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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Geschöpf leise.
    Eine Minute später flammte auf dem Rücken des Schiffes ein blendender Suchscheinwerfer auf und bohrte sich in die Dunkelheit. Zuerst richtete sich der Strahl auf das Tor, drehte sich dann jedoch langsam wie ein Leuchtturm an der Küste eines dunklen Ozeans.
    Damit war ja wohl klar, dass die Darwinisten sie nicht einfach so ziehen lassen würden.
    »Ihr vier geht vor«, sagte Klopp. Sein Gesicht war feuerrot. »Ich kann nicht mehr so rennen!«
    Alek verlangsamte seine Schritte und nahm dem Mann den schweren Werkzeugkasten ab. »Unfug, Klopp. Wenn wir uns aufteilen, entdecken sie uns nur noch leichter.«
    »Er hat recht«, sagte Volger. »Zusammenbleiben.«
    Alek blickte über die Schulter. Das Licht schwenkte auf sie zu und glitt über das Gras hinweg wie eine leuchtende Woge. »Runter!«, flüsterte er.
    Die fünf ließen sich flach auf den Boden fallen.
    Der blendende Strahl strich an ihnen vorbei und blieb nicht stehen – er war zu hoch gezielt. Die Mannschaft am Scheinwerfer suchte den Flugplatz von außen nach innen ab und hatte zuerst den Rand überprüft. Doch Alek bezweifelte, ob Klopp es bis zum Zaun schaffen würde, bevor das Licht wieder zurückschwenkte.
    Die Krallen des Tiers packten seine Schulter fester und das Kleine gab an seinem Ohr einen neuen Laut von sich … Es klang wie Flügelflattern.
    Alek blickte zum Schiff zurück und riss die Augen auf. Eine dunkle Wolke quoll unterhalb der Gondel hervor, tausende schwarze Gestalten, die in die Luft aufstiegen. Der Sturm aus Flügeln sammelte sich im Strahl des Scheinwerfers. Stählerne Krallen glitzerten im Licht.
    »Kampffalken«, keuchte Alek. Auf dem Gletscher hatte er die Falken im Einsatz gegen die deutschen Soldaten beobachten können. Und erst gestern hatte er gesehen, wie die Mannschaft die Stahlkrallen wetzte, messerscharfe Klingen an Lederriemen.
    Die Vögel schwärmten aus, und bald wimmelte es in der Luft von flatternden Schemen.
    Alek sah nach vorn: Der Zaun war nur noch hundert Meter entfernt.
    Doch im nächsten Moment hatten die Falken schon zu kreisen begonnen und über ihnen braute sich ein Wirbelwind aus Flügeln und glitzerndem Stahl zusammen. Alek zog den Kopf ein und wartete auf den Angriff.
    »Weiterlaufen!«, rief Volger. »Tot haben wir keinen Wert für sie!«
    Hoffentlich hatte der Graf recht. Alek rannte.
    Während die kreisende Masse mehr und mehr an Größe zunahm, änderte der Scheinwerfer den Kurs und schwenkte auf die Vögel zu. Sekunden später erreichte er sie und traf Alek wie der bohrende Blick eines riesigen, blendenden Auges. Wieder hörte Alek die Wasserstoffschnüffler heulen, näher diesmal. Das Tier auf seiner Schulter ahmte die Laute nach.
    »Sie kommen zu Fuß«, sagte Alek.
    »Machen Sie voran, Bauer«, rief Volger. »Sie haben den Bolzenschneider.«
    Alek folgte dem Mann, der lossprintete. Der Rand des Landeplatzes war nun nicht mehr weit entfernt; im vorbeigleitenden Scheinwerfer glitzerten die Rollen aus Stacheldraht.
    Als Bauer und Alek am Zaun ankamen, holte Bauer den Bolzenschneider heraus und machte sich an die Arbeit. Er durchtrennte die Drahtmaschen und öffnete ihnen langsam einen Fluchtweg. Aber das Geschrei der Tiere hinter ihnen wurde immer lauter.
    Bauer war halb fertig, als die anderen eintrafen.
    »In der Richtung ist der Wald sehr dicht«, sagte Volger und zeigte in die Dunkelheit hinter dem Zaun. »Laufen Sie immer nach Westen, bis Sie nicht mehr können, und suchen Sie sich dort ein Versteck.«
    »Und Sie?«, fragte Alek.
    »Hoffmann und ich verteidigen das Loch, solange wir können.«
    »Verteidigen?«, fragte Alek. »Mit Schraubenschlüsseln und einem Säbel? Damit können Sie gegen diese Tiere nichts ausrichten!«
    »Nein, aber wir können sie immerhin aufhalten. Und nachdem die Darwinisten begriffen haben, dass sie noch einen Ingenieur samt Dolmetscher in der Hand haben, geben sie die Jagd nach Ihnen vielleicht auf. Besonders, da wir uns auf osmanischem Territorium befinden.«
    »Wir haben lange darüber nachgedacht, junger Herr«, meinte Klopp schnaufend. »Das gehört zum Plan!«
    »Zu welchem Plan?«, rief Alek, doch niemand antwortete. »Warum hat mir niemand etwas gesagt?«
    »Bitte um Entschuldigung, Hoheit.« Volger zog sein Schwert. »Aber in letzter Zeit sind Sie ein bisschen sehr offenherzig mit unseren Geheimnissen umgegangen.«
    »Zum Teufel, Volger! Wollen Sie den Märtyrer spielen?«
    »Wenn die uns nicht direkt auf den Fersen wären, würde ich Sie

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