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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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sich wieder auf die Schulter und legte die Stirn in Falten. »Sie klingen ja nicht besonders glücklich, von dem Burschen zu hören. Er hingegen schien eine hohe Meinung von Ihnen zu haben.«
    »Wissen Sie, wovon er gesprochen hat?«, fragte Volger den Reporter. »Wer diese neuen Verbündeten sind?«
    Malone zuckte mit den Schultern. »Darüber hat er sich in Schweigen gehüllt. In Istanbul wimmelt es nur so von Geheimbünden und Verschwörern. Vor sechs Jahren gab es eine Revolution.«
    »Also hat er sich den Anarchisten angeschlossen? Hervorragend.«
    »Anarchisten?« Deryn runzelte die Stirn. »So dumm ist Alek nun auch wieder nicht!«
    Volger deutete mit der Hand auf den Ochsenfrosch. »Ich glaube, das ist genug Beweis für seine Dummheit. Er hätte einfach nur Istanbul verlassen und sich irgendwo verstecken müssen.«
    »Aye, aber warum sollte er das tun?«, fragte Deryn. »Sie und sein Dad haben ihn sein ganzes Leben lang eingesperrt wie einen Wellensittich im goldenen Käfig und jetzt ist er endlich frei. Haben Sie tatsächlich geglaubt, er würde sich irgendein Loch suchen und sich darin verkriechen?«
    »Die Situation hätte es erfordert.«
    »Aber Alek kann doch nicht ewig davonrennen«, rief sie. »Er braucht Verbündete, so wie er sie hier auf dem Schiff hatte, ehe dieser Krieg ausgebrochen ist. Er braucht einen Ort, an den er gehört. Eigentlich bin ich froh, dass er vor Leuten wie Ihnen weggelaufen ist, selbst wenn er sich jetzt der brüllenden Affenludditen-Brigade angeschlossen haben sollte. Wenigstens kann er jetzt sein eigenes Leben führen!«
    Graf Volger starrte sie einen Moment lang an, und Deryn bemerkte, dass sie mit Piepsstimme gesprochen hatte. Das passierte manchmal, wenn sie zu intensiv an Alek dachte – es brachte das Mädchen in ihr zum Vorschein.
    »Dieser Alek wird ja immer interessanter«, sagte Malone und kritzelte Notizen auf seinen Block. »Können Sie mir vielleicht seinen Hintergrund noch etwas mehr beleuchten?«
    »Nein!«, erwiderten Deryn und Volger wie aus einem Mund.
    Das Signal zum Ablegen ertönte und Deryn hörte Schritte draußen auf dem Gang. Sie fluchte – der Kapitän hatte befohlen, so schnell wie möglich in die Höhe aufzusteigen. Schließlich mussten sie die Halbinsel vor Sonnenuntergang erreichen, sonst würde der Kielhol-Abgang ihres Landetrupps in völliger Dunkelheit stattfinden.
    »Wir müssen los«, sagte sie und zerrte Malone zur Tür. »In Kürze wird man den Grafen holen, damit er bei den Motoren hilft.«
    »Was ist mit meinem Interview?«
    »Wenn die uns hier drin erwischen, werden Sie ein Interview mit dem Henker führen!« Deryn öffnete die Tür einen Spalt, spähte hinaus und wartete, bis der Gang frei war.
    »Mr Sharp«, sagte Graf Volger von hinten. »Hoffentlich verstehen Sie, wie kompliziert die Lage gerade geworden ist.«
    Sie blickte über die Schulter. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich muss zu Alek und ihm seine Verrücktheiten ausreden. Daher muss ich von diesem Schiff fliehen. Hoffmann und ich brauchen dabei Ihre Hilfe.«
    »Sind Sie vollkommen dem brüllenden Wahnsinn verfallen?«, schrie sie. »Ich bin doch kein Verräter … jedenfalls nicht so einer.«
    »Nun ja, möglicherweise bin ich gezwungen, Ihr kleines Geheimnis zu enthüllen, wenn Sie uns nicht helfen.«
    Deryn erstarrte.
    »Ich habe schon während unserer Fechtstunden Verdacht geschöpft«, sagte der Graf kühl. »Es liegt an der Art, wie Sie stehen. Und Ihre Ausbrüche wegen Alek waren ebenfalls durchaus erhellend. Aber eigentlich hat vor allem Ihr Blick gerade jetzt die letzten Zweifel beseitigt.«
    »Ich habe keine Ahnung … worüber sie reden«, sagte sie. Sie klang lächerlich schwach, wie ein Junge, der versucht, mit Männerstimme zu sprechen.
    »Ich auch nicht«, sagte Eddie Malone und ließ den Stift über die Seite flitzen. »Trotzdem wird das bestimmt höchst interessant.«
    »Wenn Sie also weiterhin Dienst auf diesem Schiff leisten wollen, Mr Sharp, werden Sie uns sicherlich bei der Flucht helfen.« Der Graf lächelte grausam. »Oder soll ich die Sache gleich hier unserem freundlichen Reporter erzählen?«
    Deryn drehte sich der Kopf. Diesen Augenblick hatte sie in ihren Albträumen schon hundertmal durchlebt, doch jetzt, als er tatsächlich eintrat, traf es sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Und ausgerechnet dieser Graf Volger hatte sie entlarvt.
    Plötzlich hasste Deryn all diese hinterhältigen, cleveren Menschen.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und

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