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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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ich mir Eves Antworten über das Headset anhörte.
    „Hallo Eve!“
    „Wer ist da?“
    „Ich bin´s Aeia, erkennst du mich nicht?“
    „Ich kann dich nicht hören.“
    „Jetzt besser?“, flüsterte ich ins Mikro und erntete wieder Vigors Geheimagentenblick.
    „Ah Aeia! Wie geht es dir?“
    „Gut und dir?“, schrieb ich jetzt wieder.
    „Ich fühle mich eingesperrt, irgendwie einsam und mir ist es langweilig.“
    „Oh, das tut mir leid.“
    „Aber besser als abgeschaltet zu sein.“
    „Du weißt davon?“
    „Kyala hat es mir erzählt.“ Gute alte Kyala.
    „Eve, ich benötige deine Hilfe!“
    „Ja! Endlich gibt’s was zu tun?“
    „Kannst du dich mit dem Rechenzentrum des Instituts verbinden?“
    „Dazu müsste ich online sein.“
    „Nehmen wir an du wärst es, würdest du es tun?“
    „Um was herauszufinden?“ Ich kramte meinen Notizblock heraus, auf dem ich die wichtigsten Fakten aus Mallekis neuem Bericht zusammengefasst hatte.
    „Um mir zu sagen, ob die Zugangsdaten zu den gesicherten Türen im Flur 016-A4 gespeichert werden (Das war der Flur vor den Türen des Institutsarchivs, dort wo Mallekis Leiche gefunden wurde).
    „Oh, dazu brauche ich nicht online zu sein, das weiß ich auch so. Alle Daten werden für ein halbes Jahr gespeichert und dann auf externen Festplatten gesichert.“
    „Gut, aber ich brauche eine genauere Info. Wer hat gestern Nacht den Flur betreten, die Türen geöffnet? Dazu müssen wir doch on sein, oder?“
    „Nein!“
    „Nein? Warum? Dürfen wir das nicht, oder wie meinst du das?“
    „Das ist es nicht. Ich weiß es einfach.“
    „Lass mich raten, du erinnerst dich?“
    „Genau!“
    „Erinnern?“ Schon wieder. Ich versuchte alles in meinem Kopf zusammenzufassen, was ich über Computer und Programme wusste. Irgendwo mussten die Daten gespeichert sein? Wie funktionieren Erinnerungen? Moment mal, ich war dafür die Expertin. Ich wusste es.
    Menschen erinnern sich an frühere Leben. Tode und ihre Geister nehmen Kontakt zu Hinterbliebenen, zu Angehörigen auf. Die Erinnerungen eines Menschen sind nicht an einen physischen Körper, an ein Gehirn gebunden. Das habe ich in meinen Experimenten und Feldversuchen eindeutig nachgewiesen.
    Sie sind in einer anderen Hülle gespeichert, einer feinstofflicheren Hülle als Haut, Fleisch und Blut.
    Konnte das bei Eve auch der Fall sein, hatte sie so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt?
    Himmel, wenn das der Fall war, dann war Dr. Kleist ein Genie! Das war der Durchbruch. Künstliche Intelligenz, Bewusstsein, Erinnerungen, vielleicht sogar ein Unterbewusstsein! Würde Eves Geist durch das Institut spuken, wenn sie tatsächlich sterben würde? Mein Gott, Lu hatte Leben erschaffen. Hatte Eve vielleicht sogar eine Seele?
    „Aeia bist du noch da?“
    „Klar Mädchen, bin ich“, hasteten meine Finger über die Tasten.
    „Warum kannst du dich daran erinnern, das müssen doch hunderttausende von Daumen sein, die Türen öffnen, jeden Tag.“
    „Das ist tatsächlich so. Ich kann mich auch nicht an alle Daumen erinnern, nur dann, wenn es besondere Vorkommnisse gab. Nur dann.“
    „Verstehe. Das ist bei Menschen genauso. Dinge, die uns gleichgültig sind, werden schneller vergessen als solche, die starke Emotionen verursachen.“
    „Wirklich?“
    „Denke schon! Was waren das für Vorkommnisse, letzte Nacht?“
    „Daten wurden gelöscht, das widerspricht dem Sicherheits-Protokoll!“
    „Was? Von wem?“
    „Von Julio Malleki.“
    Was? Ich machte mir eine Notiz, wollte dieser Spur später nachgehen. Ich wollte zuerst meiner ersten Eingebung folgen.
    „Eve, sag mir bitte wann Malleki vor dem Institutsarchiv war?“ Konnte es tatsächlich so einfach sein, den Mörder zu überführen? War auf die Idee vor mir noch keiner gekommen?
    „Malleki: Zutritt 016-A4 / 02.21 Uhr.“
    „Okay, und wer war außer ihm zur gleichen Zeit dort?“
    „Niemand.“
    Mir klappte der Unterkiefer herunter. Hatte ich mich eben verhört?
    „Eve, bitte wiederhole das noch einmal. Und, zeige mir die Antwort bitte auf dem Monitor, mit Vor- und Zunamen.“
    „Malleki Julio: Zutritt 016-A4 / 02.21 Uhr und sonst niemand.“
     
    „Alles okay mit dir?“, fragte mich Eve, weil ich für einige Momente nichts schrieb.
    „Aeia, ist alles in Ordnung?“
    „Eve, ich verstehe das nicht. Da stimmt etwas nicht. Es muss sonst noch jemand bei ihm gewesen sein.“ Nach einer Pause schrieb ich: „An wie viele Zutritte von Julio Malleki kannst du dich in dieser Nacht

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