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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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und erinnerte sich daran, was Dr. Barlow ihr auf dem Luftschiff des Sultans erzählt hatte.
    »Es heißt Behemoth «, sagte der Obereierkopf.
    Als Deryn aus dem Navigationsraum trat, hatte sie weiche Knie.
    Zuerst die Ehrung für Tapferkeit, während sie eigentlich erwartet hatte, wegen Hochverrats gehängt zu werden. Dazu ihr erstes Kommando in einer Geheimoperation in einem Reich, das sich bislang nicht im Krieg mit Britannien befand. Das erschien ihr falsch. Es war eher eine Angelegenheit für Spione als für Soldaten.
    Der letzte Schock war die Zeichnung des Behemoths , die Dr. Busk ihr gezeigt hatte. Es handelte sich um ein riesiges Wesen mit Tentakeln wie ein Krake und mit einem Maul, mit dem es eins der kaiserlichen U-Boote schlucken konnte. Der Körper war nahezu so groß wie die Leviathan , setzte sich allerdings aus Muskeln und Sehnen und nicht aus Wasserstoff und zarten Membranen zusammen.
    Kein Wunder, dass Lord Churchill den Behemoth nicht ausliefern wollte!
    Während sich Deryn der Haupttreppe näherte, runzelte sie die Stirn: Vor ihr im Korridor schlich ein Zivilist herum. Sie erkannte den formlosen Hut und den Ochsenfrosch auf der Schulter. Es war Eddie Malone, der Reporter, den sie an Bord des Unerschrockenen kennengelernt hatte. Ohne Frage begleitete er den Sultan bei seiner Spritztour.
    Aber was suchte er hier vorn am Bug?
    »Entschuldigung, Mr Malone«, rief sie. »Haben Sie sich verirrt?«
    Der Mann fuhr herum und seine Miene wirkte schuldbewusst. Dann runzelte er die Stirn und sah sie genauer an. »Ach, Sie sind das, Mr Sharp. Was für ein Glück!«
    »Von Glück können Sie reden, Sir. Dieser Bereich ist nicht öffentlich zugänglich.« Sie zeigte zur Treppe. »Ich fürchte, Sie müssen zu den anderen Reportern in der Messe zurück.«
    »Aber sicher«, sagte Malone, machte jedoch keine Anstalten, zurückzugehen, sondern stand da und beobachtete eine Boteneidechse, die an der Decke vorbeihuschte. »Ich wollte mir nur ein wenig Ihr unglaubliches Schiff anschauen.«
    Deryn seufzte. Ihr blieben nur ein paar Stunden Zeit, um zu lernen, wie man einen Tauchapparat benutzte, wie man einen Kielhol-Abgang auf hartem Stein durchführte und wie man mit diesen Säure spuckenden Rankenfußkrebsen umging! Nach höflichen Floskeln stand ihr nicht der Sinn.
    »Sehr freundlich von Ihnen, Sir.« Sie zeigte wieder in die andere Richtung. »Aber wenn Sie bitte jetzt gehen würden.«
    Malone beugte sich zu ihr vor und sagte leise: »Also, es geht eigentlich um Folgendes. Ich überprüfe eine Story. Eine, bei der Ihr Schiff ein schlechtes Bild abgeben könnte, wenn ich sie auf eine bestimmte Weise darstelle. Vielleicht könnten Sie mir bei der Aufklärung helfen.«
    »Bei der Aufklärung wovon, Mr Malone?«
    »Ich habe aus gut informierter Quelle erfahren, dass Sie einen Gefangenen an Bord haben. Eigentlich ist er ein Kriegsgefangener, allerdings behandeln Sie ihn nicht dementsprechend.«
    Deryn überlegte eine Weile, bevor sie antwortete. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Ich glaube aber doch! An Bord dieses Schiffes hält sich ein Mann namens Volger auf. Sie zwingen ihn, die Mechanisten-Motoren zu bedienen, obwohl er ein richtiger Graf ist!«
    Deryn griff unwillkürlich zu ihrer Kommandopfeife, um die Wachen zu rufen. Bis sie begriff, von wem Malone über Volger erfahren haben musste … V on Alek.
    Sie schaute sich kurz um und zog Malone in eine der Toiletten für die Offiziere. »Wo haben Sie das gehört?«, wisperte sie.
    »Ich habe da jemanden kennengelernt«, antwortete Malone leise und kraulte den Ochsenfrosch am Kinn. »Ich dachte, er wäre ein bisschen verdächtig, und tatsächlich wurde er plötzlich von den Deutschen gejagt. Das erschien mir nicht recht, denn eigentlich war er ja Österreicher, also auch ein Mechanist!«
    »Deutsche?« Deryn riss die Augen auf. »Geht es ihm gut?«
    »Er ist ihnen entwischt und heute Mittag habe ich ihn wiedergetroffen.« Der Mann lächelte. »Er kennt sich aber gut mit Ihrem Schiff aus, was mir seltsam erschien. Glauben Sie, ich könnte diesen Volger sehen? Ich soll ihm eine Nachricht überbringen.«
    Deryn stöhnte, und ihr wurde so flau im Magen wie vorhin erst, als sie geglaubt hatte, als Hochverräterin bestraft zu werden. Alek war immer noch in Istanbul und die Deutschen waren hinter ihm her! Vielleicht konnte Graf Volger helfen.
    Sie streckte die Hand aus. »Also gut. Ich bringe ihm die Nachricht.«
    »Nee, nee, so läuft das nicht, fürchte

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