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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Gesicht schien sogar fast zu lächeln.
    Aus der Ferne waren Rufe zu hören und Alek riss den Blick von der Maschine los.
    »Wir könnten irgendeine Tür aufbrechen und uns verstecken«, schlug Bauer vor. Er zeigte auf eine niedrige Tür in der Wand der Gasse, die ein vergittertes Fenster in der Mitte hatte.
    Alek zögerte. Wenn sie in ein fremdes Haus einbrachen, würde das nur weitere Schwierigkeiten nach sich ziehen, besonders falls die Besitzer dieses reglosen Läufers in der Nähe wären.
    Schrille Pfiffe ertönten um sie herum, als würden die Verfolger aus allen Richtungen näher kommen …
    Aus fast allen Richtungen.
    Alek schaute zu den Dampfrohren hinauf, die an den Steinwänden in die Höhe führten. Sie schwitzten und bebten von der Hitze, aber er lief weiter und probierte eins nach dem anderen, bis er ein kaltes Gewirr aus alten Rohren entdeckte.
    Das Messer steckte er sich in den Gürtel. »Versuchen wir mal, hier zum Dach hinaufzuklettern.«
    Bauer rüttelte an den Rohren und Staub stob von den verrosteten Bolzen auf. »Ich gehe voran, Hoheit, falls sie nicht halten.«
    »Dann wären wir wohl beide in Schwierigkeiten, Hans, aber wie Sie wollen.«
    Bauer packte fest zu und zog sich hoch.
    Alek folgte ihm. Mit den Stiefeln fand er Halt an den rauen Steinwänden, und die verrosteten Rohre waren griffig. Doch auf halbem Weg nach oben beschwerte sich seine verbrannte Hand und pochte, als stecke ein flammender Splitter unter der Haut. Er schüttelte die Hand und versuchte das Feuer zu löschen, das seine Nerven entlangsauste.
    »Nur noch ein kleines Stück, Hoheit«, sagte Bauer. »Ich bin schon an der Regenrinne.«
    »Hoffentlich ist Regen drin«, murmelte Alek, der noch immer seine Hand schüttelte. »Für einen Eimer mit kaltem Wasser würde ich jetzt einen Mord begehen.«
    Sein rechter Stiefel rutschte einige Zentimeter weit ab und Alek packte die Rohre wieder mit beiden Händen. Lieber kurz die Schmerzen aushalten, als einen langen Sturz auf das Pflaster riskieren.
    Es dauerte nicht lange, da hatte Bauer sich über die Kante gezogen und verschwand außer Sicht. Doch als Alek selbst nach der Rinne griff, hörte er von unten Geschrei.
    Er zog sich näher an die Wand und verharrte reglos.
    Eine Gruppe Soldaten im Grau der Deutschen rannte durch die Gasse. Einer rief etwas und die anderen kamen genau unter Alek zum Stehen. Der Mann, der gerufen hatte, bückte sich und hob einen Gegenstand vom Boden auf.
    Alek fluchte leise. Bauers Messer war ihm aus dem Gürtel gerutscht.
    Es war als Ausrüstungsteil der Habsburger Garde mit Aleks Familienwappen gekennzeichnet. Wenn die Deutschen noch Zweifel gehegt hatten, ob er sich tatsächlich in Istanbul aufhielt oder nicht, dürften die damit nun ausgeräumt sein.
    Die Männer standen da unten und besprachen sich, doch keiner beachtete die Dampfrohre, die sich an den Wänden entlang in die Höhe zogen. Der Offizier teilte seine Männer auf, damit sie in verschiedenen Richtungen suchen sollten.
    Verschwindet!, betete Alek still. Reglos an den Rohren zu hängen, war hundertmal anstrengender als klettern. In der verbrannten Hand drohte ihm ein Krampf und die alte Rippenverletzung machte sich auch wieder bemerkbar.
    Endlich war der letzte Mann außer Sicht und Alek packte nach der Regenrinne. Doch als er sich daran nach oben zog, ächzte das Metall und die Rinne löste sich unter mehrmaligem, leisem Knallen vom Stein.
    Alek machte einen unangenehmen Ruck abwärts und die verrosteten Schrauben flogen ihm ins Gesicht. Die Rinne hielt zwar, doch spürte er schon, wie sie sich in seinen Händen verbog.
    »Hoheit!« Bauer streckte ihm die Hände entgegen und versuchte, seine Unterarme zu packen, aber die Rinne hatte sich bereits zu weit von der Wand entfernt.
    Alek strampelte, um sich näher zu schwingen, durch die Bewegung rissen jedoch nur weitere Schrauben aus der Wand.
    »Der Läufer!«, rief Bauer.
    Ein riesiger Schatten bewegte sich unter ihm, Dampf stob von den Gelenken in die kühle Nachtluft. Eine der großen Klauen fuhr aus …
    Alek fiel und landete auf der riesigen Metallhand. Der Aufprall trieb ihm den Atem aus den Lungen und stechender Schmerz schoss ihm durch die Rippen. Kurz rutschte er, wobei die Knöpfe seiner Jacke über den Stahl scharrten, dann jedoch schloss sich die Klaue wie eine riesige Schale um ihn.
    Er blickte auf: Der Arm bewegte sich weiter und brachte ihn näher an den Kopf des Läufers heran. Dessen Gesicht öffnete sich immer weiter wie ein

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