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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Sie hätten gewusst, dass er es mir gesagt hat.«
    Graf Volger senkte die Klinge. »Offensichtlich nicht.«
    »Na ja, das ist nicht meine Schuld! Vielleicht vertraut er ja Ihnen nicht!«
    Der Mann blickte zu Boden. »Vielleicht.«
    »Und Sie brauchen mir meinen brüllenden Kopf nicht abzusäbeln!«
    Volger schenkte ihr ein dünnes Lächeln, während er den umgestürzten Stuhl wieder aufstellte. »Damit wollte ich lediglich Ihre Aufmerksamkeit erlangen. Und ich habe eine stumpfe Waffe benutzt. Sicherlich kennen Sie den Unterschied zwischen einem Sportsäbel und einer Waffe für den Kampf?«
    Deryn streckte die Hand aus und berührte die Spitze der Waffe. Sie fluchte – genau mit diesem Säbel hatte sie gestern geübt. Das Ding war nicht schärfer als ein Buttermesser.
    Graf Volger setzte sich, schüttelte den Kopf, wischte den Säbel mit einem Taschentuch ab und steckte ihn in die Scheide. »Dieser Junge bringt mich noch um.«
    »Wenigstens vertraut Alek jemandem!«, sagte Deryn. »Der Rest von Ihnen ist doch komplett beknackt! Lauter Heimlichtuer … die sich vor Boteneidechsen fürchten. Angesichts Ihrer Intrigen braucht man sich nicht zu wundern, wenn auf der ganzen Welt dieser brüllende Krieg tobt!«
    Wieder knurrte Tazza, gab dann ein eigenartiges Winseln von sich und hüpfte auf den Hinterbeinen. Deryn kniete sich hin, um das Tier zu beruhigen und um ihre brennenden Augen vor Graf Volger zu verbergen.
    »Ist Alek verletzt?«, erkundigte sich ihr Gegenüber.
    »Aye. Ist aber nur eine geprellte Rippe.«
    »Warum lässt man mich nicht zu ihm oder zu Klopp?«
    »Wegen dem, was Meister Klopp während des Gefechts angestellt hat«, sagte Deryn und streichelte Tazzas Flanke. »Er hatte das Schiff gewendet, kurz bevor diese Tesla-Kanone abgefeuert wurde. Ohne den entsprechenden Befehl erteilt bekommen zu haben.«
    Volger schnaubte. »Deswegen hat mich Ihr Kapitän also zu sich gerufen? Um die Befehlskette klarzustellen?«
    Sie funkelte ihn wütend an. »Er könnte es auch als Meuterei betrachten. Das wäre eine Straftat, auf die der Tod durch den Strang steht!«
    »Ein absurder Gedanke, es sei denn, er wollte sein Schiff auf ewig steuerlos herumtreiben lassen.«
    Deryn holte tief Luft und tätschelte erneut Tazza. Das war richtig: Die Leviathan brauchte die Mechanisten und ihre Motoren. Und zwar dringender als vorher, da das Flugtier nun auch noch verrückt spielte. »Ich denke, der Kapitän möchte nur seinen Standpunkt klarmachen«, erwiderte sie. »Aber darum bin ich nicht hier.«
    »Ach ja. Ihre geheime Nachricht.«
    Deryn sah ihn hart an. »Vielleicht ist es Ihnen ja gleichgültig. Aber Alek glaubt, diese beiden Panzerschiffe sind auf dem Weg nach Konstantinopel, genau wie wir!«
    Volger zog eine Augenbraue hoch und deutete auf den Stuhl, den er wieder aufgestellt hatte. »Setzen Sie sich, Junge, und dann schießen Sie mal los.«

7. Kapitel
    »Haben Sie das gehört?«, fragte Korporal Bauer.
    Alek wischte sich die Hände an einem öligen Lappen ab und lauschte. Aus der Ferne hörte man das Dröhnen eines Motors, der zunächst stockend zum Leben erwachte und dann tief zu tuckern begann. Er starrte auf den Wirrwarr von Zahnrädern vor sich und sagte zu seinen Männern: »Drei gegen einen, und Klopp hat seinen Motor als Erster zum Laufen gebracht.«
    »Ich sage das ja nicht gern, junger Herr.« Bauer breitete seine verschmierten Hände aus. »Aber Sie und ich sind keine große Hilfe.«
    Hoffmann klopfte dem Bordschützen auf die Schulter und lachte. »Eines Tages mache ich noch einen Ingenieur aus Ihnen, Bauer. Hoffnungslos ist es lediglich bei dem da.« Er deutete mit dem Kopf auf Mr Hirst, der sie finster von der Halterung der Triebwerksgondel beobachtete und der sich die Hände bislang nicht schmutzig gemacht hatte.
    »Was ist los?«, fragte Hirst.
    Alek wechselte ins Englische. »Nichts, Mr Hirst. Es hört sich so an, als hätte Klopp uns geschlagen.«
    »Scheint mir auch so«, erwiderte Mr Hirst und verfiel wieder in Schweigen.
    Es war später Nachmittag, und seit der unheilvollen Begegnung mit der Breslau und der Goeben waren noch keine achtundvierzig Stunden vergangen. Alek war zusammen mit Hoffmann und Bauer sowie mit Mr Hirst für die Steuerbordgondel abgestellt worden, während Meister Klopp sich unter Bewachung an den Motor auf der Backbordseite gemacht hatte. Graf Volger erledigte das Übersetzen.
    Nach dem Vorfall mit der Luftpistole war entschieden worden, dass Klopp und Mr Hirst nicht mehr in

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