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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Deutschen überstellt wurden.« Malone kniff die Augen zusammen. »Die haben Sie nicht gesehen? Kann man doch kaum verfehlen.«
    Alek gelang es, den Kopf zu schütteln. »Nein, im Hafen waren wir nicht.«
    »Sie waren nicht am Hafen? Dies ist eine Halbinsel, wissen Sie. Und endet der Orient-Express nicht genau am Wasser?«
    »Vermutlich«, meinte Alek steif. »Aber wir waren müde, als wir ankamen, und es war stockdunkel.«
    Wieder wirkte der Mann amüsiert – es war hoffnungslos. Als Nächstes würde Malone ihm sagen, dass Vollmond war oder der Orient-Express niemals nachts ankam.
    Welche Rolle spielte das schon? Er würde Alek sowieso kein Wort glauben. Vielleicht war es der richtige Zeitpunkt, das Thema zu wechseln.
    »Schon eigenartig, so ein Wesen hier zu sehen«, sagte Alek und zeigte auf den Ochsenfrosch. »Ich wusste gar nicht, dass die Osmanen solche darwinistischen Absonderlichkeiten in ihrem Land dulden.«
    »Ach, man muss nur wissen, wie man sie besticht.« Der Mann lachte. »Und ohne Rusty gehe ich nirgendwohin. Er hat ein viel besseres Gedächtnis als ich.«
    Alek riss die Augen auf. »Er … hat ein Gedächtnis?«
    »Sicher. Haben Sie noch nie eine Boteneidechse gesehen?«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Na ja, Rusty ist nahe mit ihnen verwandt. Nur besteht er quasi vollständig aus Gehirn und hüpft nicht herum.« Der Mann tätschelte den Kopf des Ochsenfrosches und das Tier blinzelte. »Er kann eine Stunde lang einem Gespräch folgen und es hinterher Wort für Wort wiedergeben.«
    Alek runzelte die Stirn und fragte sich, ob das geschlüpfte Tier bei ihm im Hotel ebenfalls eine Art Aufzeichnungsschöpfung war. »Merkt er sich auch, was wir gerade reden?«
    Der Reporter zuckte mit den Schultern. »Na ja, viel zu merken gibt es da ja nicht.«
    »Wie ich schon sagte, wir sind gerade erst angekommen.«
    »Zumindest sprechen Sie vorzüglich Englisch.« Malone lachte wieder. »Als hätten Sie extra für mich geübt.«
    »Sie sind zu freundlich«, sagte Alek. In den vergangenen zwei Wochen hatte er in der Tat mehr Englisch als Deutsch gesprochen. »Und Sie haben ein gutes Gehör. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich jetzt Ihnen ein paar Fragen stelle?«
    »Aber nicht doch. Warum auch?« Der Reporter leckte seinen Bleistift an.
    »Glauben Sie, die Osmanen werden an der Seite der Mechanisten in den Krieg ziehen?«
    Malone zuckte wieder mit den Schultern. »Den Deutschen ist das gleichgültig, so oder so. Sie haben sich hier für längere Zeit eingerichtet. Die Darwinisten wollen sie zuerst in Europa und dann in der ganzen Welt besiegen. Sie bauen sogar den Express weiter bis nach Bagdad.«
    Das Gleiche hatte Alek von seinem Vater gehört. Der Orient-Express war gebaut worden, um den Einfluss der Mechanisten in den Nahen Osten und dann weiter nach Zentralasien auszudehnen.
    Malone deutete auf das Propagandaplakat hinter Alek. »Im Augenblick wollen sie nur, dass die Osmanen die Meeresstraße schließen, damit die Russen von Süden keine Lebensmittel bekommen.«
    »Es ist leichter, einen Mann auszuhungern, als gegen ihn zu kämpfen«, sagte Alek. »Aber können die Osmanen die Durchfahrt gegen die britische Navy verteidigen?«
    »Schiffe können die Minen und die Kanone nicht passieren, und außerdem gibt es Netze, um die Kraken fernzuhalten. Damit bleiben nur noch Luftschiffe und die Osmanen bekommen vielleicht auch bald eins.«
    »Pardon?«
    Malones Miene hellte sich auf. »Das sollten Sie sich wirklich unbedingt anschauen. Die Leviathan , einer der großen Wasserstoffatmer, liegt hier in Istanbul.«
    »Sie ist immer noch … Ich meine, hier liegt immer noch ein britisches Luftschiff? Ist das nicht ein wenig seltsam angesichts des Kriegs?«
    »Würde ich auch meinen. Und seltsamer noch: Die Briten haben angeblich vor, sie dem Sultan zu schenken !« Malone schüttelte den Kopf. »Anscheinend haben die Deutschen den Osmanen die zwei Panzerschiffe geschenkt und die Briten wollen den Einsatz erhöhen. Der Sultan wird morgen eine Spritztour zusammen mit einigen von uns Reportern unternehmen.«
    Alek war so verblüfft, dass er beinahe kein Wort herausbrachte. Die Leviathan den Mechanisten zu übergeben, war absurd. Aber solange das Luftschiff nicht abgeflogen war, befand sich Graf Volger noch in Istanbul.
    »Und nehmen Sie an dieser … Spritztour teil?«
    Malone strahlte. »Die würde ich mir um alles in der Welt nicht entgehen lassen. Wir haben in den Vereinigten Staaten auch Wasserstoffatmer, aber nicht

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