein Schatten legte sich über seine blauen Augen und sie verloren für einen Moment etwas von ihrem Glanz, aber nur für einen Moment. Schon strahlten sie wieder mit dem Himmel um die Wette.
    „Wäre auch die reinste Verschwendung, wenn dem nicht so wäre. Ich muss jetzt los!“, sagte er mit einem Blick auf die Swatch. Shit ich auch. Davidi hatte schon eine geschlagene halbe Stunde auf mich gewartet.
     
     

Heinrich-von-Stephan-Str. 4,
    79100 Freiburg
     
    „ P olizeidirektion Freiburg, Stefan Kohler“, meldete sich der diensthabende Polizeibeamte. Er hörte der Stimme am anderen Ende der Leitung geduldig zu. „Wie ist Ihr Name?“, fragte er dann. „Anonym also? Sind Sie sich da sicher?“, fragte er und ärgerte sich, dass er auf dem Display keine Rufnummer erkennen konnte. Rufnummernunterdrückung, Mist.
    „Ich werde Ihren Hinweis natürlich weiterleiten. Julio Malleki, haben Sie gesagt. Fingerabdrücke von einer gewissen Aeia Engel aus Freiburg? Sind Sie sich sicher, dass Sie mir nicht Ihren Namen nennen wollen?“, fragte er noch einmal, aber die Leitung war bereits tot.
    Stefan Kohler legte den Hörer nicht zur Seite sondern drückte auf die Nummer sechs auf seiner Tatstatur. Das Telefon wählte sich direkt zu der Mordkommission durch. „Stefan Kohler hier, Leitstelle Freiburg. Ich habe eben einen anonymen Anruf erhalten. Nehmen Sie bitte einen Hinweis zum Mordfall Julio Malleki auf. Fingerabdrücke sollen angeblich mit denen einer Frau Engel Aeia aus Freiburg übereinstimmen.“
     

Splitterfasernackt
     
    V öllig durchgeschwitzt stand ich in Davidis Büro (ich war gespannt, ob die Waschnüsse das je wieder sauber kriegen würden) und er sah mich an, als wäre ich ein Gespenst oder ein anderes überirdisches Geschöpf.
    „Sie sind zu spät!“
    „Tut mir echt leid Herr Davidi. Das Persönlichkeitstraining hat mich die Zeit vergessen lassen.“
    „Sie schwitzen und Sie stinken!“ Na vielen Dank mal für die direkte Ansprache.
    „Sorry. Ich hatte keine Zeit mehr zu duschen. Bin sofort zu Ihnen gerannt“, entschuldigte ich mich schon wieder. Herr Davidi musterte mich eindringlich, bevor er weiter sprach.
    „Sie holen das nach? Jetzt! Und ziehen sich etwas Passendes an. Sie können mich in diesem Aufzug unmöglich begleiten.“
      
    Meine Oberschenkel und meine Lungen protestierten als ich fünf Minuten später völlig außer Puste vor Gate 13 stand, mich mit beiden Händen auf den Knien abstützte. Dann brachte ich tatsächlich genügend Energie auf, um eine Hand zu heben und das Gate zu öffnen (ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel gerannt war).
    Zisch, machte es, die Tür war offen und ich humpelte wie ein Fisch nach Luft schnappend hinein. Die Dusche und meine Klamotten befanden sich in einem abgelegenen Winkel, einem Refugium des Gates, das mir Kyala offenbart hatte. Eigentlich war hier jeder Winkel abgelegen, wenn man sich in diesem Labyrinth nicht auskannte.
     
    Heute war mein zweiter Tag (wirklich erst der Zweite?) und ich kannte mich dafür schon echt gut aus. Ich schnappte mir meine Jeans, Top und die bequemen Schuhe und dann zog ich die Tür zur Umkleide und zur Dusche auf.
     
    Dichte Schwaden aus Wasserdampf nebelten mich ein und bevor ich wusste warum, sah ich Vigor splitterfasernackt hinter der offenen Duschtür stehen und sich abtrocknen. Er stand mit dem Rücken zu mir, hatte mich noch nicht bemerkt und ich war gerade irgendwie unfähig die Tür wieder zu schließen.
     
    Er war wirklich ein Bär (also nicht mit Pelz und so), aber sein Rücken - ich hatte noch nie einen so breiten, muskulösen Rücken gesehen. Vielleicht höchstens als ich noch ein

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