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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Spinnen«, sagte der Perspikuitive Loris.
    »Mach auf«, sagte Deryn und löste ihren Gurt. »In einer Sekunde bekommen wir keine Luft mehr!«
    Während Alek die Hand wild drehen ließ, stieß sie den Spind im hinteren Teil der Kanzel auf und holte ein Knäuel Seil heraus.
    »Bist du nicht froh, dass wir Abseilen geübt haben?«, rief sie über den Lärm von Dampf und Gewehrfeuer.
    »Ich möchte gar nicht wissen, was jetzt kommt«, sagte Alek.
    »Unfug. Das ist nichts im Vergleich mit einem Gleitabstieg von einem Huxley! Irgendwann kann ich dir davon mal erzählen.«
    Während sich der Kopf des Dschinns öffnete, ließ Deryn das Seil auf der Rückseite des Läufers hinunter. Sie trat auf die Kante der Kanzel und spähte in die nebelartige weiße Wolke unter sich. Der letzte Dampf aus den Kesseln strömte an der Stelle aus, wo der Stoßzahn aus dem Rücken ragte.
    »Ich gehe als Erster«, sagte sie. »Wenn du zu schnell wirst, kann ich dich bremsen.«
    »Tut das nicht weh?«
    »Aye. Also werde nicht zu schnell!«
    Deryn hakte sich an dem Seil ein und warf einen letzten Blick auf das Gefecht um sie herum. Einer der anderen Kriegselefanten war ebenfalls getroffen worden – er taumelte im Kreis, und roter Staub hatte sich auf der glitzernden Stahlpanzerung ausgebreitet. Lilits Minotaurus stürmte vorwärts, während der eiserne Golem stehen geblieben war und mit dem riesigen rechten Arm Gewürzbomben auf den letzten Elefanten warf.

    Obwohl Deryn der Wind vom Meer in den Rücken wehte, war die Mischung aus Gewürzen und Pulverdampf unerträglich. Dann sah sie es: Ş ahmeran lag eine halbe Meile vor dem Turm auf dem Bauch. Öl brannte und von dem Läufer stieg schwarzer Rauch auf. »Zaven ist getroffen!«, rief sie.
    »Und das ist noch nicht alles.« Alek zeigte in Richtung Stadt, wo weit entfernt eine weitere Rauchsäule in den Himmel aufstieg.
    »Pusteln und Karbunkel! Der Feind bekommt Verstärkung!«
    »Keine Sorge. Der Läufer ist zehn Kilometer entfernt und die Osmanen sind nicht gerade schnell.«
    »Schnell«, sagte Bovril.
    Deryn sah Bovril streng an. »Was zum Teufel willst du sagen, Tierchen?«
    »Schnell«, wiederholte Bovril.
    Ein ohrenbetäubendes Krachen hallte herüber – Lilit hatte mit ihrem Minotaurus den letzten unbeschädigten Kriegselefanten angegriffen. Beide Maschinen gingen zu Boden und wälzten sich wie Katzen, die sich prügeln. Eine rote Wolke wallte in alle Richtungen, angetrieben von dem Dampf, der aus den geborstenen Kesseln der beiden Maschinen strömte. Die Sterne am Himmel färbten sich blutrot.
    Die beiden Läufer kamen inmitten einer wirbelnden Säule aus Staub und Rauch zum Halten und keiner regte sich mehr.
    »Lilit …«, entfuhr es Deryn heiser.
    Der Minotaurus war gestürzt, aber der Kopf schien unbeschädigt zu sein. Vielleicht war das Mädchen in dem Stahlpanzer in Sicherheit.
    »Dort«, sagte Alek. »Sie hat Klopp den Weg freigemacht.«
    Nur ein Elefant stand noch und der war mit rotem Staub überzogen und rührte sich kaum. Der eiserne Golem marschierte stetig vorwärts und nichts lag mehr zwischen ihm und der Tesla-Kanone.
    Aber Klopp ging weder auf den verwundeten Elefanten noch auf die Kanone zu, sondern er lief geradewegs zum Dschinn.
    »Was macht er denn?«, fragte Deryn. »Warum kommt er hierher?«
    Alek fluchte. »Klopp und Bauer befolgen Volgers Befehle. Sie wollen mich retten!«
    »Das hat man davon, wenn man ein brüllender Prinz ist!«
    »Wenn man es genau nimmt, ein Erzherzog.«
    »Was immer du bist, wir müssen ihnen klarmachen, dass du nicht gerettet werden musst. Los!«
    Deryn hob das Seil und Bovril krallte sich in ihrer Schulter fest.
    »Alle Mann von Bord«, sagte das Tierchen.
    Deryn sprang und glitt durch eine heiße Dampfwolke.

39. Kapitel
    Bevor er Dylan folgte, warf Alek noch einen Blick auf den Kriegselefanten, der den Dschinn aufgespießt hatte.
    Die Besatzung stieg durch die Bauchluke aus, hustete und stolperte blind herum. Diese Osmanen stellten im Augenblick keine Bedrohung mehr dar.
    Doch dann sah er, wie tief der Boden unter ihm lag. Unwillkürlich zog Alek die Pilotenhandschuhe straffer über die Finger. Als er gelernt hatte, sich abzuseilen, hatte er einen gesunden Respekt vor Brandblasen durch die Reibung am Seil gewonnen. Er schluckte, atmete den schweren Geruch von Paprika und Cayenne ein und sprang …
    Das Seil peitschte wild und wütend an ihm vorbei wie ein Strahl kochenden Wassers. Mit einem schmerzhaften Ruck kam er alle paar Meter

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