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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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werden.«
    »Nervös«, sagte das Tierchen.
    Alek lachte. »Perspikuitiv oder nicht, das Tier hat dich durchschaut.«
    Deryn sah den Loris stirnrunzelnd an. Natürlich hatte sie Muffensausen. Nur ein Idiot hatte keine Angst vor dem Kampf. Besonders wenn man in so einem komplizierten Mechanisten-Apparat hockte.
    »Geladen und schussbereit«, sagte Alek.
    »Augenblick.« Deryn beobachtete die Entfernungsanzeige, die Klopp eingebaut hatte. Deren Nadel stieg langsam, während der Dampfdruck sich im Schultergelenk des Dschinns aufbaute.
    Heikel dabei war allerdings, dass Klopp nicht jeden Wurfarm in der Armee des Komitees hatte testen können. Deshalb hatte er die Anzeigen nach Berechnungen und Schätzungen eingestellt. Bis man zum ersten Mal geschossen hatte, konnte man daher nicht sagen, wie weit die Bomben tatsächlich fliegen würden.
    Die Nadel erreichte neunhundert Meter …
    »Feuer!«, rief Deryn.
    Alek zog den Auslöser und die Riesenhand des Dschinns schwang nach vorn. Dampfwolken zischten aus den Metallschultern und die Luft in der Kanzel wurde schlagartig heiß.
    Die Gewürzbombe schlug fünfzig Yards vor dem Elefanten ein. Blutroter Staub wallte im Licht des Scheinwerfers auf.
    »Meister Klopp kennt sich bestens mit Zahlen aus«, sagte Deryn und lächelte. »Nächstes Mal treffen wir ins Schwarze!«
    »Mehr Dampf!«, verlangte Alek. »Ich lade nach.«
    Deryn zog an den Kraftstoffzufuhrhebeln und die Motoren unter ihnen heulten auf. Die Nadel kletterte jedoch nur langsam höher. Der Dschinn hatte mit dem ersten Wurf den gesamten Druck in der Schulter verbraucht. »Na los!«, drängte sie. »Die können jeden Moment zurückschießen.«
    »Wenn das ein anständiger Läufer wäre, könnten wir Ausweichmanöver unternehmen«, sagte Alek. »Was würde ich für ein vernünftiges Zielvisier geben.«
    »Oder für ein anständiges Geschütz!«
    »Diese Gewürzbomben waren deine Idee, meine ich mich zu –«
    Der Hauptturm des Elefanten setzte sich grollend in Bewegung und schoss eine pfeifende Granate ab. Sekunden später erfolgte die Explosion und rüttelte den Dschinn durch.
    »Das war zu weit «, rief Alek. »Aber jetzt haben sie die Entfernung. Kann ich endlich schießen?«
    »Moment!« Deryn behielt die Nadel im Auge. Der Loris grub die Krallen tief in ihre Schulter und ahmte das Pfeifen und Krachen der Granate nach.
    Die Nadel zog an neunhundert Meter vorbei, doch sie brauchte noch mindestens fünfzig …
    »Feuer!«, rief sie endlich.
    Wieder schwang der große Arm vorwärts und ließ die Kanzel nach hinten schaukeln. In dem Augenblick, in dem die Bombe in der Luft war, packte Alek die Steuerung und eilte voran.
    Durch das wankende Sichtfenster beobachtete Deryn, wie der Kriegselefant in einer brodelnden Wolke roten Staubs verschwand. »Volltreffer!«, rief sie.
    Trotzdem gelang es dem Läufer, noch einmal zu schießen. Das Hauptgeschütz blitzte erneut auf und die Staubwolke um den Elefanten wurde heftig verwirbelt. Erneut krachte es, doch der Schuss ging vorbei.
    Der Dschinn taumelte von der Druckwelle – die Granate war genau dort gelandet, wo sie vor einer Sekunde noch gestanden hatten, schätzte Deryn. Alek kämpfte mit der Steuerung, während der Läufer weiterschwankte.
    Das Maschinengewehr auf dem Elefantenrüssel eröffnete das Feuer und auf dem Weg vor ihnen spritzte Erde auf. Dann schlugen mehrere Kugeln gegen das Metall und knallten so laut wie die Fehlzündung eines Motors.
    »Wir brauchen Deckung durch Dampf!«, rief Alek.
    »Keine Chance!« Deryn starrte auf die reglose Anzeige. Die Motoren waren zu sehr damit beansprucht, den Läufer in Bewegung zu halten, sodass die Kessel nicht wieder aufgeheizt wurden. Aber der Beschuss vom Hauptturm des Elefanten hatte aufgehört. Nur das linke Vorderbein bewegte sich, als würde ein Hund im Boden scharren. Der Suchscheinwerfer schwenkte ziellos durch den Himmel.
    »Die haben die Nase ordentlich voll!«, rief Deryn. Noch mehrere Hundert Meter entfernt kribbelten ihre Augen von den Gewürzen. Sie zog die Schutzbrille, die sie um den Hals hängen hatte, über die Augen.
    »Nase voll«, sagte Bovril, lachte und nieste.
    Alek betätigte die Greifer und streckte die Hände des Dschinns aus, um das Gleichgewicht zu halten. Dabei ließ er den Läufer weiter vorwärtslaufen. »Ich muss sie umstoßen. Halt dich fest.«
    Deryn überprüfte ihren Sicherheitsgurt. »Nicht loslassen, Tierchen!«
    Der Elefant torkelte im Kreis, weil sich ein weiteres seiner Beine

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