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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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winzigen Augen an, die ihn beobachteten und im Wurmlicht funkelten. »Ich hatte keine Ahnung, dass es so … kompliziert ist.«
    »Was hast du denn gedacht, wie die Tierchen dich immer gefunden haben? Durch Magie?«, schnaubte Dylan. »Das ist eine verzwickte Sache, selbst für einen Eierkopf, und besonders, da die Hälfte der Eidechsen noch immer von dem Mechanisten-Blitz benommen ist. Sieh dir die armen Dinger an! Und du machst sie zusätzlich nervös!«
    Einige der Eidechsen begannen zu murmeln und wiederholten Dylans Worte. Aber als er abermals einen leisen, tiefen Ton mit der Kommandopfeife blies, beruhigten sie sich.
    Alek sah Dylan an. »Du bist hier doch nicht zufällig vorbeigekommen, oder?«
    »Nein, ich konnte nicht schlafen. Na ja, Dr. Barlow hat uns gesagt, wir sollten uns gegenseitig nicht beim Eierdienst stören. Da dachte ich, wenn ich jetzt reinschaue, würde sie nicht da sein.«
    »Aber ich war auch nicht da«, sagte Alek.
    Dylan nickte. »Das kam mir schon ein bisschen seltsam vor. Also habe ich mir gedacht, ich schnüffele mal ein bisschen herum und finde heraus, was du im Schilde führst.«
    »Du hast nicht lange gebraucht, bis du mich entdeckt hast.«
    »Der Lärm der Tierchen hat geholfen, aber ich hatte mir schon gedacht, dass du hier unten im Lager wärst.« Dylan beugte sich zu ihm vor. »Du suchst einen Fluchtweg, oder?«
    Alek spürte, wie er die Zähne zusammenbiss. »Ist das so offensichtlich?«
    »Nein. Ich bin bloß so unglaublich schlau«, antwortete der Junge. »Ist dir das noch nicht aufgefallen?«
    Alek dachte kurz darüber nach und lächelte schließlich. »Doch.«
    »Gut.« Dylan schob sich an ihm vorbei und kniete vor einer kleinen Luke auf der anderen Seite des Raums. »Komm hier durch, ehe die Tierchen wieder zu krakeelen anfangen.«

9. Kapitel
    Dylan stieg als Erster durch die Luke und kletterte einige Sprossen hinunter, die in der schrägen Wand angebracht waren. Alek reichte die Wurmlampe nach unten, die ihr Licht in einem kugelförmigen Raum verbreitete. Diese Stelle am Luftschiff hatte er schon von außen gesehen: eine runde Ausbuchtung an der Unterseite der Hauptgondel. Der Raum war gefüllt mit zwei Instrumenten, die aussahen wie unterschiedliche, auf das Meer gerichtete Teleskope. »Ist das eine Waffe?«, erkundigte er sich.
    »Nein. Das Dicke ist eine Aufklärungskamera«, sagte Dylan. »Und das Kleine ist ein Visier für Luftbomben und für die Navigation. Nachts kann man beides nicht benutzen, deshalb ist man hier ungestört.«
    »Obwohl es nicht gerade gemütlich ist«, befand Alek. Er stieg nach unten und setzte sich halb auf ein riesiges Zahnrad, das seitlich an der Kamera angebracht war. »Sind wir nicht genau unter der Brücke?«
    Dylan sah nach oben. »Über uns liegt der Navigationsraum und darüber liegt die Brücke. Allerdings ist es hier sicherer als im Eidechsenraum. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du nicht auf dem ganzen Schiff Alarm ausgelöst hast!«
    »Das hätte ziemlich peinlich werden können«, sagte Alek und stellte sich vor, wie eine Armee von Eidechsen durch die Botenröhren des Schiffes huschte und mit seiner Stimme die schlafende Mannschaft anbrüllte. »Als Spion bin ich wohl kaum zu gebrauchen.«
    »Zumindest bist du klug genug, dich von mir erwischen zu lassen«, sagte Dylan. »Und nicht von jemandem, der etwas dagegen gehabt hätte, dass du hier herumschleichst.«
    »Na ja, kaum schleichen, sondern eher herumirren«, sagte Alek. »Aber danke, dass du mich nicht gemeldet hast.«
    Der Junge zuckte mit den Schultern. »Ich schätze mal, ein Gefangener hat die Pflicht, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Und außerdem habt ihr Mechanisten das Schiff gerettet – und zwar drei mal inzwischen. Trotzdem behandelt euch der Kapitän wie Feinde! Und nur, weil Britannien deinem Großonkel den Krieg erklärt hat. Das ist echt gemein.«
    Alek musste grinsen. Immerhin lag Volger mit seinem Misstrauen gegen Dylan vollkommen daneben. »Deshalb hast du nach mir gesucht«, sagte Alek. »Weil du mit mir darüber sprechen wolltest, wie wir fliehen können.«
    »Na ja, ich bin nicht unbedingt scharf darauf, euch zu helfen. Das wäre dann doch einen Micker zu verräterisch, selbst für mich. Es war nur …« Dylan ließ den Satz unbeendet in der Luft hängen.
    »Ja?«
    »Morgen Mittag sind wir vermutlich in Konstantinopel, und da ich annahm, ihr würdet dann schnellstens fliehen, dachte ich, es wäre vielleicht unsere letzte Möglichkeit, uns zu

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