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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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diplomatischen Verwerfungen wieder glattzubügeln. Und dabei sollten die geheimnisvollen Eier im Maschinenraum helfen.
    »Die Osmanen könnten also entscheiden, den Panzerschiffen den Aufenthalt zu gestatten«, sagte Alek. »Nur um es eurem Lord Churchill heimzuzahlen.«
    »Aber dadurch würde die Sache noch komplizierter, oder?«
    Alek nickte. »Dann befinden sich noch mehr Deutsche in Konstantinopel. Möglicherweise wechseln die Osmanen auf die Seite der Mechanisten! Die Tesla-Kanone der Goeben ist ziemlich überzeugend.«
    »Aye, mich hat sie auch überzeugt«, sagte Deryn. Sie würde sich nicht gern in der gleichen Stadt aufhalten wie diese Waffe.
    »Und was passiert, wenn die Osmanen die Dardanellen für britische Schiffe sperren?«
    Deryn schluckte. Die Kampfbären der russischen Armee brauchten eine Menge Futter und das meiste davon wurde per Schiff angeliefert. Wenn sie von ihren darwinistischen Verbündeten abgeschnitten würden, würde es für die Russen ein langer Hungerwinter werden. »Bist du sicher, die Panzerschiffe sind dorthin unterwegs?«
    »Nein. Noch nicht.« Er hob den Blick von der Karte. »Dylan, könntest du mir einen Gefallen tun? Und zwar heimlich ?«
    Sie schluckte. »Hängt davon ab, worum es geht.«
    »Du musst eine Nachricht für mich überbringen.«

6. Kapitel
    »Brüllend bescheuerte Prinzen«, murmelte sie und zog Tazza durch den Korridor des Luftschiffs.
    In der vergangenen Nacht hatte sie kaum ein Auge zugetan, weil sie bei Newkirk gewacht hatte, und nun musste der Beutelwolf einen Spaziergang machen. Dazu musste sich Deryn auch noch um Dr. Barlows wertvolle Eier kümmern. Doch anstatt ihre Pflichten zu erledigen, übermittelte sie heimlich Botschaften für die Mechanisten.
    Sie unterstützte den Feind, in Kriegszeiten! Wie war das noch mit der Meuterei?
    Als sie sich der Kabine näherte, legte sich Deryn schon einmal Entschuldigungen und Erklärungen zurecht: »Ich wollte unseren Freund, den Grafen, nur fragen, ob er etwas braucht.« »Ich hatte einen Geheimauftrag vom Kapitän.« »Jemand muss doch ein Auge auf diese meuternden Mechanisten werfen und so konnte ich das am besten bewerkstelligen!« Ausgesprochen armselige Ausreden.
    Ihr war schon klar, warum sie Alek seinen Wunsch erfüllte. Er hatte so hilflos ausgesehen, wie er blass und mit seinem Verband dagelegen hatte und nicht wusste, ob man ihm im Morgengrauen den Strick um den Hals legen würde. Deryn holte tief Luft und klopfte an die Tür der Kabine.
    Es dauerte einen Moment lang, bis diese sich öffnete und den Blick auf einen großen Mann in Uniform freigab. Er starrte sie und Tazza über seine spitze Nase hinweg an und sagte kein Wort. Deryn überlegte, ob sie sich verneigen sollte, weil er schließlich ein Graf war. Aber Alek war ein Prinz, was deutlich wichtiger klang, und vor ihm hatte sie sich noch nie verbeugt.
    »Was gibt es denn?«, fragte der Mann schließlich.
    »Sehr erfreut, Mr … äh … Graf Volger. Ich bin Kadett Dylan Sharp.«
    »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Genau. Denn Alek und ich, wir haben ja gefochten. Wir sind Freunde.«
    »Sie sind dieser Vollidiot, der Alek das Messer an die Kehle gesetzt hat.«
    Deryn schluckte und musste sich regelrecht zwingen, ihre Zunge wieder in Bewegung zu setzen. Sie hatte doch nur so getan, als ob! Sie hatte Alek in den Alpen nur deshalb als Geisel genommen, damit die Mechanisten verhandelten und nicht stattdessen die Leviathan in die Luft jagten. Aber unter dem gebieterischen Blick des Mannes wollte diese Erklärung einfach nicht heraus.
    »Aye, das war ich«, brachte sie hervor. »Jedoch nur, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.«
    »Damit hatten Sie Erfolg.«
    »Und vorsichtshalber habe ich die stumpfe Seite der Klinge benutzt!« Sie blickte den Korridor auf und ab. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich hereinkäme?«
    »Warum?«
    »Ich habe eine Mitteilung von Alek für Sie. Eine geheime.«
    Diese Worte halfen dabei, die strenge Miene des Grafen einen Micker zu mildern. Er zog die linke Augenbraue hoch und trat schließlich zurück. Einen Moment später hatte sie mit Tazza die Kabine betreten und der Beutelwolf schnüffelte an den Schuhen des Mannes.
    »Was ist das für ein Geschöpf?«, fragte er und trat einen weiteren Schritt zurück.
    »Ach, das ist nur Tazza. Ein Beutelwolf, völlig harmlos«, erklärte Deryn und erinnerte sich dann an den Schaden, den das Tier in der Kabine von Dr. Barlow angerichtet hatte. »Na ja, solange Sie keine Gardine sind, was ja,

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