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Begrabene Hunde schlafen nicht

Begrabene Hunde schlafen nicht

Titel: Begrabene Hunde schlafen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Staalesen
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staatliche Subventionierung. Ich hatte Mons
Vassenden nach Oslo begleitet, ihn ordentlich wieder in den Zug
nach Bergen gesetzt – und dort hatte ihn jemand in die Mangel
genommen. Ich war Backer-Steenberg auf den Fersen gefolgt,
von Bislett bis zur Karl Johan. Dann war er mir davongelaufen –
und jemand hatte ihn beim Schlaffittchen gepackt.
Diesmal wußte ich sogar, wer es gewesen war.
Aber konnte ich es beweisen? Und würde mir jemals jemand
glauben – dem legendären Mann unter dem Bett?
Ich trottete zum Klang der Hornmusik aus dem Stadion. Es
klang wie die Begleitung zu einer Begräbnisprozession in New
Orleans.
Auf steifen Beinen stakste ich zur Wohnung von Thomas und
Man, fand den Schlüssel da, wo Thomas gesagt hatte, zog mich
mit ebenso leichten Bewegungen aus, wie man es im Altersheim
zum wöchentlichen Bad tut, und ging unter die Dusche, wo ich
stehen blieb, bis der Warmwasserbehälter leer war, und noch
länger.
Nachdem ich Hemd und Unterhose angezogen hatte, setzte ich
mich auf ihren besten Stuhl, neben mir das Telefon und auf dem
Schoß das Telefonbuch.
Die erste Nummer, die ich wählte, war die vom Ullevål
Sykehus. Ich wurde mit der richtigen Station verbunden, aber als
ich fragte, wie es Backer-Steenberg gehe, bekam ich die Antwort, daß sie mir die Frage nicht beantworten könnten, die
Familie sei jedoch unterrichtet.
»Aber ihr werdet mir doch wohl sagen können, ob er lebt oder
ob er …«
»Tut mir leid.«
Danach rief ich die Polizei an und fragte nach Anne-Kristine
Bergsjø. – Sie hatte am Wochenende frei. – »Und Torleif
Pedersen?« – Er kam erst am Sonntag abend wieder. – »Aber es
geht um einen Mord!« – Einen Augenblick, dann könnte ich mit
dem Diensthabenden sprechen.
Der Diensthabende hatte den Sprachfehler, den man bei Leuten aus Sunnmøre öfter antrifft.
»Mit wem spresche isch, bitte?«
»Veum ischt mein Name. Varg Veum.«
»Sie haben unsch eine Mitteilung zu machen?«
»Es geht um Mord, das heißt – jedenfalls um einen Mordversuch. Aber das Problem ist, daß das Ullevål Sykehus die
Information nicht rausrückt, ob der Betreffende tot ist oder ob
sie es geschafft haben, ihn zu retten.«
»Probleme sind dazu da, daß man sie löscht, Veum«, sagte der
Diensthabende relativ verständlich. »Könnten Sie alles noch mal
von Anfang an erzählen?«
»Punkt für Punkt. Ein Mann mit Namen Preben BackerSteenberg fiel vor anderthalb Stunden im Bislett-Stadion um,
nachdem er über die Ziellinie des Oslo-Marathons gelaufen war.
Er wurde mit einem Krankenwagen weggefahren. Mehr weiß
ich nicht, außer daß ich sehr gute Gründe habe anzunehmen, daß
er vergiftet wurde, daß jemand Gift in seine XL-1-Flasche getan
hat, während er lief.«
»Haben Sie die Flasche, Veum?«
»Nein … vielleicht hat der Arzt sie mitgenommen.«
»Der Artscht aus dem Krankenwagen?«
»Es war ein Arzt im Stadion, ein Teilnehmer.«
»Nun ischt es wohl nischt ganz ungewöhnlich, daß Leuten
schlescht wird nach einer solchen Kraftanstrengung.«
»Backer-Steenberg wurde nicht schlescht, er wurde ermordet!
Und es gibt eine Verbindung zum Mord im Oslo Plaza am Donnerstag, den Oberinspektor Bergsjø untersucht. Deshalb habe ich
nach ihr gefragt.«
»Augenblick, Veum, Augenblick, isch notiere!«
»Du hast den Namen, oder soll ich buchstabieren?«
Ich hoffte, daß er wenigstens mit der Rechtschreibung keine
Probleme hatte.
»Haben Sie eine Telefonnummer, unter der Sie zu erreischen
sind, Veum?«
Ich gab ihm die Nummer von Thomas – »noch etwa eine
Stunde« – und danach die von Marit Johansen – »irgendwann
gegen Abend und morgen früh«.
»Sie hören von unsch. Danke für Ihre Information«, schloß der
Diensthabende das Gespräch, als hätte ich ihm ein umgefallenes
Verkehrsschild gemeldet.
Ich zog mich fertig an, räumte auf, nahm das nasse Handtuch
und die Plastiktüte mit der Laufausrüstung mit und ging.
Zurück nach Bislett.
Inzwischen war auch die große Menge derer, die nur den
halben Marathon gelaufen waren, längst ins Ziel gekommen.
Die Tribünen waren nur noch spärlich besetzt, und auch die
Stimme aus den Lautsprechern war auf dem Weg in die letzte
Kurve. Das Licht über Oslo war schwächer geworden, die
Schatten flüchtiger.
Ich kreuzte die Bahn und ging auf die Tribüne, auf der BackerSteenberg umgefallen war. Diesmal suchte ich gründlicher.
Aber ich fand keine Flasche. Die mit ihr hantiert hatten, hatten
sie möglicherweise selbst geholt. Das

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