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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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seinen Augen. Seine Albträume konnte er nicht mit dem vergleichen, was Dylan beschrieben hatte.
    Dann erinnerte er sich an den Moment, als die Tesla-Kanone abgefeuert worden war, an die Angst, dass die Leviathan in Flammen aufgehen würde.
    »Ich glaube, du bist unglaublich mutig, weil du Dienst auf diesem Schiff leistest.«
    »Aye. Oder unglaublich verrückt.« Im Schein des Wurmlichts, das unter Aleks Jacke hervordrang, glitzerten Dylans Augen. »Findest du es nicht bekloppt? Als würde ich versuchen, genauso wie er in der Luft verbrannt zu werden?«
    »Das ist doch absurd«, sagte Alek. »Du willst deinem Vater Ehre machen. Natürlich möchtest du auf diesem Schiff sein. Wenn ich nicht …« Er zögerte. »Ich meine, wenn alles nicht so wäre, wie es ist, würde ich auch gern hierbleiben.«
    »Ehrlich?«
    »Vielleicht ist das ja bekloppt. Aber in den letzten Tagen hatte ich das Gefühl, in mir würde eine Veränderung vorgehen. Manchmal ist es fast, als wäre ich … verliebt …«
    Dylan erstarrte.
    »Ich weiß, das klingt jetzt echt bekloppt«, meinte Alek rasch. »Es ist ziemlich lächerlich.«
    »Du willst sagen, dass …? Ich meine, wenn alles nicht so wäre, wie es ist? Wenn ich … oder hast du es gemerkt?« Dylan stöhnte. » Was wolltest du eigentlich sagen?«
    Alek schüttelte den Kopf. »Vielleicht drücke ich mich dumm aus. Aber es ist beinahe so, als … als hätte ich mich in euer Schiff verliebt.«
    »Du hast«, erwiderte Dylan langsam, »dich in die Leviathan verliebt?«
    »Ich fühle mich so gut hier.« Alek zuckte mit den Schultern. »Als wäre dieser Ort für mich bestimmt.«
    Dylan stieß ein eigenartig schnaubendes Lachen aus und steckte den Orden in die Tasche zurück. »Ihr Mechanisten«, murmelte er, »habt hier oben doch alle einen Maschinenschaden.«
    Alek nahm seinen Arm von Dylans Schultern zurück und runzelte die Stirn. Der Junge erklärte ihm ständig, wie sich die verschiedenen Spezies des Luftschiffs gegenseitig am Leben erhielten und wie jedes Wesen ein Teil des Ganzen war. Sicherlich würde er ihn verstehen. »Dylan, weißt du, ich war immer allein. Ich hatte nie Schulkameraden, sondern nur Lehrer.«
    »Aye, du bist ja auch ein brüllender Prinz.«
    »Aber das bin ich eigentlich gar nicht, und zwar wegen der Abstammung meiner Mutter. Ich hatte nie Kontakt zum gemeinen Volk und der Rest meiner Familie wollte nichts mit mir zu tun haben. Doch hier auf dem Schiff …« Alek faltete die Hände und suchte nach den richtigen Worten.
    »Das Schiff ist ein Ort, auf den du passt«, sagte Dylan trocken. »Hier fühlst du dich am richtigen Platz.«
    Alek lächelte. »Ja. Ich wusste, du würdest es verstehen.«
    »Aye, natürlich.« Dylan zuckte mit den Schultern. »Ich habe nur zuerst gedacht, du wolltest etwas anderes sagen. Das ist alles. Ich empfinde genauso wie du … was das Schiff betrifft.«
    »Aber du bist kein Feind hier oder musst geheim halten, wer du bist«, sagte Alek und seufzte. »Für dich ist es leichter.«
    Der Junge lachte traurig. »Nicht ganz so leicht, wie du denkst.«
    »Ich meine ja nicht, dass du es prinzipiell leicht hast, Dylan. Sondern dass über deinem Kopf wenigstens keine Geheimnisse schweben. Niemand versucht, dich loszuwerden oder in Ketten zu legen.«
    Dylan schüttelte den Kopf. »Sag das mal meiner Ma.«
    »Ach, richtig.« Alek erinnerte sich. Dylans Mutter hatte nicht gewollt, dass er zur Armee geht. »Manchmal sind Frauen einfach verrückt.«
    »In meiner Familie sind sie noch einen Micker verrückter als in den meisten anderen.« Dylan zog Aleks Jacke von der Lampe. »Nur Flausen im Kopf. Verrückter, als du es dir träumen lassen würdest.«
    Im plötzlich helleren grünen Licht wirkte Dylan gar nicht mehr traurig. Seine Augen funkelten wie gewohnt und gleichzeitig glitzerten sie ein wenig verärgert. Er warf Alek die Jacke zu.
    »Wir wissen doch beide, dass du nicht an Bord des Schiffes bleiben kannst«, sagte Dylan leise.
    Alek sah ihm kurz in die Augen und nickte dann. Er würde niemals die Erlaubnis erhalten, auf der Leviathan Dienst zu leisten, nicht jedenfalls, nachdem die Darwinisten gelernt hatten, wie sie die neuen Motoren zu bedienen hätten. Sie würden ihn und die anderen nach Britannien zurückbringen und dort verhaften lassen, ob sie nun wussten, wer er war, oder nicht.
    Er musste fliehen.
    »Ich sollte mich vermutlich noch ein bisschen umschauen.«
    »Aye, das wäre gut«, sagte Dylan. »Ich gehe nach oben und passe für dich

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